Nachrichten von der historischen Commission 4 1

Nachrichten von der historischen Commission bei der K?niglichBayerischenAkademie derWissenschaften. (Beilage zur His...

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Nachrichten von der

historischen

Commission bei der

K?niglichBayerischenAkademie derWissenschaften.

(Beilage zur HistorischenZeitschrift herausgegeben von H. v. Sybel.)

Vierter Jahrgang. Erstes It?ck.

M?nchen, 1863. Literarisch-artistische

Anstalt

der I. G. Cotta'schen Buchhandlung,. Bonn, Druck von Carl Georgi.

I.

Vierte Plenarversammlung der

Commission bei der K.Akademie derWissenschaften historischen vom 4. bis 10. October 1862.

ProfessorRanke er?ffneteals VorsitzenderdieVersammlungmit einer Ged?chtni?rede

auf Savigny,

indem er auf die Bedeutung

des

hinwiesund namentlichauch Verewigten f?r dieGeschichtswisseuschaft des lebhaftenInteresses gedachte,welchesderselbebis in seine letzten Tage

den Arbeiten

der Commission

zuwandte.

ersteGesch?ft,welches derPlenarversammlungoblag, war dieWahl eines neuenst?ndigen Secret?rs; sie fiel aufProfessorGiese Best?tigung unterbreitet'. brechtulld wurde sogleichder Allerh?chsten Das

Dem

General

von Spruner,

der nnter demBeist?nde

des vr. Waiz

Jahres inStellvertretung dieGesch?ftedes siicker w?hrend des letzten gef?hrt hatte, sprach der Vorsitzende den anerkennungs vollsten Dank der Commission aus. der Commission erstat Aus den von den einzelnen Mitgliedern

Secretariats

tetenBerichten ging hervor, da? dieArbeiten derselbensich im besten Fortgang

befinden.

Sr. Majest?t FolgendePublicationen lagen fertigvor und konnten dem K?nige Quellen

?berreicht werden: und Er?rterungen

zur bayerischen und

Band II. Abth. 2. schichte St?dte. Band l. Chronikender deutschen

deutschen Ge

1

Vierte Plenarversammlung der historischenCommission ze.

4

E. D?mmlcr, Geschichtedes ostfr?ukischm Reichs. Band I. S. Hirsch, Jahrb?cher des deutschen Reichs uuterHeinrichII. I.

Band

Forschungenzur deutschen Geschichte.Band I. II. den Arbeiten,

Von

welchen

die vorige Plenarversammlung

ein

Accessit zuerkannthatte, waren zwei durchdenDruck ver?ffentlicht worden:

Al. Dominicns, Baldewin von L?tzelburg,einZeitbild aus der erstenH?lfte des 14.Jahrhunderts. W.

Dittmar,

Aventin,

ein Geschichts-

und Lebensbild.

AndereUnternehmungenderCommissionzeigtensich so weit ge Werke theils bereits begonnen f?rdert,da? derDruck der betreffenden in hatte, theils n?chsterZeit angegriffenwerden konnte.Der vierte Band

von Grimm's

neunte Band

war im Druck fast vollendet, der Weisth?mern derQuellen und Er?rterungen sehr weit vorgeschritten, die

Rcchtssprichw?rterkonntederPresse ?ber Sammlung der deutschen der uud gebenwerden, auch Schmeller'scheNachla? fand sich so weit bearbeitet, da? derDruck

keinen l?ngeren Aufschub mehr

zu erfordern

St?dte und denJahrb?chern schien.Von dcnChronikender deutschen die des deutschen Reichs lie? sich Fortsetzungf?r das Jahr 1863 in Volkslieder sind Aussicht stellen. F?r dieHerausgabe der deutschen im und dieVorarbeiten Wesentlichenbeendet, die Publication wird in kurzer Zeit erfolgen. Die abgestatteten Berichte

ergaben ferner, da? auch in dem ver

flossenenJahre sehr umfassendeUntersuchungenin deutschenund Archiven angestelltwaren und zu bedeutenden au?erdeutschen Resul taten gef?hrt hatten.

F?r dieHerausgabeder deutschen ReichstagSactenwar eineReihe der nord- und s?ddeutschen wie Archive, aucheinigeArchivederSchweiz und Frankreichs

durch Di-. Waizsttcker, Di-. Menzel,

Professor Sickel

und ProfessorKriegk durchforscht worden. Die Ausbeute war vor Allem

in Stra?burg von gr??ter Bedeutung, aber auch an manchen anderen Orten den Erwartungen entsprechend gewesen. Um das Ge biet derNonuin6iitH (^6i-luairia6 Iri'stoi-ioa nicht zu ber?hren, wurde derReichstagSacten mit denVerhandlungen beschlossen, die Publication

?ber dieWahl KaiserWenzel's zu er?ffnen. F?r die Zeiten Kaiser

Vierte Plenarversammlung der historischenCommission tc.

5

Wenzel's undKaiserRuprecht's ist dasMaterial in solcherVollst?n digkeitangesammeltund bereitsso weit verarbeitet,da? derDruck des" erstenBandes in nicht fernerZeit beginnenkann. Den Stoff, der f?r dieZeiten vorWenzel sich im Besitz der Commission befindet, beschlo? sie derDirection

derNonumonta

l^erinaiiiao

zu ?bergeben,

wogegenGeh.-Rath Pertz imNamen der letzterendie Vorarbeiten und Sammlungen

der Uoriumentg.

f?r die Reichstagsacten

von der

Wahl KaiserWenzel's an der historischen CommissionzuGebot stellte. F?r dieSammlung der hansischen Recesse nnd Urkundenwur den auf Veranlassung

des Heransgebers

Dr.

Lappenberg

von Pro

und fessorIunghans eine gro?eZahl norddeutscher Archive untersucht von anderen

so genaue Erkundigungen

eingezogen, da? die Arbeiten

dort in derFolge sich sehr vereinfachen werden. Das Material f?r in diesesUnternehmenhat sich erw?nschtester Weise vermehrt. Die den Commissionbeschlo? ausf?hrlichen ReiseberichtdesDr. Iunghans in den Nachrichtenzu ver?ffentlichen. Auch bei derAnsammlung desMaterials f?r die Herausgabe derWittelsbach'schen des sechzehntenund siebzehnten Correspondenzen und Jahrhunderts ist r?stig gl?cklichfortgearbeitetworden. Nicht nur sind dieSch?tze der Archive inM?nchen weiter ausgebeutet, sondernes ist zugleichderAnfang mit derBenutzung fremder Archive f?r dieses wichtigeUnternehmengemachtund auch aus diesen sehr werthvollerStoff gewonnenworden. Im Auftrage des Professors von Sybel, des Herausgebers der pf?lzischenCorrespondenzendes sechszehnten Jahrhunderts, hat Dr. Kluckhohnmehrere norddeutsche Material ge Archive bereist und namentlich in Cassel reichhaltiges des sechszehnten funden. F?r die bayerischen Correspondenzen Jahr hunderts untersuchteder Herausgeber Professor L?her mit feinem Mitarbeiter Kirchnerdie Archive inBr?ssel, Paris, Lille und dem Haag

und erzielte namentlich

in Br?ssel

reiche Ausbeute.

Die

Ar

beiten f?r die Correspondenzen des siebzehnten Jahrhunderts sind be sondersdurch eineReise des HerausgebersProfessor Cornelius ge wurdendieArchivezuCassel,Darmstadt, f?rdertworden: auf derselben W?rzburg,

Dresden

burger Archiv

und Bernburg besucht und namentlich imBern eine neue ergiebige Fundgrube f?r das Unternehmen

er?ffnet,welche in n?chstfolgender Zeit durch denMitarbeiter des

Vierte Plenarversammlung der historischenCommission ?.

6

Herausgebers

Dr.

Ritter

weiter

ausgebeutet werden wird.

Bei

der

Anwesenheit des Dr. Maurenbrecher in Simancas schien es der Commissionw?nschenswerth,da? derselbevorl?ufigeErmittelungen ?ber den dort f?r dieWittelsbach'schenKorrespondenzen brauchbaren Stoff anstellte. F?r dieHerausgabe der deutschen St?dtechronikenist dieUnter Jahre suchungder Archive und Bibliotheken in dem verflossenen Mit theils durchdenHerausgeberProfessorHegel, theils durchfeine arbeiter Dr.

von Kern, Dr.

Lexer und Dr.

Kerler

fortgesetzt worden.

F?r dieN?rnbergerChronikenfindet sich derStoff so vollst?ndig Fortf?hrung derHerausgabe gesammelt,da? einer ununterbrochenen keinHinderni?mehr entgegenzu stehenscheint;auch f?r dieHeraus gabe der Augsburger

Chroniken

sind bereits Vorarbeiten

vorhanden.

F?r dieZusammenstellungdes historischen Inhalts dermittel Dichtungen ist unter derLeitung des Hofrath Grimm hochdeutschen Dr. Holland th?tig. Wegen derHerausgabe eines bayerischen Plu dem mit die RegieruugsrathStumpf fort tarchsind Verhandlungen gef?hrtworden, ohne jedochzu einem definitivenErgebni? im Laufe des verflossenen Jahres zu f?hren. Das wichtigeuud umfangreiche UnternehmenderGeschichteder in Wissenschaften Deutschland zeigtesichnach dcnNachrichtendermit und derBearbeitung beauftragtenGelehrten erheblichvorgeschritten, die Commissionglaubtenoch im Laufe des Jahres 1863 die ersten Publicationen

veranstalten

zu k?nnen;

in der Reihenfolge

derselben

erschienes w?nschenswerthin m?glichst gleichm??iger Weise dieGe und der moralischenWissenschaftenzu ber?cksichtigen. schichte exacten F?r die Geschichte der katholischen Theologie, derenBearbeitung von D?llinger abgelehnthatte, wurde auf dessenVor Stiftspropst als Bearbeiter bestimmtund zugleichder Werner schlagProfessor Stifts da? dasWerk desProf.Werner durch Wunsch ausgesprochen, propst von D?llinger eingeleitetwerdenm?chte. Ferner beschlo?die nor beziehungsweise Commissionanch derGeschichteder altdeutschen, eiue und Bear dischen Sprachwissenschaft Alterthumskunde besondere beitung Raumer

cmgedcihen zu

lassen und

um dieselbe Professor

Rud.

von

zu ersuchen.

Da der f?r einHandbuchder deutschen Alterth?mer ausgesetzte

Vierte Plenarversammlung der historischen.Commission zc.

7

Preis in der n?chstenPlenarversammlungzurVertheilung kommen Ma soll, wurde eineSubcommission zurPr?fung der eingehenden nuscripte erw?hlt.

Mitgliede w?hlte die Commission Zu ihrem au?erordentlichen Dr. Waizsiickerund behieltweitereWahlen ordentlicheroder au?er ordentlicher Mitglieder der n?chstenPlenarversammlungvor.

Durch Erla? des k.Staatsministerii desInneren f?r Kirchen undSchulangelegenheitenvom 18.October 1862 wurde derCommis sion angezeigt,da? dieWahl desProfessorGiesebrechtdieAllerh?chste Best?tigung erhaltenhabe. Ingleichen wurde dieWahl desDr. Waiz s?ckerzum au?erordentlichen Mitgliede, wie alle Antr?ge, welche die im Seiner Majest?t Commission Interesse ihrer Unternehmungen demK?nig vorzulegensichveranla?t gesehenhatte,Allerh?chsten Ortes der Von der den in Un genehmigt. W?nschen Commission Betreff des Simancas Seine Ma tersuchung Archivs zu unterrichtet,haben jest?tdemDr. MaurenbrecherzumZweck archivalischer Forschungen, im der namentlich Interesse Wittelsbach'schen Correspondenzen,eine aus der k. Geldsumme Cabinetscassezu bewilligengeruht. Professor v. Raumer und ProfessorWerner sind auf die An tr?ge derCommission eingegangen,und f?r dieGeschichteder katho lischenTheologie hat Stiftspropst v. D?llinger eine Einleitung zugesagt.

n.

Bericht des vr. Iunghans ?ber seineArbeiten f?r die Rece?- und Urlnndensammlung hansische von October 1861 bis September 1862.

Im verflossenen Jahre sind von mir nachAnweisung desHerrn Dr. Lappenberg dieArchivezahlreicher Hansest?dtean derOstsee und imBinnenlande besucht,theils um die gewonnene Grundlage f?r,die und zu er Ausgabe der^hansischen Recessebis 1405 zuvervollst?ndigen Urkunden g?nzen, theils um das dortVorhandene f?r das hansische die ?berall Das buch einzusammeln. Erstere ist Hauptsachegewesen; wo dieZeit ausreichteoder besondere R?cksichten es zweckm??iger scheinen lie?en, konnte auch ?ber das Jahr 1405 hinausgegangen werden. Inde? durfte auch dasZweite nicht unterbleiben,theils weil dieBearbeitung der fr?heren Recesse ohneKenntni? der in denst?dti Urkunden und Correspondenzdochnur eine schenArchivenbewahrten mangelhafte seinw?rde, theils weil dieArbeit f?r das Urkundenbuch mit geringerem war, als gleichzeitig Aufw?ndevon Zeit zu beschaffen wenn sie bis zu einem zweiten w?re. worden Im Besuche verschoben Allgemeinenisthier dasJahr 1400 als'Endpunktfestgehalten, dochwar hie und da so wenig

vorhanden oder der Herausgabe

der Urkunden

so gut vorgearbeitet,da? ichweiter gehen konnte. Dagegen ist auch in einzelnenF?llen besonderer Umst?ndewegen derAbschlu?bis 1400 hin nicht zu erreichengewesen,wird inde? leicht zu beschaffensein. Weise benutzt sind die st?dtischen Archive zu In der angegebenen Stralsund, Greifswald, Anllam, Stettin, Rostock, Danzig,

Arbeiten f?r die hansischeRece?- und Urkundensammlung.

9

L?beck, Kiel, Rendsburg, Braunschweig, G?ttingen, Eim beck,Northeim, Goslar, Hildesheim, das Provinzialarchiv zu das Landesarchivund dieBibliothek zuWolfenb?ttel. Stettin, Die f?r uns zun?chstwichtigenRece?handschriftenderStadtarchive zuWismar und Thorn konnteich, auch ohne dort pers?nlichan wesend zu sein,benutzen;?ber dieStadtarchive zuStolpe, Elbing, Thorn, Magdeburg, Stend al, Salzwedel, Ascher s leb en, Halber st ad t, genauereErkundigungen einziehen. Durch einen pl?tzlichenUebertritt in neueVerh?ltnisse ist es f?r mich nichtm?g Besuch in denArchivenvonSoest, lich gewesen,schonjetztdurcheinen Dortmund, C?ln, sowiedenenderwichtigernniederl?ndischen St?dte, worunterCampen undStav eren in ersterLiniestehen,die Bearbeitung der altern hansischen Recesse f?r denDruck abzuschlie?en. in wie zuvorkommender Es ist nicht dankbargenug anzuerkennen, Weise ?berall von den st?dtischen Beh?rden und Vorstehern der be worden sind. ArchiveunsereArbeiten erleichtert treffenden Stralsund.

Recesse.

Was imStralsund er Rathsarchive von hansischen Recessen bis 1405 sich erhaltenhat, ist weniger, als bei der fr?henund regen Angelegenheitenzu erwarten Betheiligung derStadt an den hansischen war. Es sind imGanzen 19 und zwar: 1) 1363. Juli 25.') Wismar, Doppelblatt. 2) 1364.M?rz 24. Stralsund. 3) 1364. April 14. Rostock.Bruchst?ck. Beide

zusammen auf einem abgerissenen Blatte.

1368. Juni 24. L?beck, Doppelblatt. s 4) 5) 1371.Mai 25. Stralsund. 6) 1371. Oct.

> 7) ! 8) 9) 10) l 11)

1373.Mai 1373. Juni 1374.Mai 1374. Juli 1375. Juni

2?. Stralsund.

1. L?beck. 29. Rostock. 21. L?beck. 25. Stralsund. 23. L?beck,defect.

1) Der Raumersparni? wegen sind in diefemBericht nur die neuen Daten

gegeben.

vr. Iunghans,

10 Nr.

von 12 Bl?ttern,

bilden zusammen ein Heft

4.?11.

woran ver

schiedene H?nde geschriebenhaben; die ersteHand beginnt ?hnlich wie vollst?ndige Rece?sammlungen andererSt?dte mit einem frommen in tuo nourins 8a1rmrQ iu6 tao." Spruche: ?Dsus

Dann wieder eine gr??ereL?cke. Die

folgendenRecesse bilden

gesonderte Lagen von gr??erem und geringerem Umfange.

12) 13) 14) 15) 16) 17)

1394. M?rz 4. L?beck. 1395. umMai 20. Skan?r und Falsterbo. 1398. Aug. 1. Kopenhagen. 1400. Febr. 2. L?beck. 1402.Mai 14. L?beck. 1404. April 8. L?beck.

18)

1404. Oct.

16. Marienburg.

19) 1405.M?rz 12. L?beck. Es leidet wohl kaum einenZweifel, da? dies nur Reste einer einst vorhandenenvollst?ndigemSammlung sind, derenmangelhafte die Erhaltung wir um so mehr beklagen m?ssen, je ergebni?reicher 19 Vergleichung dieser Recesse f?r unsereSammlung gewesenist; nur wenigeRecesse ergabenausschlie?lich Varianten, diemeisten ab weichende Texte oder neueBeilagen, wenngleichauchmanche aus den bis dahin benutztenRece?sammlungen entnommene fehlten. Ein Rece?

(Nr. 8)

ist nur

in der Stralsunder

Sammlung

erhalten.

Auch f?r die folgendeZeit bis 1484 hin werden die Recesse in Stralsund nicht vollst?ndig erhaltenfein; gewi? steht dieZahl von 14 bis dahin vorhandenen Recessen nicht in Verh?ltni? zu der un ausgesetzten Betheiligung Stralsunds an denHansetagen. Mehrere der noch erhaltenen Recessesind einmal durchn??tgewesen;vielleicht ist, als w?hrend des gro?enBrandes, welcher im 1?. Jahrhundert einenTheil derStadt niederlegte,auch das Rathhaus bedrohtwar, Wasser beim L?schen in das Archiv gedrungenund hat geradedie hansischen Recesse besch?digt;in solcher Weise Besch?digtes zu retten, lag nicht im Geiste jenerZeit. Ich habe?ber die bis 1628 vorhandenen Recesse einVerzeichni? meinem angefertigt.Nach Fortgange istHerr Dr. F. F abri ci us, derNeffe desB?rgermeisters, welchem ich so wesentlicheF?rderung unserer Arbeiten

zu danken habe, mit

nicht dankbar genug anzuerken

Arbeiten f?r die hansischeRece?- und Urkundensammlung.

11

nmdemEifer bem?htgewesen,AbschriftenderRecesse desStralsun der Archivs nach1405 zumachenund hat bereits folgendezumTheil ziemlichumfangreicheeingesandt: 1410. April 20. Hamburg. 1410. Juli 22. Wismar. 141?. Nov.

11. L?beck.

1419.Mai 14. L?beck. 1420. April 14. Wismar. 1421. Anfang April. L?beck. Rece?fragmente des Gewandhausarchives.

Ich erw?hnehier sogleichdas imArchive derAlderm?nner des Gewandhauses befindliche Bruchst?ckeinerSammlung han in zuvorkommendster mir Weise ge Recesse, dessenBenutzung sischer war die worden Von GeWerken Innung der ist. Stralsunds stattet Gewandschneider

oder Tuchh?ndler

(pelotas

pannioi?aruin)

die

bedeutendste;sie hat vielleicht am meisten zum raschenEmporbl?hen der Stadt

beigetragen,

ihre Alderm?nner

gewannen w?hrend

innerer

Unruhen, welche auchStralsund im 14. u. 15. Jahrhundert nicht vermittelnde Stellung zwischen erspartgebliebensind,eine einflu?reiche und die ganze Zeit verh?ltni? Rath B?rgerschaft. Diese ist auch m??ig gro?erSelbstst?ndigkeitunter schwedischer Herrschafthindurch behauptetworden. Jetzt sind die Alderm?nnerVerwalter des nicht des Gewandhauses, unbedeutenden Verm?gens dessen Ertr?ge zu mil der Corpo den Zwecken verwandt werden. Der einstigen Bedeutuug

ration entsprichtihr Archiv; es ist durch das Verdienst des Alder manns A. T. Kruse geordnet und wissenschaftlicher Benutzung zug?nglichgemacht. ^) ? Das hier bewahrteFragment hansischer Recesse

? Nr. 9 des Verzeichnisses besteht aus 8 Foliobl?ttern Papier, von einer Hand regelm??ig geschrieben. Der obere Rand hat einmal

durchFeuchtigkeitgelitten, so da? von derSchrift einiges zerst?rtist. Die Bl?tter enthaltenin chronologischer Folge vollst?ndigund frag 2) ?Verzeichni? vonB?chern und Urkunden des Gewandhauses inStral fund" in den Sundischen Studien.

vr. Iunghans,

12

mentarischRecesse aus den Jahren 1363?1367; au?erdemnicht unmittelbar als Beilagen zu denRecessen geh?rige, zumTheil nur hier erhaltene Urkunden und Briefe.

Da

dem ersten Rece?

der An

fang, dem letztendas Ende fehlt, bleibt keinZweifel, da? dieBl?tter nur Fragment einer einst vollst?ndigeren Sammlung sind. Da? sich unter noch ungeordnetenArchivalien des Gewandhauses weitere Reste dieserRece?sammlung finden sollten, ist kaum zu erwarten. Es folgt hier eineInhalts?bersicht: p. 1. 2. Bruchst?ck des Recesses 1363. Juli 25. Wismar; be ginnt ? ?o o0liputaoi0N6 vollst?ndig bis zumSchl?sse. (Urkundl.GeschichteII. x. 527 unten.) 2?4. Verschiedene p. Inhalts aus d.1.1363. Briefe hansischen p. 4. Eingang

des Recesses.

1363. Sept.

8. Stralsund.

p. 5. 6. Bruchst?ckdes Recesses. 1363. Nov. 19. Greifswald; beginnt ?. 1. IIyuo? posse Kaboant vollst?ndigbis zum Schl?sse, z). 7. Hio

?siiolunt

lisoessus

arini

Ix yuarti.

Send z). 8. (1366. Juni 24.). Zu L?beckversammeltehansische boten ans Bergener

Contor.

z). 8. Rece? 1365 iul. d. N^oKaelis Rostock (- R. 1365. October 5.) p.

10. 11. 1366 v?F.

NQnuiio.

b. v?i'F. Apenrade.

Strand

rechtsprivilegvon Herzog Heinrich von Schleswig mehreren St?dten ertheilt. (vgl. Urkundl.Gesch. II. 591.) p.

11. 12. 1321

statuts,

?s

?oli?oibus

Anlage Nr. 1.) p. 12. 13. Rece? 1366. Dec:

(R. 1366.

29.

Juni

16. ohne die Anlagen.

p. 12?16. Bruchst?ckdes Recesses 1367. Juni 24. Stralsund bricht ab in ?. 17.

oportst

allHuanr

massaiQ

pluinKI

H

Da? die hier uns erhaltenen Recesse sich einer der bis dahin bekannten und sp?ter bekannt gewordenen Recensionen

n?her anschlie?en,

habe ichnicht gefunden.Wichtig erscheintes, zu bemerken,da? grade im Gegentheil das Fragment unabh?ngig von der Rece?sammlung desRathsarchives ist, denn das hat sich bei sorgf?ltigerVergleichung des

in beiden Sammlungen

erhaltenen Recesses

vom Jahre

1363.

Juli 25. mit der gr??tenBestimmtheit ergeben. Um so mehr ist

Arbeiten f?r die hanstfcheRece?- und Urtundenfammtung.

13

es zu bedauern,da? auch von derRece?sammlungderGewandhaus Alderm?nnernur Bruchst?ckeauf uns gekommensind. Au?er diesenRecessen bewahrtdasGewandhausarchiveinenein zigen sp?terenimDenkbuche?. ^) 1418. Iuui 24. L?beck; in einerAbschrift des 16. Jahrhunderts. Hr. A. T. Kruse hatte denselbenbereits fr?her f?r Hrn. Dr. Lappenbergcopiren lassen, ich habe die notwendige

Nachcollation

vorgenommen.

Urkunden.

F?r dieHerausgabe der uns wichtigenUrkundenist bereitsvon Seiten her soviel geschehenund vorgearbeitet,da? ich verschiedenen es, ohne gro?enZeitverlust bef?rchtenzum?ssen,unternehmenkonnte, sie bis gegen 1530 hin f?r das Urkundenbuchzu gewinnen. Die Urkundenund Privilegien sind gegenw?rtigim Privilegienkastenver eint und zweckm??ignach denAusstellern gesondert^).Bis 1370 hin sind die f?r Stralsund als Hansestadt wichtigen bereits zum gr??erenTheile in derUrkundl.GeschichteII. abgedruckt:eineNach war ohneM?he, doch nicht immer ohneNutzen vorzu vergleichung nehmen. Sie werden jetztzum zweiten Male durchHrn. B?rger meisterFabricius, welchermir dieBenutzung seineralle pommerschen Archive und au?erdemdas f?rstlichezuPutbus aufR?gen umfassenden und f?r die ?ltereZeit ersch?pfenden Sammlungen in liebensw?r^ digsterWeise gestattete,herausgegeben^).F?r die Zeit nach 1370 und das bis dahin nochUngedrucktefand ich bedeutende Zeitersparni? durchein auf der Stralsunder Rathsbibliothek aufbewahrteshand oiviwtis

schriftliches Diplomatariniu

8trHl68un?6ii8i'8,

315

Ur

mit Siegelab kundendes Privilegienkastens in sauberenAbschriften um des Es ein Werk bildungenenthaltend. Stralsund in mehr ist als einerHinsicht verdienten,1801 verstorbenen B?rgermeistersDin 3) Vgl.

Kruse

a.

a. O.

Nr.

5.

4) S. ?ber das Archiv im Allgemeinen Brandenburg, Das Archiv der Stadt Stralsund in H?fer's Z. f. Archivkunde 1833. Heft 1. 5) Urkunden zur Gesch. des F?rstenthums R?gen unter d. eingeborenen F?rsten.

(-1325)

Vd.

I?IV.

Hft.

1. 2.

Dr. Iunghans,

14

nies?). Ich konnte daraus eine ziemlicheAnzahl dannmit dm Originalen verglichener Abschriftennehmen lassen.Dazu kamenend unter meiner Diplomatar des lich Aufsicht aus dem Langebet'schen k?nigl.Geheimarchivszu Kopenhagengemachte Abschriften. Nicht alle einstvonStralsund erworbenen Privilegien sindnochjetzt imOriginal imPrivilegienkastenvorhanden,daherwar aush?lfsweise einCopialbuch st?dtischer Privilegien^) die durchzusehen; ?ltere sch?ne aus 1365 da kann als diesem nicht fr?her sein, Schrift mit ihr geschriebene Urkundedatirt. Inde? waren Jahre die sp?teste diesem Copialbuch

nur einige wenige St?cke

zu entnehmen.

Es traf sich sehr gl?cklich,da? nicht lange vor meiner Ankunft einenwerthvollenFund von ?lteren Hr. B?rgermeisterFabricius Urkundenund namentlichSchreiben, auch sonstigenminder wichtigen Papieren

beim Ausr?umen

eines lange unbeachteten Faches

imGew?lbe

desRathsarchives gemachthatte, dessen Benutzung ermir bereitwillig im davon Ganzen 28 St?ck copirt, von denen gestattete.Ich habe dem 14. Jahrhundert ?ber zwei Drittel angeh?ren. Eine weitere ganz unerwartete Bereicherung des bis dahin f?r

das hansischeUrkundenbuchgewonnenen Materials, grade f?r die bei der ?lterenB?cher desStadt ?ltesteZeit, fand sich Durchsicht archives, s) B?cher. Das

?lteste und f?r uns ergiebigste istderl^bsr

civ?tati'8 Nr.

1.

Er bestehtaus sehr verschiedenartigen, Format verschiedenen auchdurch Heften Pergament, welche sp?tereinmal ohneR?cksichtauf das rela tive Alter und die innere Gleichartigkeitzusammenin einen schweins ledernenUmschlag eingen?htsind. Es sind in Allem 207 ganz Seiten. Ich hebe die einzelnenf?r uns wich neuerdingsbezeichnete tigenTheile hervor,welche sichohneM?he sondernlassen,und ordne sie nachAlter und Zusammengeh?rigkeit. 6) Vgl. Johann Albert Dinnies, Nachrichten von seinem Leben und seinenSchriften von A. Brandenburg. 1827. 8. 7) N?her beschriebenbei Fabricius a. a. O. NI. p. NI. IV. 8) Von ?hnlichenB?chern zuQuedlinburg hat Homey er neuerlich in einer lehrreichenAbhandlung gesprochen.

Arbeiten f?r die hansischeRece?- und Urkundensammlung.

2 Lagen von 8 und 10 Bl?ttern klein4" mit

n. 89?124.

Iste

der Bezeichnung: oinn?a

soient

15

?ieitur

l?der

HANntur eorain

Hue

eivitatiS) eonsnlibus;

in yuo

eonseridi

sehr selten sind

Jahreszahlen bemerkt,dochfinden sich dieJahre 1271, 1275, 1276, 1277, 1278. Vor letzterem Jahre wird Alles geschrieben sein, doch ist dieDatirung einigerma?enauch dadurch erschwert,da? sp?tere Einschreibungengemachtsind. Jedenfalls sind diese 18 Bl?tter das ?ltesteStralsunder Stadtbuch. Es enth?lt alle Arten von privat Rechte, um volle rechtlichen Gesch?ften,welchenach ?lteremdeutschen zu erlangen, vor demRathe vorgenommen werden mu?ten. 21?68. 1279-1292, Z). anno ?omini in" ee. Ixx l"x ineenws est der ?berschrift:

Rechtskraft mit

liber

?ste in ?onrinioa

lu?ie^

entsprichtin Form undInhalt den oben erw?hntenacta. Auch hier Aufnahme, zu derenG?ltigkeit dieGegen findenalleRechtsgesch?fte wart

des Raths

war, K?ufe und Verk?ufe von Waaren,

nothwendig

Schiffen, H?usern, Grundbesitzin und au?er derStadt, Obligatio nen,B?rgschaften,Testamente und andere letztwilligeVerf?gungen, u. f. f., wie sie

Ehez?rter

der rege Verkehr

der aufbl?henden Han

delsstadtmit sich bringt. Wenn auch hier wiederMancherlei aus demGebiet des Criminalrechts sichfindet? z. B. B?rgschaft f?r Brandstifter

n. 25 ?

so ist das eben ein neuer Beweis,

wie wenig

man damals imStande war, das privatrechtliche Gebiet von dem des Criminalrechtes n. 69?80.

zu sondern. 1286-1294,

wiederum^eta

?hnlicherArt, doch vorwiegendObligationen und Erbschaftsangelegenheiten, n.

Die sin?nlis

1?20.

sunt re??itus eiuitatis Ztralesun?is erstenBl?tter: Hie annis ziemlich vollst?ndig; darunter n. 10 die Windegeld

ordnung. Am Schlu? ein ?hnlichesVerzeichni? undVerlauf von in L?beck zu tilgen a. 1301. Land, um die Schulden n. 179?207. 4. in besonderm Umschlage. 9.? ere?itoruin Iste liber einitg.tis LtrHlessnn?ensis ?ebitornrn ?ornini

neAoeig. in" eo" Ixxx

tantnin

rno?o 6ennta.tns, oetauo in nnrineaeione;

est ineentns

et anno

Dr. Iunghans,

16

umfa?t dieJahre 1288?1310, entsprichtbis p. 189. (1307) auch seinerBezeichnung getreu, von da an aber sind es fast ausschlie?lich K?ufe und Verk?ufe von Erben. Stadtbuch a. 1300?130?. p. 146?17?, ein eigentliches 2 Lagen, von 8 Bl. in kleinerm, 8 Bl. in gr??erm Formate, wo und da Raum ganz anderer hie freier geblieben Eintragungen

Art, z.B. Urfehdenp. 145, p. 177 Erkl?rung eines verwickelten Rechtsfalles durcheinenDominicaner. Von besonderem Interesse sindnoch die ?ltestenhier ebenfallsso zuRostock und in einigen andernSt?dten erhaltenenVerzeichnisse inStralsund

Ge?chteter

?

I^idor ?o pro^ript^.

?

Die

Aechtung

war die erste Ver Waffe, welche dieSt?dte gemeinsamgegen gemeine brecherf?hren lernten,derenUnthaten LebenundHandel ihrerB?r ger zurSee und zu Landebedrohten:so erschienes nicht unwichtig, mit H?lfe dieser Listen, in welche dieNamen der Ge?chtetenmit Angabe derVerbrechenauch f?lschlichAngeklagter,die dannUrphede ? der schw?ren,eingetragensind sich zun?chstim engerenKreise der der bildenden und befestigenden wendischen, Seest?dte Gemeinsamkeit in rechtlichen in Institutionen, Vollziehung rechtskr?ftiger Urtheile, in Verfolgung schwerer VerbrecherundSeer?uber nachzugehen.Die beidenVerzeichnissefinden sich z>.81?85 mit den Jahren 1278. 1289. 1283. 1284. 1285; auf x. 85 au?erdemEintragungenganz ohne Datirung,

welche vor 1300

gemacht sein werden. Dann

p. 137?

144 Bl?tter kleinerenFormates f?r die Jahre 1300?1306 (?). Die Datirung ist nicht immer ganz sicher,manche Eintragungen m?gen sp?tergemachtsein; hie und da findensichNamen ausgekratzt. was ?ber Es wird am richtigstensein, hier gleichanzuschlie?en, das sp?tereausschlie?lichf?r Ge?chtete angelegtedieJahre 1310? 1472 umfassende Verzeichni? Ge?chteter zu sagen ist. mit leder?ber Die Handschrift, in 4o aufPergament geschrieben aus 5 als im Quaternionen: zogenenHolzdeckeln Einband, besteht 15. Iahrh. ist eine Lage von 5 Doppelbl?ttern angeheftet. Die ersteSeite ist unbeschrieben bis auf den frommenAnfang des Schreibers^msu. eine ?ioo/ Hand des 16. Iahrh. hat den Titel

IHsr

pro^riptoi-uiii

beginnen die Eintragungen

zugef?gt; erst auf mit dem Eingange:

der zweiten Seite

Arbeiten f?r die hansifcheRece?- und Urkundensammlung. ?Hie est liber ?e nroserintis, eee^ x" in ?ie beati 8euerini

incentus

snb anno

?omini

17 nr".

eonkessoris."

Das Buch ist von verschiedenen Schreibern sorgsam gef?hrt, meist ist derBeginn eines jedennenenGerichtsjahresangegeben:erst mit der letzten Lage werden die Eintragungen

unregelm??ig

und sorglos.

Die

erstenBl?tter und ein eingelegtes hat Fabricius abdrucken lassen'). Von sonstigenB?chern des Rathsarchives habe ich nur noch von 1310 neben Anderen enthaltenen et eoruin sve ?e arbitrio eonsulnin ?I^iber gleichzeitig gef?hrten anno ?ornini eee ?eelrno in in" ineevtns eialibns neFoeiis, octava envonanis ?oinini" zu gedenken, da sich hier einiges f?r

des

im 2.

I^ibor

eivitatis

das Urkundenbuchfand. Unter

des Gewandhausarchives

den B?chern

verdiente nur

eins

Mitgliedern Beachtung, dasGildenbuch"), welchesau?er den n?here derZunft auch die ?lteren f?r Handelsverh?ltnisse wichtigenSatzun gen, die vor 1370 geltendeund in diesemJahre durchdenRath der Stadt

gegebene Rolle

enMlt.

Sp?tere hansischeAkten.

Zahl von Packen ohne son Auch die sp?tem in einer ziemlichen derlicheOrdnung vereinigten hansischen Akten des Raths und kurzeNotizen ?ber dasWichti archives habe ich durchgesehen gere gemacht;wie bei denRecessenVerzeichnisseanzulegen, fehlte es an Zeit. Ich bemerke,da? sich in einzelnen Packen durch Unverstand derOrdnenden auch fr?hereSt?cke finden, freilichNichts f?r das XIV.

Der

Jh.

Correspondenz

aus den Zeiten J?rgen Wullewever's,

welchegewi? nochmanchenAufschlu? bietenw?rde, habe ichvergebens Akten findet sichdavon leineSpur, nachgesp?rt.Unter den hansischen in andern verwandten auchnicht Abtheilungen.Wenn sienichtnoch in einem Winkel verstecktliegt, wie bisher der gl?ckliche irgend Fund desB?rgermeisters Fabricius, fo mu? sie vernichtetsein.

9)

a.

a. O.

10) Krufe

IV.

p.

a. a. O.

48?52. Nr.

1.

2

18

Dr.

Iunghans,

Greifswald.

Das

Stadtarchiv ist nicht unversehrt auf

Greifswalder

unsere Zeit gekommen. Ein Brand hat das alte Rathhaus zerst?rt, und dabei wird nicht wenig von altern Archivalien zu Grunde ge

gangen sein, wenn auchManches diesenUnfall und die schweren Zeiten des 30j?hrigenKrieges, welcheGreifswald in vollemMa?e zu dulden hatte, ?berdauert hat. Hansische Akten. Die sund,

jetzt erhaltene, Recesse, Corresponden;, der pommerschen St?dte, dem Vororte

namentlich mit Stral u. a. m. vereinigende,

ziemlichchronologischgeordnete Sammlung hansischer Akten .in XI Packen beginnt erst 1522; das beim erstenPacken angegebene Anfangsjahr 1310 beziehtsich nur auf die als Zeugni? vermeintlich fr?hsterBetheiligung Greifswalds an derHanse vom Ordner der Akten beigelegte hansischen Copie einernoch imStadtarchiv erhaltenen Urkunde. Ich habe bis 1600 Alles in dieserSammlung befindliche genauer verzeichnet,von da ab bis 1688 nur dieRecesse, die freilich bald zu Protokollen der pommerschen St?dtetage werden und f?r die Hanse

keine weitere Bedeutung

haben.

Einige

andere Akten

??ber

des

und Einf?hrung des Abschaffung hanseatischen ? 1786 ?ber den schwedischen Seerechts 1804, norweg. bei dem hansi Handel und besonders die Zollfreiheit in Norwegen 166??1668 sind schen Contoir zu Bergen f?r unfern Zweck ganz bedeutungslos.

Von dem gewi? einst reicheren Urkundenschatze hat sich auchnur im wenig Original erhalten. Gesterding's Verzeichnis) darf nie das noch imOriginal Vor nicht irre f?hren; es unterscheidet ? handene und das den Abschriftensammlungen vermuthlichdes ? und der Stadtarchives Universit?tsbibliothek Entnommene; erst bei den in einem sp?teren Nachtrage^)

von ihm gegebenen vollst?n

Abdr?ckenist diesemUebelstande digen, freilichnicht sehr zuverl?ssigen 11) Beitrag zur Geschichte der Stadt Greifswald. 1827. 8". 12) Erste Fortsetzung des angef?hrtenWerkes. 1838.

Arbeiten f?r die hansifcheRece?- und Urkundensammlung.

19

abgeholfen.Ich habe die ganze,nicht sehrbedeutende Zahl hansischer Urkunden bis 1594 abschreibenk?nnen.Manches, wovon ich aus dem Langebekschen Diplomatar hatte Copieen nehmen lassen, fand ich nicht imOriginal vor, Lan gebe! verweist auf eine hand Sammlung (des Professors Schwarz?), G est erding schriftliche an andern Orten auf einehandschriftliche vielleichtauch ?ltereCopieen enthaltende Sammlung w?rts verliehen war

des Stadtarchives, welche leider nach aus von mir nicht benutzt werden deshalb

und

konnte. Es ist zu hoffen, da? ein sachkundiger Freund an Ort und Stelle dieDurchsicht?bernimmt. B?cher.

Die Durchsicht derStadtb?cher b?cher,

wie

sie genannt werden,

hat

und derMemorabilien zwar Einiges

von

gro?em

Interesse, doch beiWeiten nicht denGewinn, wie in Stralsund ge bracht.

Von den 3 ?ltestenStadtb?chern, welche ich in Stralsund fand,wohin sieHerr B?rgermeister Fabricius f?r seineForschungen hatte kommen

lassen, war

sp?teren haben nicht mehr

nur

das erste von Bedeutung. Die ineino den Charakter der eoinniunia

ran?a, welcherden fr?hemStadtb?chern derOstseest?dte fast regel m??ig eigen ist. Es umfa?t auf 101 zumTheil sehr l?ssig be ? 1332. die Jahre 1291 schriebenen Pgm. Bl?ttern Kosegarten es bereits hat sehr eingehend beschrieben, auch manches daraus abge

druckt,welches f?r das hansische Urkundenbuch geeignetist, dochhie und da berichtigt werden mn?te. DasMemorabilienbuch

Nr. 1 w?rde

richtiger alsCopial

buch zu bezeichnensein. Es z?hlt imGanzen 70 Bl?tter Pgm. in Urkundeist aus gro? 4". Der Anfang fehlt, die erste eingetragene demJahre 1254, die ?ltere sch?ne nur bis loi. 19^ dann Hand geht des XV., folgen von den verschiedensten H?nden des sp?teren XIV., des XVI. Jh. bis 1524 hin eingetragene zum Theil ?ltere Urkunden. 1260 tritt zum zweiten Auf loi. 49 mit einer Urkunde des Jahres ^ Mal die alte sch?neHand ein, mit loi. 52 beginnt dann wieder derselbe

Wechsel der H?nde. Die hier copirtenUrkunden betreffen jedoch und vorwiegenddie Beziehungen zum r?genschenF?rstengeschlechte

Dr. Iunghans,

20

dann den pommerschen Herz?gen. Hansischesfand sichnicht viel: eine rolle merkw?rdigeZoll (vor 1276 zu datiren) ist bereits von Kosegarten ^),

wenn

Au?erdem war

gleich nicht v?llig correkt abgedruckt. Nr. 5? von f?r uns nur das Memorabilienbuch

Bedeutung, einRegister ?berBeisteuern Greifswalds zu demKriege L?becksgegenD?nemark imJahre 1523 nach denStra?en geordnet; es ist auszugsweisebenutzt. Durch den Fund im Gewandhausarchivezu Stralsund auf merksam gemacht, habe ich in Greifswald bei den Altherren der und Schonenfahrercompagnien Bergenfahrernach etwa und nur Urkunden erhaltenen Papieren Rechnungs geforscht, doch

b?cherund im AltherrenbuchderBergenfahrer seit 1463 au?erdem manche f?r dieBesitzverh?ltnisseder CompagniewichtigeUrkunden in Copie gefunden,dazu ?ltereGesetze dieserGesellschaft,welchemir dochderMittheilung werth erschienen. Universit?ts-Bibliothek.

Eine UntersuchungderHandschriftender Universit?tsbibliothek hat f?r die Hanse eine ?bersetzung des Hanseschlussesvon 1418 Juni 24 ins Lateinische(vielleichtaus Corner?) und g?nzlichwert lose imXVIII. Jh. gemachte Pri Copleen in Frankreicherworbener vilegien

ergeben^). Anklam.

Das Rathsarchiv zu Anklam ist bei demBrande, welcher im Jahre 1378 die Stadt zerst?rte^) schwerlich unversehrtgeblie ben. Was sich in derFolge ansammelte,wird die schweren Zeiten des nordischen Krieges, w?hrend desseneinmal dieZerst?rung der ganzen Stadt fest beschlossen war und nur wie durcheinWunder abgewandt ward, mit

dem alten Rathhause ?berdauert haben. Als dies bau war und f?llig geworden abgebrochen werden mu?te, fehlte es in dem zum Rathhause neu eingerichteten Geb?ude an Raum f?r die altern Papiere, so hat man ohne Wahl zum Einstampfen verkauft, was

war. Erst neuerdings ist dieser nicht auf demBoden unterzubringen 13) vs

6r^pQ?8va1Hia

naii86

1?6ut.

sooia.

14) Nr. 89 der 2. Abtheilung von D?hnert's Catalog. 15) Detmar z. d. Jahre bei Grautoff I. p. 904.

Arbeiten f?r die hansischeRece?- und Urkundensammlung.

21

deren einstigerReichthum sogenanntenreponirten Registratur, aus dem dreib?ndigen Repertoriumzu ersehenist,mehr wohlgef?hrten zugewandt worden.

Sorge

Hansische Akten.

Akten sind nichtvollst?ndigerhalten,nament Auch die hansischen imRepertorium in derAbtheilungHan der eines Verlust lich ist 1317?1551 seatioa mit denJahren Packens zu bekla bezeichneten gen. Jetzt sind leine ?ltereSchreiben hansischen Inhalts als vom Jahre 1535, keine?ltereRecesse als vom Jahre 1579 vorhanden; Artikel findensich schon zurBerathung auf denHansetagenbestimmte seit 1535. Ich habe, was in der ?brigens nicht sehr umfangreichen Alten bis 1550 hin von besonderer Sammlung hansischer Wichtigkeit war und anscheinend nur hier erhalten sein konnte, abgeschrieben oder

ausf?hrlicherregestirt, im Uebrigen ein Verzeichni? aufgenommen, wie

in Stralsund

und Greifswald.

(Anl. 3).

Was

von allgemei

nererBedeutung ist, ist inde?nur von L?beckaus ?bersandteCopie. Urkunden.

Besser sind die Urkunden erhalten und zusammengehalten, ich habe die 13 f?r uns wichtigen abgeschriebenodermit den sehr S t a v,en h a g en' s ^) verglichen.Damit wird Abdr?cken unkritischen vor derHand dieBenutzung des AnklamerArchivs abgeschlossen sein. Stettin.

sind von altern hansischen Recessen nur Bruch

In Stettin st?cke gerettet: Beweise

eines einst vorhandenen gr??eren Reichthumes.

Vermuthlich wird das Meiste w?hrend der franz?sischen Zeit zu Grunde

gegangen

sein, als

das Stadtarchiv

den Belagerten

Patro

nenpapier liefernmu?te. Das nochf?r dieHanseVorhandenefindet in einer befondern Abtheilung der Registratur: ?lit. V. und Navigations fach en" ver Kommerzien, Hanseatische sich theils

Dokumentsn einigt, theils in den kleinenmit Buchstaben bezeichneten kasten,welche die wohlerhaltenen st?dtischen Privilegien bewahren. Beides

wurde mir

bereitwillig

zur Benutzung

16) Geschichte derStadt Anklam.

vorgelegt.

22

Dr.

Iunghans,

Recesse.

Von Recessenbis 1405 fandensich in dem sehrschlechtgeordneten Lit. V

nur zwei:

1) 1370,

Febr. 25.

nur Fragment,

Stralsund,

dessen Ver

gleichungjedocheine nur hier erhaltene Beilage

ergab;

2) 1371, Octb. 27. Stralsund; ?ber alles Sp?tere, in der bezeichneten AbtheilungEnthaltene bis 1540 habe ich ein Verzeichni?gemacht. (Anl. Nr. 4.) Neuerdings sind aus dieserAbtheilungHanssatioa seit 1574 derGesellschaft f?r pommersche Geschichte zuStettin zur Aufbewahrung?bergeben, da die im Rathhause

vorhandenen R?ume

bei Neuordnung

der Re

gistraturnichtmehr ausreichten. Urkunden.

Was in denDocumentenkastenvon hansischen Schreiben und Urkunden vorhanden ist, habe ich ebenfalls, foweit die Zeit reichte, notirt; Einzelnes habe ich auch abgeschrieben, docherfuhr ich bald vomHerrn ArchivarKr atz (amProvinzialarchiv),da? er vor l?ngerer worden sei, einUrkundenbuch derStadt Stettin Zeit, als beabsichtigt der herauszugeben,Abschriften HansischenUrkundenundSchreiben derDocumentenkastenf?r diesenZweck gemachthabe. Da die Her ausgabe

des Urkundenbuchs

ins Stocken

gerathen ist, wird man

ge

wi? auchSeitens derStadt dieBenutzung derAbschriftenf?r das hansische Urkundenbuch gestatten. Provinzialarchiv zu Stettin.

Auf demProvinzialarchiv habe ich, von Herrn ArchivarKratz in zuvorkommendster Weise unterst?tzt,das Verzeichni? derviplo mata

vueal?a

XVI.

Iahrh. k?nnen.

bis einiges

1551

und hin durchgesehen und f?r das XV. notiren zu gefunden, einiges sogleich benutzen

oivitatum pi-?u?l^ioruiu. mich Klempin worauf Han8oatl(;arun2) Herr Provinzialarchivar aufmerksam machte; im Ganzen 16, theils die allgemeinen hansischen, Beachtung

verdient auch ein I^dsi-

FreiheitenStettins theils die besonderen

inD?nemark undSchonen

Arbeiten f?r die hansischeRece?- und Urkundensammlung.

23

UrkundenundAktenst?cke inAbschriftaus denJahren 1370 erweisende ?1571 enthaltend.Das Wichtigere war bereits bekanntoderfindet sichnoch jetztimStettiner Stadtarchiv. Es scheint,da? diesCopial buch einmal zumZweck einerUnterhandlungzuGunsten derStadt Stettin selbstgefertigtund der f?rstlichenCanzlei ?bergebenwnrde, denn imJahre 1571 ist, wie die umfangreichen Alten im K?nigl. D?nischenGeheimarchivbeweisen,eifrig ?ber die hansischen Freiheiten verhandelt worden. Stolpe.

Danke auch f?r Herrn ArchivarKratz bin ich zu besonderm ver des in seineMittheilungen Stadtarchivs zuStolpe Betreff es nur uns eine pflichtet: findet sichdort f?r einzige,allerdingsnicht Urkunde,f?r welche es inde?gen?gte, nach seinerAb uninteressante schrifteine ausf?hrlichere Inhaltsangabe zumachen. Rostock. Recesse.

Im Rostock er Stadtarchiv ist von ?lterenRecessen keineganz unbedeutende Zahl vorhanden.Sie sind theils aufPapier, theils auf Pergament,

losen Bl?ttern

und

in Rollenform

geschrieben. Sp?tere

bildenwie sonst gesonderte Lagen. Eine gr??ere Menge der fr?heren aus dem Jahrzehnte

der gro?en Kriege mit K?nig Waldemar

Atter

mit derOrdnungsnummer8506 be dag findet sich in ein besonderes, Eine unkundige Hand hat die einen zeichnetes Convolut vereinigt. oder mehrere Recesse enthaltenden Bl?tter nnd Doppelbl?tter zusam

mengen?ht. Als dieN?the gel?st und dieBl?tter chronologischge ordnet wurden, fielen manche Bedenken keit bis dahin einander folgender Bl?tter

gegen die Zusammengeh?rig hinweg.

Einzelne Fragmente

waren nichtschwerzu datiren. Fast alleRecessediesesConvoluts bilden gesonderte Lagen, von denen keine st?rker als

ein Doppelblatt

ist:

es

Wismar scheintalso, da? in Rostock nicht, wie es im benachbarten auf Anordnung desRathes geschah,eine besondereRece?handfchrift mir zug?nglich angelegt ist. Ich lasse zun?chsteine Liste s?mmtlicher gewordenen und f?r unsereSammlung

?

1405 hin benutztenRecesse

folgen:

1) 1355 Juli 8. L?beck.SchiedsspruchL?becksund Greifswalds

Dr. Iunghllns,

24

im Streite Kampens mit Stralsund, Rostock, Wismar.

2) 1356 Aug. 4. L?beck.Desgl. 3) 1356. (Rostock).Entwurf einesRecesses (Gedr. beiSartorius ? 4) 1360 Juni 26

II. p. 458).

Juli 20. Bericht ?ber eineSendung vonNach. mannen

5) 6) 7) 8) 9)

1361 Aug. 1. 1361 Sept. 8. 1362 Oct. 8. 1363Mai ?. 1363Mai 21.

der Seest?dte

nachD?nemark.

Greifswald. Greifswald. Stralsund. Nyt?ping auf Falster. Fragment. Walde. Nyt?ping. Protokoll derVerhandlungen mar's mit

den Seest?dten.

10) 1363 Juni 24. L?beck. 11) 1363 Juli 25. Wismar. 12) 1363 Sept. 8. Stralsund. 13) 1363 Sept. 22. Greifswald. 14) 1363 Nov. 1. Greifswllld. 15) (1363) Nov. 19. Greifswald. 16) 1364 Jan. 6. Stralsund. Fragment. 1?) 1364 Febr. 1. Stralsund. 1? ?) 1364 zwischen Febr. 1. undM?rz 15. o.O. Fragment. 1364 15. Stralsund. 18) M?rz 19) 1364 M?rz 24. (Stralsund). 20) 1364 April 14. Rostock. Fragment. 21) 1364Mai 27. L?beck. 22) 1364 Juni 18. Stralsund. Die Beilagen fehlenfast alle. 23) 1365 M?rz 27. Stralsund. 24) 1365Mai 28. L?beck. 25) 1365 Oct. 5. (Rostock). 26) 1366 Juni 24. L?beck. 27) 1366 Dee. 16. Rostock. 28) 136? Mai 30. Rostock. 29) 1367 Juni 24. Stralsund. 30) 1367 Juli 29. Stralsund. 31) 1367 Aug. 22. Falfterbo.

Arbeiten f?r die hansischeRece?- und Urkundensannnlung.

25

136? Sept. 1. Stralsund. 1367 Oct. 6. Rostock. 1368 Jan. 1. Rostock. 1368M?rz Ib. Rostock. 1368 Juli 30. Rostock. 1369 Oct. 21. Stralsund. 1371Mai 25. Stralsund. 1394Mai 12? Juni 11. Bericht ?ber eineGesandtschaft Her zogsJohann von Mecklenburgund derSt?dte Rostock undWismar nachPreu?en. 40) 1399 Aug. 26. L?beck.Bericht ?berVerhandlungenvonSende botenRostocksundWismars mit denenvonK?ln,

32) 33) 34) 35) 36) 37) 38) 39)

Hamburg,

Stralsund

in betr. der Rechte Neu

tralerundErsatzpflicht Schadens. diesenzugef?gten Einzelne,

besonders dem erw?hnten Convolute

beiliegende Copleen

vonSchreiben :c.,werdenimUrkundenbuche finden; ihreBer?cksichtigung mancheAbrechnungenfand ichdochzurAufnahme ungeeignet,es sind Rostocks, denen ich, da die Hauptabrechnungen Specialabrechnungen mit allenSt?dten sich in denRecessen finden, geringere Wichtigkeit an der gro?eReichthum Recessen bis beilegenmu?te. Auffallend ist die die Armuth f?r 1369, sp?tereZeit bis 1405 hin: es ist das ein Beweis, da? die RostockerSammlung nicht unversehrterhal sicherer ten ist. Es ist dort noch inMenschengedenken, da? von den hansischen des Rathhauses in einem R?ume Akten,welche schlechtverwahrten aufbewahrt

gewesen

seien, vieles

entwandt

und von den unter den

Archivr?umenwohnendenKr?mern verbrauchtfei, bis sie durchdas kundigeAuge des ProfessorSchroeter durchZufall entdecktwurden. Noch jetzt liegt bei den hansischenAkten ein in derMitte durch Rece?. schnittener Abdr?ckeneinzelner Sehe ich von den fr?hernganz unkritischen dieser Recesse ab, so haben sie zuerst eine entsprechendeW?rdigung von Sartorius gefunden, welchem der eben erw?hnte Schroeter die

Geschichte Sch?tze des RostockerRathsarckives f?r die urkundliche dnrchflei?iges Abschreibenzug?nglichmachte. Das Convolut mit Recessen

von 1363?1368

istS.

selbst zugesandt, wie

aus einem ?ber

die nach feinemTode erfolgteR?cksendungbeiliegenden Schreiben zu

26

vr.

Iunghans,

ersehenist. Inde? ist dieBenutzung derRecesse. des RostockerAr Geschichtenur da einegen?gendezunennen, chives in derUrkundlichen allein wo der betr. Rece? in der Rostocker Ausfertigung erhalten Wo S. Abschriften aus der keineswegs correkten, vom Is

war.

l?nderThorhallesen gefertigten Copie der L?beckersLedraborger) Handschriftzu Gebote standen"), hat er nur zu h?ufig diesen vor denOriginalrecessenRostocks den Vorzug gelassenund sich begn?gt, einzelne Abweichungen

aus

Da

aufzunehmen.

der L?becker (Ledra

borger) Handschrift felbst bereits gute Texte hergestelltwaren, und gebilligten sind bei derVergleichung die fr?her ausgesprochenen der in F?llen schongewonnene Grunds?tzebefolgt: jedochist einzelnen ganz un Text durch einen besseren Rostocker ersetzt worden. Bisher 40 die unter Nr. 9, 17*, 18, 39, bekannt sind aufgef?hrten St?cke. Urkunden.

Nach vollendeter Recesse sind dann Bearbeitung der hansischen die Urkunden

in Angriff

Concepte, genommen: Originalurkunden, namentlich von urkundenartige Aufzeichnungen und von andern St?dten,

L?beck, mitgetheiltegleichzeitige Copieen.Zu Anfang diesesJahrhunderts es unternommen das gesammte Archiv zu ordnen, Zastrow es an den nothwendigen Vorkenntnissen und an um ihm doch fehlte hat Dr.

fassendenGesichtspunktenf?r die Anordnung. So Masse

?

er z?hlt nahezu 9000 Nummern ?

ist er in der

untergegangen,

anstatt

sie zu beherrschen;anch umfa?t sein zweib?ndiges Repertorium nicht wie Alles. Er hat die einzelnen der St?cke, sie Zufall ihm in die Hand f?hrte, numerirt, ihrem wirtlichen oder vermeintlichen Inhalte gem?? bezeichnet, das einigerma?en Gleichartige zusammengelegt und dar?ber ein nach Materien alphabetisch geordnetes Repertorium aus

gearbeitet, ist dabei aber so willk?rlichin derWahl derTitel seiner Grade erschwert zahllosenNbtheilungengewesen,da? es im ?u?ersten ist, nach seinem Repertorium

Bestimmtes

aufzufinden.

Dazu

kommt

R?u noch, da? die Anordnungdes Archivs in den daf?r bestimmten men demRepertoriumnicht entspricht.Eine besondere Abtheilungf?r dieH a n se enth?ltfreilichdas f?r unsWichtigstezusammen;dochmu?te ich, um die Gewi?heit

zu gewinnen,

da? uns nichts in andern Abthei

17) Vgl. den vorigj?hrigen Bericht S.

64.

Arbeiten f?r die hansischeRece?- und Urkundensammlung.

27

lungenUntergebrachtesentgehe, das ganzeRepertoriumTitel f?r Titel durchgehen.Ein bei dieserGelegenheit ausgezogenesganz kurz gefa?tesRegister mag sp?temArbeiten als Anhalt dienen. Im allgemeinenist f?r dieAbschriftenauch inRostockdasJahr 1400 vor der Hand als Ziel gesetzt.Dar?ber hinausgegangenbin ich nur bei einerAnzahl in den nordischen Reichen von Rostock er worbener Freiheiten und Besitztitel in altd?nischer Sprache, f?r derenAbschriftich besserals vielleicht andere vorbereitetwar oder dem Langebekschen Diplomatar des kgl. welche ichbereitsabschriftlich D?nischenGeheimarchivshatteentnehmenlassen. EinzelnevonZastrow in verschiedeneAbtheilungen

vertheilte, uns wichtige Urkunden, nament

waren nicht aufzufinden. lichHandelscontrakte, aus demRostockerRathsarchiv schonvor mehr Abgedrucktist als 100 Jahren, unter andermauch viel Hansisches^); der d?nische Langebet, dessenUntersuchungenin denArchiven Geschichtsforscher der deutschen Ostseest?dte schon im vorigenJahresbericht erw?hnt sind, scheintdazu die Anregung gegebenzu haben. Inde? sind diese und mir daher kaumvon Nutzen ge Abdr?ckedochsehrunzureichend von Das f?r die Urkundl.Geschichte wesen. ProfessorSchroeter Sartorius Mitgetheilte bedurfte ebenfallsmancherBerichtigung. Schroeter irrte nur zu leicht bei besondersschwieriger Handschrift, ? befolgtebeimAbdruckvon Concepten welche gew?hnlichlehrreich, allein auch schwierigerzu behandelnsind? nichtdie richtigen Grund in der erlaubte s?tze, durchaus incorrekten sichdazu Sprache mittel UrkundenAenderungen,?ber derenUnzul?ssigkeitjetztkein lateinischer Zweifel mehr besteht. Eine geringeZahl imviplomawrium Nor von Lange und Unger abgedruckter Urkunden habe ich ^e^iouN beim Nachvergleichen correlt gefunden. B?cher.

Au?er den Urkunden sind auch die zahlreichen B?cher ber?ck sichtigt. Ein Copiebuch rostockischer Privilegien (83 Bl. Pgm. toi.),

im XV.

18) In

Iahrh.

begonnen und die Jahre

1251?1609

den Nostocker w?chentlichenNachrichten 1752 ff.

um

Dr. Iunghans,

28

fassend,enth?ltfast ausschlie?lichlandesherrliche Privilegien, f?r uns nur imOriginal nochVorhandenes. Die Stadtb?cher sind nicht so ergiebig,wie in Stralsund gewesen. Nur die ?ltestenStadtbuchfragmente haben den Charakter der oomniuiria

msmoraii?a:

? schon seit 1261

und das

? ent Beweis fr?h geordneter ist ein bemerkenswerther Verh?ltnisse nur und die Ver halten RostockerStadtb?cher fast Verlasfungen

wandtes. Die b?cher

und Niederstadt erw?hnten Fragmente ?ltesterOberum der der getreu auf Pgm., wendischen St?dte Benennung

zu bleiben,sind wohl erst sp?terin einen schweinsledernen Umschlag theils eingen?ht,theils eingelegt. Es sind 14 verschiedene Hefte -zu unterscheiden: 1) 1260?1262 klein4?. 12 Bl. 2) 1279?1281 klein4?. 10 Bl. Z) 1282?1286 klein4'. 6Nl. klein4". 12 Bl. 4) 1289 1288?1295 gr??er4?. 8 Bl. 5) 2 6) 1288 ff. Doppelbl?tter. 1304?1313

7__12)

6 Hefte 4. von je 8 Bl.

13) 1259 und n?chsteJahre. 7 Bl. Halbfolio. 14) 1278?1336 5 Hefte klein4". Alles nach seinemInhalte genauer zu bezeichnen, w?rde zu weit ?lteren Entnommen dm f?hren. FragmentenManches von Be ist deutung.

Stadtb?chernL. und0. Auch in den beidenfolgendeneigentlichen von 1261?1268 (69) (4?. Pgm. 69 Bl.) und von 1270?1288 (4". Pgm. 179 Bl.) fand sichEiniges. Das Stadtbuch L. enth?lt auch von loi.

65

b

an Aechtungen.

AeltereVerzeichnisse Ge?chteter, dieStadt ab- und Urfehde schw?render finden sich in Rostock au?er den erw?hntengleichzeitigen Eintragungennicht; erst zu Anfang desXIV. Jahrhunderts ist ein solchesVerzeichni? angelegt. Es umfa?t dieJahre 1301?1378, z?hlt 92 Pgm. Bl?tter in 8"., ist mit roth?berzogenem Holzband, Klammern

zusammenhalten, gebunden. lauten; theilungen gemacht, deren Eingangsworte

welchen

Es

sind drei Ab

Arbeiten f?r die hansischeRece?- und Urkundensammlung. Isti, Hui 86cuntur suirt 0211313? oeii8i pro ?iner^

tol. 1.

und 83?90

proZoripti in onmi iur6 ludi bei zu knappemRaum l. 38?76

fortgesetzt,

loi.

32?3?.

I8ti

8iid3orii)ti

adiuraueruiit

loi.

7??80.

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8Ul)8orii)ti

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orvs^?o

29

Hiuio?8

oinitatoin. oautioneln

^us ?ioitur

soriiiii.

Die gleichm??ige Sch?nheit derHandschriftf?r die ersten Jahre einer jeden Abtheilung

(?1313,

?1311,

?1310),

derMangel

aller

Interpolationen, r?umlichenUnterbrechung,das Fehlen nachtr?glicher der keinen die kein Raum blieb, lassen Zweifel, da? Anfang nurAb f?r schriftoriginaler,nichtmehr erhaltenerVerzeichnisseist: Herr B?r welcher sich eingehendmit dem Buch be germeisterFabricius, sch?ftigthat, vermuthet, da? das jetztvorhandeneeineRedaktion des im Jan. 1314 restaurirten alten Rathes sei, und an Eintragungen kommen lassen nur das enthalte, was dieser habe auf die Nachwelt

wollen: alsovorwiegend Verbrechenseinerpolitischen Gegner. Sp?terhin dann die gemacht. Eintragungengleichzeitig sind In einem Stadtrentebuch seit 1350 sind auchu.a. Statuten und Aemterrollen,

darunter gemeinsam von denSeest?dten

vereinbarte

enthalten,welcheBer?cksichtigungverdienten. Ueber Handelsbetrieb ergaben sich einige interessante Ausz?ge aus dem in lateinischer Sprache gef?hrten H and lungs- undH aus Tolner. Es buche") des RostockerRathmannen Johann besteht gegenw?rtig aus zwei Fragmenten

von

13 und 10 ganz oder

Bl?ttern. Das Buch enth?lt au?erAuf theilweiseweggeschnittenen ?ber von ihm betriebenen den zeichnungen meist als Compagnicgesch?ft beim Einkaufe und Verkaufe Tuchhandel mit genauer Preisangabe des Verm?gens Ioh. Tower's Aufzeichnungen ?ber die Verwaltung ?oti8 vxori8) und der Gewandschneider feiner Frau (ox parts innung (ex

zmrto 80oistHt?8). Wismar.

Recesse.

Ein l?ngerer Aufenthalt inWismar

war jetztnichtnothwendig.

19) Ein ?hnliches, vollst?ndig erhaltenes Buch befindet sich noch auf demHamburger Stadtarchive, welches Herr Dr. Laurent im Auszuge abge druckthat.

30

Dr.

Iunghans,

da derRath dieBenutzung derRece?handschriftinRostockgestattete. Dieselbe ist bereits im letztenJahresberichte eingehendbesprochen (S. 70?74) und ist nun ebenfallsbis zumJahre 1405 v?llig benutzt. Einige Berichtigungen der fr?hermitgetheiltenInhalts?bersicht und genauereBezeichnung einzelnerdefetterSt?cke haben sich bei einge hender Bearbeitung

ergeben. Danzig.

Ueber dieHansischen Recesse undUrkundendesDanziger Stadt archivshatte Herr ProfessorHirsch, welchem dieSorge f?r das selbe vertraut ist, zu Anfang

des Jahres

ein so reichen Gewinn

ver

hei?endesVerzeichni? eingesandt,da? ein l?ngererAufenthalt dort erschien. Ich

dringend nothwendig

kann es nicht dankbar genug an

meine Arbeiten wie sehr durch ihn auchw?hrend desselben erkennen, erleichtertund gef?rdertsind. Recesse.

Die WDanzig vorhandenenhanfischenRecesse finden sich mit Ausnahme einiger in f?r die fr?hereZeit ?1413 fast s?mmtlich den Urkundenschiebladen untergebrachten in den vier sogenannten S

ta d t

b? ch ern,welchealso,wie ichsogleichbemerke,durchausvon denS tadt St?dte verschieden b?chcrn der wendischen sind. Doch nur eins von diesen, Nr. 3, enth?lt, von einigen gelegentlichen Eintragungen

abgesehen,

ausschlie?lich hansische Recesseaus denJahren 1395?1405, welchefast ausnahmslos

gesonderte, in den Umschlag eingen?hte Hefte bilden; uuter

scheidetsichalso nichtwesentlichvon denRece?sammlungen Hamburgs und Wismars.

Dagegen finden sich imStadtbuche cesse zusammen mit

Re Nr. 1 die hansischen

zahlreichen Copleen vom Danziger

Rathe

empfan

gener oder ihm namentlich von L?beckaus mitgetheilterSchreiben und nicht hansischen Inhaltes. Vom DanzigerRathe aus hansischen gefertigte

Schreiben

sind nur in geringer Zahl

eingetragen. Danzig

und historischen bew?hrtda einen ?hnlichenpraktischen Sinn, wie wir ?ber ein bewunderten. in London schon Jahrhundert fr?her Auch ihn nur auf die innernVerh?ltnissederStadt sichBeziehendes ist einge schrieben.Vorn sind einigewichtige, freilich nichtmehr unbekannte hansifche Privilegien eingetragen.In Nr. 2 und4 kommenin gr??erer

Arbeiten f?r die hansischeRece?- und Urkundensammlung.

31

St?dten gehalte Zahl dieRecesse der von den besondernpreu?ischen nen Versammlungen,

von denen unten besonders zu handeln sein wird,

hinzu: in Nr. 1 finden sichnur einigewenige. Das StadtbuchNr. 1 (360 Seiten 4?. Papier) umfa?t f?r dieRecesse dieJahre 1375? 1386; Nr. 2 (342Seiten 4". Papier) dieJahre 1384?1402 (Wcih nachtswoche1401); Nr. 4 (283 Seiten 4". Papier) die Jahre 1402?1415. Die Ordnung ist nicht ?berall strengchronologisch: in Nr. 4 sind zwei L?ckenp. 95 und 169 (1406 und 1407)2"). Die hansischen Recesse in diesen Stadtb?chcrnbildentheils besondere eingen?hteHefte verschiedenen Umfangs, auf denen sich mehrfachdie kritischnicht unwichtigeBemerkungfindet, derRece? sci von den preu?ischen, nach L?beck zumHansetage

entsandten Nathmannen

von dort zur?ckgebracht. Ich habe w?hrendmeiner Anwesenheit zn die der Bearbeitung Danzig hansischen Recesse bis 1405 vollendet; in der Folge, als Herr ProfessorHirsch f?r dieBearbeitung der preu?i schenRecesse dieStadtb?cher Nr. 2 und 4 nachHamburg hin?ber auchdie sp?terenin beidenenthaltenenhansischen Recesse theils schickte, uns bereits den mit Gebote zu Copieen theils stehenden abgeschrieben, aus andern Archiven verglichen. Ich

bemerke noch, da? die inDauzig

? ? so weit ich sie kenne mit einer Recesse befindlichenhansischen einzigenAusnahme(1389Mai 1.), wenn gleichnicht in vollerReinheit, die niederdeutsche Sprache bewahren,nicht insMitteldeutsche?bertra gen sind. Ich lasseeinchronologisch geordnetes Recesse Register derbenutzten folgen.

Die

oben erw?hnten Bemerkungen

1) 1373 Mai

sind mit aufgenommen.

1. L?beck Fragment 4 Blatt

. Papier, au?erdem Schreiben 1375 24. L?beck.Stdtb. Juni 2) L?beck.Stdtb. 3) 1377 Juni 24.

.

.

. Schiebt. XXVI. Nr. 2. I. z>. 78?89. I.

p. 31?33.

4) 1379 Juni 24 (23). L?beckDer R. be ginnt eine neue Lage und hat die ?ber schrift: Ii60688ii8, Husm tulit ?ominug 6tri 6t I>au1i (Juni 29.) Goslar.

(13)82. 1384. ^at6 (13)84.

(Febr. 5.) Braunschweig. Qo?Kar?i (Mai 5.) K? ?er Veroinoleu.

Vor derHand m?ssen sie als Best?tigung dienen, d'a?wirklich St?dtetage schonim XIV. Jahrhundertgehalten sind, bis s?chsische fortgesetzte ErforschungderArchivereicheren Stoff zuTage f?rdert. Es

ist auffallend genug, da? das Archiv

eiuerQuartierstadt

wie

Braunschweig f?r unsereRece?sammlungnicht ergiebigergewesenist,

Arbeiten f?r die hansischeRece?- und Urkundensammlung.

47

aber dieWahruchmung, da? man f?r die Copien hansischer Recesse noch imXV. Jahrhundert inBrcmnschwcigkeinenandernPlatz fand, als nur st?dtische Gcdcnkb?cher, machte es mehr als wahrscheinlich, da? damals eine Sammlung von Akten hansischerund s?chsischer Stiidtetagc noch nicht bestand. Sie istwohl erstAnfang desXVI. angelegt.

Jahrhunderts

Urkunden.

Der reicheUrkundcnschatz Brcmnschwcigsist vonBode geordnet und

iu einem aus 4 war

zeichnet. So

cs

ver bestehenden Repertorium die Braun leicht, betreffenden f?r

starten B?nden f?r mich

Stellung als Hansestadt und zurHanse wichtigenUrkunden schweigs f?r uns bis 1400 vorhanden ist, habe ich abge schrieben, einzelne von dcm nm Braunschwcigs Lokulgcschichte wohlver dienten Herrn Ncgistrator Sack Herrn Or. Lapp en ber g zugesandte Was

auszusondern.

Abschriften mit

den Originalen

verglichen und ein bis

1450

fortge dcm Repertorium setztes Verzeichni? ausgezogen. Doch treten die allgemein hansischen Interessen nach 1400 mehr nnd mehr zur?ck: ans

cs sind vorwiegend St?dte B?ndnisse des cngcrnKreises der s?chsischen uud dcs weitem, welche ich zu verzeichnen hatte. B?cher. Au?er Stadtarchiv

dcn eigentlichen Urkunden bewahrt das Braunschweiger einen gro?en Rcichthum von B?chern mit urkundlichen

Art. Copialb?cher st?dtischer Aufzeichnungender verschiedensten von besonderem Alter sind nicht vorhanden. Das Privilegien mit Nr. I. bezeichnet, ist erst im XV. Jahrhundert ?lteste, angelegt

nnd nicht streng chronologischbis 1572 fortgef?hrt. Es z?hlt 149 beschriebene Pgm. Bl?tter in 4"., enth?lt jedochbis 1400 f?r uns nur das noch im Original vorhandene 1371 von dcr Stadt erworbene Privilcgium. Ausr?umung dcr Otcrfahrt Wichtiger bedeutend j?ngeres mit Nr. IX. bezeichnetes, welches imXVII.

wegen ist ein Jahr

hundertnach denOriginalurkundenselbstgemachte Abschriftenauf Pa pier vereint; denn lcidcr sind seitdem manche dcr ?ltesten Urkunden abhanden gekommen. Die Abschriften, auf welche ich f?r einzelne Urkunden allein angewiesen war, sind zwar nicht mit diplomatischer

Genauigkeit,doch sorgf?ltigerals gew?hnlichin dieserZeit gemacht.

Dr. Iunghans,

48

Von den ?brigen altern sogenannten Copialb?chern war f?r nur das einen Ab mich zun?chst durch gro?enReichthumgleichzeitiger vom der schriften verschiedensten Rathe (derAltstadt) ausgefertigten Nr. II. wichtig. Es ist in Nein 4". Documente sich auszeichnende ansPgm. geschriebenund enth?lt auf 115 Bl?ttern Urkundenaus den Jahren

1374?1405.

Die

wurde mir

Benutzung

durch von

Herrn H?nsclmannneuerdiugs angefertigte,sehr sorgf?ltigeRcgesten Waaren sehr erleichtert,inde? ergab dieDurchsichtnur einige durch und Werthangabc

des Rathes

wichtige Verwendungen

in Handels

angelcgenheiten.Das derZeit uud demInhalte nachsich demVori Nr. VI. habe ich bereits dnrchrcgestirt. gen anschlie?ende bei denBerichten ?ber dieBenutzung anderer st?dti Ich habe scherArchive auf die Wichtigkeit der sogcuanntcnStadtb?cher Weich hingewiesen.Braunschweigbesitztderen gesondertef?r 3 seiner bilde, die Altstadt,

den Hagen,

in den sogenannten der enthalten wie die Stadtb?cher

Sie

Dcgedingeb?chern.

dieNeustadt

mit sorgf?ltiger wendischen St?dte fast ausschlie?lich Iahresangabe gemachte Eintragungen ?ber Verlasfungen von Grundst?cken, b?uden und andere Rechtsgesch?fte wie: Handelscontracte,

von Ge Rente

zn derenG?ltigkeit k?ufe uud Verk?ufe, Erbschaftsangelegenheiten, die Anwesenheit

des

ganzen Rathes,

sp?ter besonders

beauftragter

war. Ich beschreibehier nur die f?r uns Rathmaunen erforderlich des Hagens ergiebigen Degedingeb?cher Nr. I. der Altstadt und Nr.I. Nr. II. der Altstadt, Nr. I. etwas n?her, die Degedingeb?cher der Neustadt cuthalteu uur Locales. DasDegedingebuch undII. Nr.

der Altstadt wird gegenw?rtig nicht im Stadtarchive,

I.

sondern

im herzoglichen Kammcrarchivebewahrt, dochwerden hoffentlichdie Bem?hungen, es f?r das st?dtische Archivwieder zu gewinnen,welchem es unzweifelhaft

angeh?rt, von Erfolg

sein.

Dies Deg ed ingebuch ist in Folio auf 175 Bl?ttern Perga geschrieben. Die l. 13 beginnenden Eintragungen in". werden durch ein Vorwort des Rathes er?ffnet: ?^irno ?owiin 20 oiuiuiu vniuorsitas olu?tatiZ Liu cc;v. Ix" vn^ nos couples

ment

in 2 Columnen

QE^vicli i-uiQ

pro

bono

oi'?inatioiiss

H 6?uei'5?8 cksibrig

st vtilitats Asnsi'um.

oommuiii

statuiuiuZ

etuorASntsZ,

in I100 libro ?iusrso

?ssoribsn?as,

valsant

vt

intsr Cominos

ori'orsZ,

ouitar?,

49

Arbeiten f?r die hansischeRece?- und Urkundensammlung. omuls,

?eoVlnynteZ H Q0l)i8

sson?g.

dato

tii-miter

in soriptig

lam ro?aotg. i)l0

8UC0O880lir)U8

QOStrisHilS

01)86^2.11."

Es

et HinmoHo

real Hi)i)r0?

tS8tilli0Q?0

folgen die gleichzeitigen, meist

durch

? strichenenAufzeichnungen 1345; k. 174^ folgt Einzelnes ?ber Verh?ltnisse derGoldschmiede,Kesselflicker,eineUrfehde von 1337. 1338;

k. 1?12

enthalten Eintragungen

zurStadtchronik,

Urkunden,

Art von 1279?132?. Briefe verschiedener Danke verpflichtet, Ich binHerrn Hanselmann zu besonderem welcher es ?bernahm, die betr. Abschriften daraus f?r uns zu machen;

als ichbci dcrDurchreise vonGoslar nachHildesheimBraunschweig Mal fl?chtig ber?hrte, habe ich eine inde? kaumerfor zum zweiten derlicheVergleichungderselbenmit dem Original selbst vornehmen k?nnen.

Das ?ltesteDegedingebuchdes Hagens auf 18? Perg.-Bl?ttern in 4" von verschiedenen H?nden saubergeschriebenumfa?t dieJahre 1268?1382. Es ist in seinem ?lteren Theile ohne Zweifel Ab schrift eines fr?heren, nicht mehr erhaltenen, sp?ter werden dann die Ein

Sie sind f?r ein jedesJahr ihrerFolge nach tragungengleichzeitig. eine numerirt, Einrichtung,welche das Aufsuchennach demInhalts sehr erleichtert. verzeichnisse Die Gedenkb?cher, von denen die beidenerstenzun?chst wich tig waren,

begleiten

in kurzen, chronikenartigen Aufzeichnungen,

in

gleichzeitigen Abschriftenvon UrkundenundSchreiben, eingelaufenen, wie ausgefertigtenBeschl?ssen,Protokollen desRathes, diewichtigern Vorg?nge

aus Braunschweigs

innerer und ?u?erer Geschichte, besonders

insofernsie denRath unmittelbarbetreffen.Da geht auchdieHanse nicht ganz leer ans. Da? sich in diesenGedentb?chernauch diewe nnd hansischer nigen vorhandenenalternRecesse s?chsischer St?dtetage emgetragen

finden, ist bereits oben erw?hnt.

Das Gedenkbuch Nr. 1 auf festemPapier in 4" von verschie denen, zumTheil sehr zierlichen,zum Theil fl?chtigenH?nden ge schrieben, umfa?t die Jahre 1340?1406; das GedenkbuchNr. 2 (140 Bl. Folio) dieJahre 1350?1426. Die zum Theil auf die selbenVorg?nge bez?glichen Eintragungen erg?nzensichwechselseitig: eigentliche Wiederholungen Nr. 2 wird gegenw?rtig

sind kaum zu bemerken. Das Gedenkbuch ebenfalls vom herzogt. Kammcrarchive be 4

50

vr. Iunghans,

wahrt. Beide habenvollst?ndignicht nur bis z. I. 1400 f?r das benutztwerden k?nnen. Urkundenbuch Was das herzogliche Kgmmerarchiv zu Braunschweignoch von sonstigenB?chern des BraunschwcigerStadt-Archivs bewahrt, habe ichmit leichterM?he durchsehentonnen; so wichtig dieselben auch f?r die Localgcschichte sind, f?r uns sind sie durchausuuergiebig. Materials Nach DurchsichtundBenutzung eines so reichhaltigen bis 1400 imVraun darf ichwohl die Arbeit f?r das Urknndenbuch schweiger Stadtarchive als abgeschlossen bezeichnen.Die M?glichkeit bleibt allerdings noch, da? bci dein demn?chsterfolgenden Umz?ge in das neue Archivlocal und der damit verbundenen Umordnung her Unbekanntes oder Verlegtes zn Tage gef?rdert wird.

bis

Wolsenb?ttel.

Um mit dem BraunschwcigerStadtarchiv ganz abschlie?enzu k?nnen, war

ein kurzerBesuch

im herzoglichen Landesarchiv zu Wol

feub?ttel nothwendig: ich hatte in Brauuschweig erfahren, da? au?er einem sp?terenCopialbuchedes XV. Iahrh. der Altstadt Urkundendort auf Braunschweig einigeuns wichtige?ltere st?dtische bewahrt w?rden.

Das

crtheilte bereit

herzogliche Staatsministcrium

willig die Erlaubni?, und Herr ArchivrathSchmidt Registrator

Ehlers

sowieHerr

haben meine von dcm gew?nschten Erfolge

be

lohntenNachforschungenin bereitwilligster Weise unterst?tzt. Au?er Abschriftender betr.Urkunden,habe ichNcgcstcn ?ber das mir vor der Stadt und Handelsbuch gelegte ?Copi?tBraunschweig ?s a. 1420?1485" 185 Es beschriebene Bl?tter z?hlt angefertigt. in 4", ist auf dem ?lteren schweinsledernen Einb?nde als ?I^idei- 0." und ?anno XX

bezeichnet. Der

ve^s?inFs"

f?r uns

wichtige,

von mir verzeichnete Inhalt bestehtausschlie?lichaus B?ndnissen der s?chsischen St?dte unter einanderuudmit denwendischen,sowie diesen enger verbundenen St?dten, ginal vorhanden fein werden.

welche gr??tentheils

noch im Ori

Helmstedt.

Dante bin ich auchHerrn Registrator Ehlers Zu besonderm verpflichtet f?r die Mittheilung

eines ganz neuerdings

von ihm revi

dirtenund erg?nzten Verzeichnissesdes Urtundenschatzes Helmstedts

Arbeiten f?r die hanfischeRece?- und Urkundensammlung.

51

?

1500, aus welchem ich das f?r das hansischeUrkundenbuch ? Wichtige namentlich fr?he B?ndnisse mit Nachbarst?dtenund Angelegenheitenerweisende HelmstedtsNetheiligung an den hansischen Ladungen zu den'Hansetagen

?

ausgezogen habe.

Wolfenb?ttel.

Bibliothek

Auch dieWolfenb?tteler habe ich nicht um Bibliothek den ?b erlin sonstbesucht.Au?er schen Papieren (H. 785.1. 2), H welche einige sp?terehansischeRecesse in fl?chtigenAbschriftenuud einengleichzeitigen Entwurf zu einer hansischen Tohpesate enthalten, 48. 7. meine N8. ttusll. zog einCopialbuchhansischer Privilegien als: Es Aufmerksamkeit ist bezeichnet auf sich. ?Der K?nige

Seinen nnd zu Dennemarck, Norwegen?i?vi1o^?a der Hanse-St?dte von ^nno 1278 bis a? annum

denen Kaufleuthen I.at. ot ttsi-inanios

1540.

ertheilet."

192 Bl.

klein 4".

Lambert Becker, der bekannteL?becksche Notar gicbt sich als der Abschreiber ihm vorgelegtenOriginale zu erken (Fol. 191) nen.

Der

gr??ere Theil

der in dieserSammlung

enthaltenen Copien

und l?bischer hansischer Privilegien f?r denNorden ist ganzwerthlos; ob jedoch manche, beigef?gter, Bemerkung zufolge, damals im Gewahr sam der Aelterleute des Kaufmanns zuBergen und der Bergenfahrer

Urkundennoch erhaltensind, bedarfnoch n?herer zu L?beckbefindliche Untersuchung.Ich habe zu demZwecke denInhalt in der K?rze verzeichnet. G?ttingen.

G?ttingen hat ein verhiiltni?m??igreichesnnd wie es scheint ziemlichunversehrtesArchiv bis auf unsereTage bewahrt. Es ist im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts vom damaligen Stadtsyn dicus Seidensticker aus verschiedenen R?umen des Rathhauses gesam Ucber melt und jetzt in einem sicheren gew?lbten R?ume vereinigt. die Urkunden und gleichzeitigen auf losen Bl?ttern gemachten Copien, sowie eine nicht unbedeutende Zahl von Schreiben ist von ihm ein iu drei B?nden ausgearbeitet, leider unchronologisch in Nepertorium keiner andern Ordnung als der zuf?lligen bei der allm?hligen Auf

findung derUrkundensich ergebenden, welche auch f?r die Aufbewah Ein rung jetztma?gebendist. kurzeschronologisches Register erleichtert

Dr. Iunghans,

52

jedochdas Auffinden. Ueber die Alten undB?cher sind kurze,aller dings ins Einzelne nicht eingehende Verzeichnissevorhanden. Das Wenige von hansischenund Recessen s?chsischer St?dte tage Erhaltene findet sich theils in der in 4 Mappen vereinten Abtheilung

der llanssatioa,

theils

in der 2. Mappe,

einer

zu den Copialb?chern" wunderlichgenug als ?Supplemente und gleichzeitigeCopien der verschiedensten bezeichneten,Originale feit dem XIV.

Art

Iahrh.

Die

enthaltenden Sammlung.

Abthei

lungHanssatioa enth?ltHansischesundNichthansisches,Recesse undInstruktionen f?r Abgeordneteder s?chsischen St?dte zumHanse buntem in tage,Schreiben Durcheinander. In jederMappe fanden sich das XIV., XV., XVI. Iahrh. vertreten.Vermuthlichhat auch nur zusammengelegt, ohne zum Ordnen

hier Seidensticker

zu kommen.

Ich habe innerhalbder einzelnen Mappen f?r das XIV. Iahrh.

gesondert.

Herr Dr.

Frensdorff

hatte bereits

undXV. zu Anfang

des Jahres ein kurzesVerzeichni??ber diese 4 Mappen entworfen, welches auch f?r die fr?herenRecesse einigenGewinn hoffenlie?. In einerMappe fand sich ein besonderesConvolutmit der Angabe ?es sei Sartorius",

welcher

gerade

in der Zeit,

als Seidensticker

das

Archiv ordnete,mit seinerGeschichtedes HanseatischenBundes be sch?ftigtwar (vgl. Bd. I. S 359. 360.), ?mitgetheilt". In

der 2. Sammlung

war

das Znsammengeh?rige

bereits zu

sammengelegt.Was ichvon Recessen und Instruktionen bis 1420 vorfandund benutzte,ist Folgendes: 1) 1388

oot. oorz). OKr.

L?beck. Fragment.

St?dte f?r L?beck. 2) saeo.XIV. sx. Forderungender s?chsischen der St?dte f?r einen desgl. 3) Instruktion s?chsischen Abgeordneten.

4) 1412 April 10. L?neburg. Bisher

unbekannt sind davon 2 und 3.

Die sp?terenRecesse desXV. Iahrh.,

derenZahl nicht gro?

ist, habe ich verzeichnet, der umfangreichste v. I. (Sept. 21. u. F.) L?beck ist bereits abgedruckt ^).

1450 Natn.

ap.

Urkunden.

Da

die Erg?nzung

der Nece?sammlung

in G?ttingen

31) Lappenberg. Urkundl. Geschichte des Hans.Stahlhoses S.

keine be< 76?86.

Arbeiten f?r die hansischeReee?- und Urkundensammlung.

53

konnteich auchdasXIII. undXIV. Iahrh. deutende Zeit erforderte, das in Urkundenbuch Angriff nehmen und vollenden. Meinen f?r Stoff fand ich theils in den bereits genanntenAbtheilungen, theils deren Benutzung

in der Urtundensammlung,

durch Seidensticker's

Repertorium erleichtertward, theils in den urkundlichen Aufzeich nungen

in Handschriftenform,

deren das G?ttinger Stadtarchiv

zwar

keinen so gro?enReichthum wie das BraunschweigerStadtarchiv, aber doch immerhinkeine ganz unbetr?chtliche Zahl bewahrt. Ich von nur mir wie das mit Erfolg, nicht in mache hier Braunschweig das auch vergeblich Durchgesehenenamhaft. B?cher. leider

pa. i)^r a o su8

copiarum

in 2 Abtheilungen mit fort

AbtheilungI laufenderFoliozahl, die von mir zun?chstdurchgesehene z?hlt 192 Bl?tter, dochfehlen jetztmehrerennd findetsich eine?ltere Foliirung. Verschiedene abweichende H?nden Hefte, von verschiedenen in verschiedenem Format

geschrieben, sind zusammengebunden.

Keine

Hand ist ?lter als das XV. Iahrh.; dcrInhalt bestehtaus Copien von st?dtischenUrkunden der verschiedensten Art seit dem XIII. deren Originale zum gr??eren Theile noch vorhanden sind. Iahrh., klein 4", 67 Der I^ibor Pergament, parure copiarum, des und Mitte XIV. Bl., begonnen Iahrh. auf eingehefteten Lagen bis

ins XV. Iahrh. fortgesetzt,entsprichtseinem Inhalte nach denDege desNraunschweiger Stadtarchivs, doch?berwiegenvom dingeb?chern Rathe

der Stadt

G?ttingen

in der Form

von Nentevert?nfen

auf

Anleihen,Copienst?dti Lebenszeitoderk?rzere Zeit, Privaten gemachte scherPrivilegien finden sichhier nicht. Eine Fortsetzungseit dem Ende des XIV. Iahrh. ins XV. hinein ist der I^ibsr Pergament. Fol. uraAnuZ oopiaruna, 243 Bl?tter. oo I^ibri Die piar um ^. L. 0. O. sind ebenfalls keine im sie enthalten an Copien, Conccpten Copialb?cher eigentlichen Sinne, ein reiches ungeordnetes Material, und Originalien welches offenbar erst sp?ter zusammengebunden ist. F?r das XV. Iahrh. wird der leider ^.. eine besondere Beachtung verdienen. oder Gedenkb?cher verdienen Erw?hnung, Auch zweiMemoranden-

Dr. Iunghans,

54

der verschiedensten Art, auch einzelneUrkunden welcheAufzeichnungen in Sie undBriefe sind als ?I^iber oertoruin Abschriftenthalten. clat o?do bok" (Papier in ?sgtoi-uM) nomi'nabatul ali^uanclo von 59 denen Bl?tter, Schweinsleder, einzelne fehlten) und ?I^bor ^SZtoruin" bezeichnet. Ersteres ist 1366 begonnen und antiyuoruln

bis Ende desXIV. Iahrh. fortgef?hrtund nichtohneGewinn durch Drittel desXIV. Iahrh. begonnen,ent gesehen;Letzteresim letzten von gleichzeitiger h?lt Hand einen Bericht ?ber den Aufstand in Braunschweig(von 1380), welcher sich inde?zurAufnahme in unser nicht eignete. Urkundenbuch Nicht unerw?hntdarf ich es hier lassen, da? auf Veranlassung desMagistrates in n?chsterZeit ein Urkundenbuch der Stadt wird. Der Bearbeiter O?ttiugen zun?chstbis 1400 erscheinen desselben,Herr OberlehrerDr. Schmidt, hat mir das von ihm ge Material f?r unfernZweckmit gro?erBereitwilligkeit zur sammelte DurchsichtundBenutzungmitgetheilt. Viel Hansisches wird inde? dies Urkundenbuch, dessenDruck bereits begonnenhat, nicht bringen. f?r dasXV. Iahrh. vorzuar Urkundenbuch Unserm hansischen beiten hat Herr Dr. Frensdorff ?bernommen,besondersdurchAb schriftender hansischen Correspondenz,von welcherG?ttingen einen eigent?mlichenNeichthum besitzt. Die St?dteb?ndnisscfinden sich uud allgemein meist nur in Abschrift, die welligenRecesse s?chsischer aus werden sp?termit ge St?dtetage diesem hansischer Jahrhundert oder ringerM?he zu vergleichen sein. abzuschreiben Eimbeck.

Eimbeck ist innerhalbeinesJahrzehntes in denJahren 1540 und 1549

von

zwei gro?en

verheerenden Feuersbr?usten

betroffen.

Da? in ihnenauch das Stadtarchiv zuGrunde ging, erseheich aus einem 1549,

Aug. 31.,

vom Eimbecker an den Braunschweiger

gerichteten Schreiben. Man

Rath

bittet um Copien hansischerConf?de

?u si-innern, rationen und Privilegien ??ann o. e. ^v. Isiontlicn ^va3 ^ir uns iin Liancisolia?en ?srsslksn vorigen Aonabt, uiubskoininsn". Was Iahrh. sich dann bis zum Beginn des XVII. an hansischen Akten uud Correspondenzen angesammelt haben mag,

ist, wie ich h?re, in der wcstplMschenZeit abhandengekommen.

55

Arbeiten f?r die hansischeRece?- und Urkundensammlung.

Eine Lademit einer nichtunbedeutenden Zahl von Urkundenseit der 2. H?lfte desXIV. Iahrh., dcr sogenannteIacobi'scheKasten, ist von mir ohneGewinn durchgesehen:sie beziehensich ausschlie?lich Akten auf die innerenVerh?ltnissederStadt. Das einzigehansische vom 1553. An eine Dagegen befindetsich Jahre st?ck ist einRccc? zahl hansische Angelegenheiten

betr. Schreiben

an Braun

Limbeck's

schweignebstConccptcnzu AutwortcnBraunschweigsans denJahren welche einst das Braunschwciger

Stadtarchiv

bewahrt

habenmu?, im Besitz des Stiftcantors Hart and. Sie

sind mir

1535)?15)59,

bereitwillig vorgelegt nnd einstweilen regcstirt. Northeim.

Northcim hat wic EimbcckseinArchiv durchFeucrsbruustver loren, doch fast dreiJahrhunderte sp?ter, imJahre 1832. Das verbrannte und mit ihm, was cs an Urkunden und ?lteren Rathhaus Akten bewahrte; nur die Registratur dcr laufenden Sachen hat gerettet werden tonnen. Ucbcr dic cinst in dcr Rathhausklausur bewahrten

UrkundenfindensichVerzeichnissemit Angabe dcrKasten, in denen sie vcrthcilt waren.

w?rden

Sie

das Einzige

sein, was

von

dem

wichtigenThcilc des NortheimcrStadtarchivs ?brig geblie historisch ben ist,w?re nicht im Jahre 185)3 unter den K?hler'schen Pa pieren

ein bereits Ende

Rathcs

und

begonnenes

dcs XV. bis

des Iahrh. auf Veranlassung ins XVI. in gleichzeitigen Iahrh.

Abschriftenfortgef?hrtesCopialbuchzuTage gekommen,welches vor dcm Brande

aus dcm Nathsarchiv

rerer Geschichtsfrcuudc

entliehen, durch die H?nde meh und gegangen so dcm Untergang entrissen ist.

Es beginntmit deinJahre 1252, enth?lt jedochnur f?r die st?dti schenVerh?ltnisseWichtiges. Auch dic imRathsarchiveaufbewahr ten Urkundcnabschriftcn dcs verstorbenen Senators

Friese,

welcher

nach dcmBrande eifrig bem?htwar, die GeschichteNortheims aus andcrn Quellen Druck

herzustellen und ein Urkundenbuch vorbereitete, dessen von dcu st?dtischenBeh?rden nicht genehmigt ward, ent lcidcr

halten f?r Northeims Geschichteals HansestadtNichts. Goslar.

In Goslar nnser Ncce?buch

fand ich den Thcil dcs Archives, in welchem f?r etwas zu erwartcu stand,

die ?lteren

Akten, v?llig

56

Dr. Iunghans,

ungeordnet,mit Staub ?berdecktimGew?lbe derMarkttirche,welches Archivs be feit l?ngererZeit denwichtigstenTheil des st?dtischen wahrt und sichbereits bei demBrande, welcher imJahre 1844 die Markttirche zumTheil zerst?rte,als feuerfestbew?hrt hat. Der Ma ? Arbeiten sehrbef?higten Gelehrten gistrat hat dann einen f?r solche G. H. Volger, welcheneinwechselvolles Geschicknunmehrals amerika ? nischenConsul nachBarcelona gef?hrthat, mit derOrdnung des Archives beauftragt; doch hat sichVolger w?hrendmehrererJahre mit denUrkundenbesch?ftigt,die Aktennicht ber?cksich ausschlie?lich Sache wieder abziehen, so tigt, Wollte ich nicht ganz unverrichteter blieb kein andererAusweg, als die ganzeMasse Packen f?r Packen Ich mu?te mir dabeiClausur gefallen lassen, da die durchzugehen. des Aengstlichkeit Magistrates es mir nichtgestattenwollte, dieArbeit und eine best?ndige allein vorzunehmen Aufsichtan den vierVormitta gen, welche ich dazu bedurfte,uicht zu beschaffenwar. Bei dieser Menge hansischer Durchsichthat sich nur eine verh?ltni?m??iggeringe Akten und Correspondenzen gefunden.Ohne Zweifel istAelteres im Laufe der Zeit

verloren gegangen,

vielleicht

noch

beim Brande

der

Markttirche, als man das Archiv auszur?umenbegann; das fr?heste Schreiben ist vom Jahre 1426, die einzigen jetztnoch vorhandene hansischen Recesse sind die L?beckervon 1498 ^so. ?ni. und 1562 Mai 2?. Ich habe alles chronologischgeordnetund f?r sp?teren Ge eines brauchzusammengelegt.Zum Anfertigen Verzeichnissesreichte meine Zeit nicht aus. Schreiben.

Unverantwortlichernoch ist die Vernachl?ssigungdes gro?en Schreiben seit demEnde d. XIII. Reichthums an Goslar gerichteter Iahrh., welche Volger sich hat zuSchulden kommenlassen. Ich in 4 Schubf?cherndes die Urkundenent fand sie bunt durcheinander haltendenDoppelrepositoriums.Sie scheinen Volger beim Aufr?u men nach und nach in die H?nde

gekommen

zu sein, doch hat er,

anstattsie durchsorgf?ltigeAufbewahrungzu erhalten, den gr??ten Theil v?lligerZerst?rungpreisgegeben;von vielen zum Theil deu ?ltestenauf Papier geschriebenen Briefen fandensich nurFetzen,viele andere waren

unordentlich und sorglos zusammengeschlagen in die Kasten hineingeworfen und im Laufe der Zeit ganz vermodert, w?h

Arbeiten f?r die hansischeRece?- und Urkundensammlung.

57

rend sie beimAuffinden gewi?mit geringer M?he zu retten gewesen w?ren.

Pergament,

besonders das ?lteste, ganz d?nne hat im Allge

meinen diesenUnbilden besserwiderstanden.Ich Wust,

um wenigstens

f?r uns zu retten, was

noch

habe aus diesem zu retten war,

die vonSt?dten, GenossinnenderHanse und an ihr nie betheiligten, an Goslar gerichteten und in ein beson Schreiben zusammengelesen deres Convolut

vereinigt.

Ganz

ohne Gewinn

f?r unsere Urtnnden

sammlungist dieseM?he nicht geblieben. Urkunden.

Der reicheUrkundenschatz dagegenist vonVol g er durchausden neuenAnforderungenentsprechendgeordnetund in zweckm??ige Nb an er Kai s Ur theilungengesondert.Ich bemerke, da? auch das kunden ganz besondersreicheArchiv des St. Simonis- undIndii Stiftes sich jetztim st?dtischen Archiv anscheinend vollst?ndigerhalten mit sorgf?ltigen Re Urkundensind inUmschl?ge befindet.Die einzelnen gesten eingelegt. Ein Gesammtrepertorium ist von Volger begonnen, doch unvollendet geblieben, wie seine ganze Arbeit. Es war also mit leich

terM?he m?glich, die f?r das Urkundenbuch Urkundenbis geeigneten 1400 heraus zu suchenund zu copiren. Einzelne sind bereits abge druckt unkritisch von ^o.

Kiori.

Heineocius

^),

nicht nach

den

Originalen, sondernnach den Abschrifteneines im XV. Iahrh. angelegtenCopialbuches st?dtischerPrivilegien im Stadtarchive zu Goslar bei G?schen23). Hildesheim.

Recesse.

In Hildesheim sind nur Bruchst?ckeeiner einstohneZweifel vollst?ndigeren Sammlung hansischer Recesse vorhanden. ? die 1388Mai 1. L?beck auch inG?ttingen vor handenenVerhandlungen?ber die fl?mischen Verh?ltnisse. 1412 April 10. L?neburg, das erste Blatt desRecesses. Von Recessen s?chsischer St?dtetage fand sichnicht das Ge ringste. Die spiitern hansischen Akten seitdem Beginn des 32) ^utiHuitatum

6o8l2.r?6Q8?niu

st

vioinaruui

33) Die Goslarschen Statuten, x. 111?124

rsSiouum

lidri

ssx.

58

vr. Iunghans,

XVI. Iahrh., Recesse und Correspondez sind schonSartorius zu g?nglichgewesennnd werden sp?ter eine besondereBer?cksichtigung verdienen. Urkunden.

Den Resten eines vordem gr??erenReichthums an Urkunden, Schreiben lind sonstigen losen Papieren hat neuerdingsHerr Dr. Pacht ans Veranlassungdes Magistrates seineSorge zugewandt. Ich durfte feinen bereits nahezu vollendetenRegistranden benutzen und konnteohneM?he das wenige f?r unser Urkundenbuch Wich tige auslesen. Unbenutztmu?te ichvor der Hand die 1368 begin vom Rathe ausgefertigter nendenCopialb?cher Schrei ben lassen; es sind deren bis 1413 drei vorhanden,denen sp?tere Re sichanschlie?en.Die Gewi?heit, da? in ihnen f?r die hansischen M?he zu gewinnen. cessenichts zu fiuden sei,war mit leichter

Es wird angemessenerscheinen, zn fassen, hiernochkurzzusammen was in dem verflossenen Re Jahre f?r dieSammlungen hansischer konnte. cessenndUrkundengeschehen Vor einemJahre waren bis 1405 in allem 126 vollst?ndige Re Abschriftenaus den bis dahin benutzten Handschriftenhansischer cessegemacht.Jetzt ist die Zahl auf 150 angewachsen,die Zahl der in ihnen enthaltenen Beilagen

nm 59

vermehrt.

Dazn

kommen

163 Recesse preu?ischerSt?dtetagc, von denen inde?manche nur auszugsweisebearbeitetsind, mit 58 Beilagen und 8 Recesse s?ch Documente. F?r und auf solchebez?gliche sischer St?dtetagc die 15 Jahre nach 1405 waren im vorigenJahre 6 Recesse abge schrieben,zumTheil nochunverglichen:jetztsind sie durch die von von mir aus der aus der Stralsunder, Herrn Dr. Fabricius und genommenen Abschriften ails 16 Thorner Danziger Sammlung vermehrt, von denen einzelne schon mit zwei und mehr Texten ver

hansischen glichensind. Bei den vor einemJahre abgeschriebenen Recessen war nur in wenigen F?llen

ein

zweiter und

dritter Text

verglichen:nunmehrsind bei vielen dritte, vierte, f?nfte, ja sechste

Arbeiten f?r die hansischeRece?- und Urkundensammlung.

59

Texte verglichen;nur sehr wenige Recesse beruhennoch auf einem einzigen Texte.

Es leidetkeinenZweifel, da?mit demDrucke derRecesse be gonnenwerden kann, sobald die Archive der westph?lischen St?dte, C?lns und derwichtigernniederl?ndischen St?dte durchforscht sind. Ob in diesenArchiven hansischeRecesse aus der erstenH?lfte des XIV. Iahrh., welche bisher nicht entdeckt sind, sich findenwerden? Da?

Versammlungen

der St?dte,

engere und weitere,

auch damals

schongehaltensind, ist durch die bestimmtesten Zeugnisse erwiesen. Es wird mit geringer M?he aus den f?r uns wichtigernUrkunden ? b?chern

vor allem dem L?becker Urkundenbuche,

der urkundlichen

? eine Geschichteund dem Liv- und Esthl?ndischenvon Bunges von denen Liste solcherfr?hererTage herzustellensein, Recesse bisher nicht zu Tage gekommen sind. AuchRecesse s?chsischer St?dte tage m?ssen in gr??ererZahl vorhandengewesensein; die Recesse preu?ischer St?dtetage werdeu ziemlichvollst?ndigerhaltensein. Im vorigenJahresberichte(p. 76) ist bereitsdaraufhingewiesen, wie man

erst zn Anfang des XVI. Iahrh. dahin kam, den Rece? am Schl?sse des vor dcn Sendeboten verlesen und von Hansetages ihnen anerkennen zu lassen und dadurch zum beglaubigten Protokoll zu erheben, wie bis dahin bedeutende Abweichungen des Textes bei den in verschiedenen Sammlungen zugleich erhaltenen Recessen her

vortreten, besonders bei den fr?heren Recessen.

Diese Wahrnehmung

hat sichbei Ber?cksichtigungzahlreicherer Texte nur noch best?tigt. Es entstehtdie Frage, ob die nunmehr durchVergleichung verschie dener Sammlungen

der ein zuverl?ssiges Bild gewonnenen Texte geben, oder nur als mehr oder minder glaubw?rdige ?ber die Verhandlungen des betr. Hansetages Aufzeichnungen zu Das betrachten sind. Letztere mit Bestimmtheit zu behaupten, veran

Verhandlungen

la?tmich besondersdie in L?beckvorgenommeneUntersuchuugdes bereits in derUrkundlichen Geschichtebenutzten Copiars vom l?bschen Rathe Namens

dcr verbundenen Hansest?dte

und

genheitenausgefertigter Schreiben (1366?1375

^87^), welchendas

? wie aus von mir ange bewahrt. Er enth?lt ? eine nicht unbedeutende Anzahl von zu ersehen ist

L?becker Stadtarchiv fertigten Regesten

in eigenen Angele

60 Dr. Iunghans, Arbeiten f. d. hansischeRece?- u. Urkundensammlung.

Schreiben, deren Ausfertigung in Oemii?heit gemeinsamenBe schlussesauf einem Hansetage unzweifelhaft ist, welche jedoch in den bis jetztgewonnenen Texten der betreffenden Recesse nicht einmal erw?hnt werden.

Auch f?r das hansische Urkundenbuch ist der Zuwachs ? lein unbedeutender gewesen in Allem ?ber 780 Abschriftenund Negesten.

m.

Bericht ?ber dieArbeiten f?r dieHerausgabe derPf?lzer F?rsten aus der zweiten derCorrespondenzen H?lfte des XVI.Iahrh. Die Vorarbeiten f?r dieHerausgabe derPf?lzer Correspondenzen wurden im Fr?hjahr 1861 durchHerrn Professor von Sybel und unter begonnen. Herr Prof. von Sybel Herrn Di-. Maurenbrecher um die und in Archive Karlsruhe fnchte Stuttgart, Darmstadt,

eine vorl?ufigeUebersicht?ber die dortaufbewahrten Pf?lzer F?rsten briefe zu gewinnen;

Herr

Di-.

Manrenbrecher

verzeichnete zun?chst

die schongedruckten Aktenst?ckeund begann sodann das K. Reichs in Archiv M?nchen zu durchforschen,trat aber schonim Herbst des Jahres mit seinemFortgang vonM?nchen von diesenArbeiten zur?ck. Im

December

1861 ward der Unterzeichnete von Herrn

Prof.

von

Sybel mit derFortsetzungderselbenbeauftragt. von und ?Literalien Unter den Rubriken ?F?rstensachen" das eine K. Reichs-Archiv dahier Menge b?rg" bewahrt Pfalz-Neu

Pf?lzer Schriften aus der zweitenH?lfte desXVI. Iahrh., verh?ltni?m??ig

wenig

von

hervorragender

jedoch

politischer Bedeutung.

Von den Pfalz-Neubnrgischen Literaliensind die auf HerzogWolf und gang seinen Zug nach Frankreich (1569) bez?g vonWerth; Briefe vomJahre 1562 geben einigen lichenAktenst?cke der Pfalz mit Eng Aufschlu??ber dieVerhandlungen land

in jenem Jahre.

Die gro?eSerie der ?F?rstensachen"enth?ltmeist Familien briefe, die f?r unser Unternehmen nur in seltenen F?llen in Betracht kommen k?nnen. Die wichtigern politischen Documente, die eingemischt

sind, geh?renweniger der Zeit Friedrich's III.

(1559?1576),

die

62

Kluckhohn,

Regie zun?chstins Auge zu fassen ist, als der vormundschaftlichen rung Johann Casimir's und der Folgezeit an. Auch die ?Nach tr?ge zu denF?rstensachen"gebennur f?r die sp?tereZeit eine bemerkenswerthe Ausbeute, wie sich denn hier unter anderem die auf die einer gro?en evangelischen Union gerichtete Corresponden^ Nildung

Johann Casimir's (1584), auf die Hausser in der Geschichte der Pfalz II. S. 144 schonhingewiesenhat^), findet. Vergebens suchte ich im K. Haus-Archiv nach Briefen der des III. Nach Mitteilung Friedrichs HerrnArchivarProfessor Dr. S?ltl findet sichdaselbstvon diesemKurf?rsten lediglichnichts vor, dagegen konnte ich ?ber Herzog Wolfgang

mehrere Aktenfascikel

Feldzug (1569), denTod und einsehen,die sich auf den franz?sischen die Herausf?hrung der Leichedes Pfalzgrafen beziehen. Aber gerade dieseAkten sind nicht ganz unbekannt; einige Briefe daraus hat Schlichtegroll in feinerArbeit ?ber dm HerzogWolfgang mitgetheilt. alle dem waren wir

Nach

in unfern weitern Arbeiten

fast aus

ange schlie?lich auf dieSch?tze des K. Geh. Staats-Archivs wieseu 2). Diese zeigtensichdenn auchbald gro?undbedeutend genug; Correspondent? mit verschiedenen deutschen F?rstenh?usern, Verhand lungen mit Frankreich und England, Urkunden ?ber einzelne Ereig

nisse religi?serund politischerArt, gro?eAktenst??e?ber Reichs- und Kreistage

?

kurz was

an kurpf?lzischen Akten seinerZeit vonMann

heim nachM?nchen gebrachtworden ist, hat meist imStaats-Archiv Grund feineStelle gefunden.Aber zuf?lliger Weise istder eigentliche stockdes kurpf?lzischen Archivs aus der zweitenH?lfte des XVI. Iahrh.,

die sogenannte ?protestantische

Corresponden

z",

nicht in der pf?lzischen,sondernin der bayerischenAbtheilung des Staats-Archivs

untergebracht worden,

we?halb

mir

diese Aktenserie

erstbekanntwurde, nachdemichmich l?ngereZeit mit minderwich tigenMaterialien besch?ftigthatte. 1) Die Akten ?ber die kurpf?lzischeFamilie zc., dieHausser a. a. O. S. 84 citirt, sind aus der Serie der ,,F?rstensachen". Mittlerweile 2) hat sich gezeigt, da? auch die Handschriften der Hof- und Staatsbibliothek, vor allen dieMannheimer Sammlung, noch eine ?ber Erwarten reicheAusbeute gew?hren, sowohl an Correspondenzen Frie drich's III., als auch an Briefen juristischerund theologischerR?the. (Nachtr?glicheBemerkung.)

Arbeiten f?r die Herausgabe der Correspondenzender Pf?lzer F?rsten :c. 63

Die Zeit derRegierung Friedrich'sIII. (1559?76) ist in der protestantischen Correspondenzdurch 13 B?nde vertreten. Es sind Briefe

in Concept und Original,

Instructionen,

Berichte, Gutachten

Cabinet ^). Freilich habenwir und Protokolleaus dem kurf?rstlichen alle dieseAktennur als einenBruchtheil der urspr?nglichin Heidel berg aufbewahrten Papiere

zu betrachten; Kanzleibemerkungen

von

fast gleichzeitiger Hand deutenmehrfachdaraufhin, da? die nrspr?ng von viel gr??erem Umfang und von anderer Ein theilung gewesen ist; so werdeu z. B. bei den Verhandlungen mit Frankreich oder England Band 80 oder 90 citirt, die wir nicht mehr liche Sammlung

habenund, die wahrscheinlichschonimXVII. Iahrh., als die gegen w?rtige Sammlung

gebunden wurde, verloren gegangen waren.

Correspondenzf?r die Immerhin aber ist die protestantische zweite H?lfte

des XVI.

Iahrh.

von ganz hervorragender Bedeutung.

Schon dieJahre 1560?62 sind reichbedacht,namentlichmit fran z?sischen Akten;Pfalz ermuthigtdie F?hrer derHugenotten,bei dem Werke

der Reformation

auszuharren;

Karl IX.

und die Mutter

Ka

tharinageben sichdenSchein, als ob siemit demPapstthumbrechen wollten. Durch denGesandtenRamboullet erholtsich der franz?si Concil scheHof in HeidelbergRaths, obFrankreichdasTridentinische oder dem und III. solle K?nig beschicken gratulirt nicht, Friedrich und der K?nigin Mutter od ?esertklin veterOin tirolioam. Nachdem dann der Gesandte Doiseul

reli^ioirftiii abgemahnt,

ca den

HugenottenH?lfe zu leisten, erscheintim Jahre 1562 Ramboullet wieder, um im Auftrage

von Katharina

anzuzeigen,

da?

eine Ver

mittlung zwischen dem Hofe nnd den Reformirten dem K?nige angenehmsein werde. Nach der pf?lzischenAntwort zu schlie?en, 1) Durch den Umstand, da? uns von einer Menge von Aktenst?cken das Concept und von manchen Staatsrathssttzungen die Protokolle vorliegen, wird es m?glich, zu bestimmen, wie weit der Kurf?rst Friedrich in Re ligions- und Staatsgesch?ften selbstst?ndighandelte oder sich der H?lfe seinerR?the bediente. Es ist von Interesse zu sehen, da? die wichtigsten Briefe,

namentlich

?ber

religi?se

Fragen,

von

denen man

wohl

den einen

oder andern der Feder des Ursin zugeschriebenhat, von Friedrich eigen h?ndig

entworfen

und

durchcorrigirt

worden

sind.

Randbemerkungen

von

des Kurf?rsten Hand finden sich in zahllosenAktenst?cken, ebensoNotizen auf der R?ckseite der in Heidelberg einlaufendenBriefe.

54

Kluckhohn,

Glauben wiederholt mu?te Katharina ihrenAbfall vom katholischen aber Den kamen derartige haben. angek?ndigt deutschenF?rsten der Versicheruugenso glaubhaftvor, da? verst?ndigeChristof von W?rttemberg

fogar dem Cardinal

von Lothringen

zutraute,

da? er

werdenwolle, wie er denn einmal dieHoff allen Ernstes evangelisch es nung aussprach, m?ge sich bald ganz Frankreich zur Augsburg schenConfessionbekennen. F?r dieJahre 1563?66 bietet die protestantische Correspon dar. Um wieder Ausbeute die dez wenig so reicherist f?r dieZeit von 1567?75, theils in Beziehung auf die kirchlich-politischen An gelegenheiten Deutschlands, theils f?r dieBeziehungen zum Ausland. Aus demJahre 1568 haben wir eineReihe von Briefen aus Frankreich; aus dem folgen Johann Casimir's denJahre die sehrwichtigenVerhandlungenderPfalz mit deutschen und au?erdeutschen M?chten ?ber denAbschlu?einergro?enevangeli schenDefensiv-Alliance, in der England einen wichtigen Platz ein nehmen sollte. Schon 1562 hatteElisabeth von England ein der artigesB?ndni? anzubahnengesucht;jetztnahmPfalz denGedanken mit gro?em-Eiferwieder auf, gabsichaber, um die deutschen F?rsten desto leichter zu gewinnen, gern den Schein,

als

ob man

nur

auf

K?nigin handele. Johann Anregung der englischen Casimir und Dr. Ehe m waren in dieser Angelegenheitbesonders th?tig; beide?bernahmen Missionen nachDresden, Berlin, Gotha, Kassel u. s. w. Der ausf?hrlicheBriefwechseldes Kurf?rstenmit seinem Rath, sowie die Corresponden;Ehem's mit englischen vertrautesten Diplomaten gew?hrtuns tiefeBlicke in die Pf?lzische Politik. Aus

dem Jahre

1570

erhalten wir

eine interessante Correspon

FriedrichIII. und Kurf?rst August von Sachsen ?ber den; zwischen denEintritt in den Landsberger Vnnd. Zwei Jahre sp?ter treten nach dem Pariser

Blutbad,

wor?ber mit

den deutschen

F?rsten viel corresponditwird, wieder die franz?sischen Angelegen heiten in den Vordergrund. Die in die protestantische Corresponden; aufgenommenen Papiere werden einigerma?en erg?nzt durch die ?Engell?ndische Hand lung"

und

die ?Acta

mi

t Fra

nkrei

ch".

Ueber

die Ver

mit England aus demJahre 1562 und namentlich1568 handlungen

Arbeiten f?r die Herausgabe der Correspondenzen der Pf?lzer F?rsten- 65

liegenBriefe Elisabeth's,Friedrich's undJohann Casimir's, so wie Staatsm?nner vor. englischerund pf?lzischer Akten sind dieJahre 1564, 1565 und vor In den franz?sischen allem 1574 reichbedacht.In demletztern Jahre suchte FriedrichIII. neuen den dem Karl's IX. Tode den Re III. K?nig Heinrich nach an den Di-. ward Dietrich Weyer formirteng?nstig zu stimmen, franz?sischen Hof gesandt; zuMetz, Paris, Lyon, ?berall sprach er Be eindringlichzuGunsten derGlaubensgenossen.Der ausf?hrliche in aus ?ber von richt seinenmonatelangenAufenthalt Frankreichist gezeichnetem Werth. der Au?erdem kommennoch eine Reihe von Vertr?gen Pfalz mit denF?hrern derHugenotten,sowiemit K?nig Karl IX: wegenBezahlung derKriegskostenvon i568 und sp?ter in Betracht. Man siehtdaraus, wie gro?eOpfer FriedrichIII. derSache seiner Glaubensbr?der gebrachthat; von franz?sischer Seite franz?sischen wurden die urkundlich anerkannten Schulden

entweder gar nicht oder

nur zum kleinstenTheil bezahlt. Eine Reihe Pf?lzischerBriefe, namentlicheineCorrespondenz II. mit Friedrich aus den Jahren Kaiser Maximilian's 1567?1575, die von bayerischen Agenten am kaiserlichen Hof nach M?nchen mitgetheiltwurde, sindin den ?u?erstzahlreichen Berichten ausw?rtiger enthalten.Der Kaiser (bayerischer)Residenten dringt beiPfalz auf neutralesVerhalten gegen?berdenK?mpfen in Frankreichund denNiederlanden,w?hrend ihn Friedrich zu kr?ftiger Vermittlung und energischer Einsprache, namentlichAlba gegen?ber, auffordert.

Die Akten,welcheunter demTitel: Correspondenzen W?rttemberg,mit

Hessen,

mit

Sachsen

u.s.w.

mit

im Staats

nur Fragmente,die f?r dieZeit Fried Archiv auf bewahrtwerden,sind rich'sIII. kaumin Betracht kommen. Vollst?ndiger werden sie in den drei letztenDecennien

des Jahrhunderts.

Eine gro?eSerie von Akten, derenn?hereDurchforschungnoch vorbehalten Religions halt sind.

Unionsund ist, tr?gt denTitel: ?Reichs-, Kreis-, acta", die wenig geordnet und von mannigfaltigem In Am bedeutendsten, dem Umfang und dem Werth nach,

sind darunterdie pf?lzischen Reichstagsakten,die wichtigeAufschl?sse 5

66

Kluckhohn,

?ber dieStellung derPfalz und der andern evangelischen F?rsten zuKaiser undReich, ?ber dieBem?hungen um die Freistellung der ?ber die wachsende Spannung

Religion,

und

die gegenseitigen Be

schwerdenzwischendenKatholikenund Protestantenversprechen. Bedeutung, Auch die Kr ei stag s alt en sind von allgemeiner indemauf den rheinischen Kreistagen wiederholt die niederl?ndischen und franz?sischer Truppen Angelegenheiten,dieBewegungen spanischer kamen. Fascitel zurSprache Einige dieser Aktenserief?hren noch den besondern Titel:

?Landrettungsacta",

die dadurch merk

w?rdig sind, da? sie ?ber die AnstaltenAuskunft geben,welcheKur pfalz und die benachbarten Reichsst?nde trafen, um Stra?burg und an und Worms dere St?dte am Rhein bis nach Speier gegen einen

Ueberfall, denman schonin den letztenJahren spanisch-franz?sischen derRegierungFriedrich'sIII. f?rchtete,sicher zu stellen.

WolfenbiittelundHannover ErgebnisseeinerReise nachKassel, im August und September 1862. Es war

zu vermuthen

?

und g?tige Mittheilungen

des Herrn

Prof. Cornelius, sowie des Herrn Dekan Schwarz in Bergzabern (der in Kassel f?r dieGeschichtedesHerzogsWolfgang gearbeitethat) ? hatten dieVermuthung zurGewi?heit erhoben da? sich in Kassel ?beraus

reicheMaterialien

f?r unser Unternehmen finden w?rden.

Die

Corresponden;derPfalz mit Hessen imXVI. Jh. war ausmehreren Gr?nden besonderswichtig. Zu der Gemeinsamkeitder politischen und religi?sen Interessen,

zu der verwandten DMungsart

vonM?nnern

wie FriedrichIII. undPhilipp demGro?m?thigen,Johann Casimir undWilhelm IV. k?men innigeFamilienbande, die beideF?rsten h?user mit

einander verkn?pften.

Auch ist es nicht ohneBedeutung gewesen,da? zu einer Zeit, wo FriedrichIII. mit August von Sachsen auf gespanntemFu?e stand, Wilhelm

IV.

es war,

der den Verkehr der beiden Kurf?rsten

vielfachvermittelte.Mit FrankreichstandHessen seit Philipp dem in innigenBeziehungen; die niederl?ndischen Gro?m?thigen bekanntlich

Arbeiten f?r dieHerausgabe der Correspondenzen derPf?lzer F?rsten.

67

denenPfalz eine thiitigeTheilnahmezuwandte, wurden Angelegenheiten, in Kassel nichtminder eifrig verfolgt. Fast t?glich wechselteWil helm IV. mit

dem Prinzen

von Oranien

Briefe.

werden, da? Endlichmag auch derUmstand noch hervorgehoben in Kassel die Archivalienaus jenerZeit vollst?ndigerals an man chen andernOrten erhalten sind. D?s dortigeRegi?rungs -Archiv, ? von das diemeistenAkten ans dem letztenJahrhundert bewahrt be demHaus- undStaatsarchiv wird sp?ternoch dieRede sein? in findet sichseit demEnde desXVI. Iahrh. ununterbrochen densel benR?umen, die schonWilhelm IV. daf?r bestimmte. Ich begannmeine Arbeiten im Regierungs-Archiv zu Kassel, von dem Herrn VorstandGeh. RegierungsrathSchroedermit aus mit derDurchsicht derjenigenPf?l Liberalit?tunterst?tzt, gezeichneter derenInhalt imRepertoriumsummarisch an zischenCorrespondenzen, Darunter und zwar sindBriefe Friedrich's III., gegebenist. oft eigenh?ndige,aus demJahre 1561, worin erdemLandgrafen Philipp die Zust?nde in Frankreichschildert,von 1562 und 1563, wo gleich falls die franz?sischen Angelegenheiteneifrig verfolgt und die ersten einer Einwirkung auf denKampf der Hugenotten gemacht Versuche werden; ferneraus demAnfang des Jahres 1566, wo derKurf?rst vor demAugsburgerReichstage, der ihn wegen seiner calvinischen Neigungen aus derGemeinschaftder AugsburgischenConfessionaus schlie?en wollte,

verwandten und befreundeten F?rsten

gegen?ber seinen

religi?senStandpunkt offen darlegte, dabei aber die Gemeinsamkeit derInteressen aller Protestantennachdr?cklichst betonte. Eine dahin mit demstreng lutherischen zielendeCorrespondenz HerzogWolfgang, die sich abschriftlichin Kasselfindet, reihtsichals ein Zeugni? seiner evangelischen Gesinnung jenen sch?nen Briefen desKurf?rstenan, die fr?h in den NonuiQ6Qti8

pietatiZ

ver?ffentlicht worden sind.

Aber

an der abweichenden Auffassung der Abendmahlslehrenahm selbst LandgrafPhilipp so entschieden Ansto?, da? er denFriedenunter den F?rsten f?r ernstlichgef?hrdethielt. Und wie heftig auchnochnach dcmReichstage, wo der fromme glaubensstarke Condemnationdas Lob Kurf?rst statt der angedrohten seinerGegner erntete,dieOpposition in weitenKreisen gegen ihnsich geltend machte, zeigt u. A.

ein bisher unbekanntes Pamphlet,

das von

68

Kluckhohn,

Friedrich's eigenerHand mit treffendenGegenbemerlungenversehen, wurde. durchJohann Casimir nachKassel geschickt ?ber denAbschlu?einer werden die das 1568 Alten F?r Jahr in Alliance Weise vervollst?ndigt.Aus erw?nschter evangelischen derselbenZeit finden sichVerhandlungenFriedrich'smit den andern F?rsten ?ber eine ihm zu leistendeHilfe, wenn die protestantischen man wie und ernstlich f?rchtete,pl?tzlichvon franz?sischen Pfalz, werden Aus dem 1572 spanischenTruppen ?berfallen sollte. Jahre finden sich einige, freilichdemInhalt nach schondurchRommel be kanntgewordene Beitr?ge zu derCorresponden;der F?rsten ?ber die Bartholom?usnacht

oder ?ber die Nassaoro

zu Paris,

wie die Akten

betitelt sind. Aber noch viel reichhaltigerals die imRepertoriumverzeichneten Akten ist eine lange Serie pf?lzischer Briefe, die nochnicht repertorisirt und nur wenig

geordnet sind.

Es sind einige 50 B?nde, gr??tcntheilsans der zweitenH?lfte desXVI. Iahrh. Die meisten dieserBriefe enthaltenblo?Familien sachen,viele derselbenstammenvon Frauenhand, so namentlichvon derGemahlin des sp?tem Kurf?rsten Ludwig, Elisabeth, die eine hessische Prinzessinwar und sowohlmit demVater Philipp als mit demBruder Wilhelm sehr flei?ig corresp?ndete. Auch die Corre sponden;Ludwig'smit seinemSchwager istmeist von untergeordneter Bedeutung. Doch fand ich, indem ich sie durchging,hie und da eine Notiz, die f?r unsereSammlung nicht ohneWerth ist; namentlich Bemerkungen?ber die von FriedrichIII. in derPfalz durchgef?hrten Aenderungen,mit denenbekanntlich kirchlichen Ludwig am wenigsten einverstanden war.

Es

ist wohl

dieMeinung

ausgesprochen worden,

als h?ttenLandgrafWilhelm IV. und seinVater Philipp, beidevon Melanchthon's Geiste erf?llt, mit dem religi?senStandpunkte des Kurf?rstenFriedricheinigerMa?en sympathisirt.In Wahrheit aber war Wilhelm mit derOpposition desPfalzgrafen Ludwiggegenseinen Vater

einverstanden; er ist uuwillig ?ber die durchgrei fenden Aenderungen, die Friedrich vornimmt, und meint einmal sogar, im Ganzen

es k?nnedemKurf?rsten, der sich nichtweisen lassenwollte, ?hnlich wie seinemungl?cklichen ergehen, SchwiegersohnJohann Friedrichd.M. vonSachsen. ? Freilich war Wilhelm wieder so verst?ndig, da? er

Arbeiten f?r dieHerausgabe derCorrespondenzenderPf?lzer F?rsten.

69

nach dcmTode Friedrich'sIII. demThronfolger, feinemSchwager Ludwig, dringend rieth, in den Aenderungen, die er vornehmen werde, und deren auch der Landgraf manche ganz und gar geboten findet,

weiseMa? zn halten; wie er denn auchvielfachdcr sittlichenGr??e des Todten und seinenVerdienstenum die in Frankreichund in den Niederlanden

verfolgten Protestanten

eine offene Anerkennung

zollt.

Am wichtigstenwaren mir aus der gro?enpf?lzischen Correspon denz dieBriefe, welche Friedrich selbstund seinSohn Johann Ca simirmit Hessenwechselten. Es sind namentlich6 B?nde, mit denen ichmich besch?ftigte. Der eine umfa?tBriefe von 1561?1574, der zweiteSchriften des Jahres

156?,

ein dritter uud vierter behandeln das Jahr

1568,

ein

f?nfter das Jahr 1570 und ein sechsterdieJahre 1575 und 1576. Aus den erstenbeidenB?nden wurden die wichtigsten St?cke copiert, die beidenfolgenden,das Jahr 1568 betreffenden wenigstensnotirt; Copien aus den Jahren 1570?1576 weil der erste oder die ersten B?nde r?hrt werden.

k?nnen wir vorl?ufig entbehren, unserer Edition nicht davon be

Der Inhalt dieserBrief-Sammlung ist ?brigens ein sehr ver und s?chsische schiedener; w?rttembergische Correspondenzen wechseln mit pf?lzischen; deutsche, franz?sischeund niederl?ndische Angelegen heiten werden neben- und weit f?hren, hier Einzelnes

durcheinander besprochen.

Es

w?rde

zu

hervorzuheben.

Bei der lebhaftenTheilnahme,welcheFriedrichIII. demSchick sale seines ungl?cklichen Schwiegersohnes,des HerzogsJohann Fried rich des Mittlern von Sachsen, zuwandte, glaubte ich auch dre Akten ?ber die Grumbachischen H?ndel und die Gothaische Execution in 5 B?nden durchsehenzu m?ssen. Darin finden sich einige bisher unbekannte Pf?lzische Briefe, immer nnd immer erneute an den verblendeten und Herzog Versuche, ihn mit Knr

Warnungen

f?rstAugust und demKaiser auszus?hnen. Die

werthvollste

Ausbeute

aber gew?hrten mir

die

in Kassel

massenhaftaufbewahrtenf r a nz?s i sch en S achen. F?r die Zeit von 1527 bis zu Ende des Jahrhunderts sind einige60 B?nde vor handen. Ich habe derenvorl?ufig blos 12, die denJahren 1562? 1568 angeh?ren,durchsehen k?nnen.

70

Kluckhohn,

Einen gro?enTheil der franz?sischen bilden die Korrespondenzen aus die wir bei Seite Zeitungen Frankreich, regelm??ig lassen d?rfen; andereAktenst?cke betreffenblos das Verh?ltni? von Hessen zu Frankreich.

Aber manche Korrespondenzen ber?hren die gemeinsamen

Beziehungen derProtestantischen F?rsten zu dem franz?sischen Hofe wie zu denHugenotten. H?ufig genugwurde auch spezifisch Pf?lzi schesnachHessen abschriftlich mitgetheilt. Von

hervorragender Bedeutung

erscheinen mir

u. A.

die noch

aus demJahre 1563, welche nicht vollst?ndigbekannten Aktenst?cke den des sich auf denkw?rdigen Plan Herzogs Wolfgang von Zwei dem die br?cken, deutschen Reich Bisth?merMetz, Toul undVerd?n ? Bald Ge beziehen. zur?ckzuerobern, darauf suchtein Cond6'scher sandterdie protestantischen F?rsten zu veranlassen, bei der K?nigin Elisabeth

von England

dahin zu wirken,

da? sie Havi-o

?s ttraco

freiwillig aufgebe. Andere GesandtschaftenbetreffendieR?ckzahlung der den Hugenotten 1561 vorgestreckten 100,000 Thaler. Dann man lange ?ber die Absendung einerBotschaft an den unterhandelte K?nig, um ihn zurAufrechthaltungdes Friedens zu bewegen. Interessant sind auchdie Correspondenzen, welche1565 dieZu des mit dem sammenkunft franz?sischen Hofes spanischenzuBayonne veranla?te. Bei dieser Gelegenheit empfingFriedrich sogar einen Brief Philipp's vonSpanien, der beruhigenderlautete als der bald darauf folgendeBrief Chatillon's. Fort und fort verdr?ngteam pf?lzischenHofe eine franz?sische Gesandtschaftdie andere; beideParteien sprachenzu ihrenGnnsten, und es gab keinesch?rferen Gegens?tze, als wenn zu Heidelberg ein einem k?niglicher Gesandter Hugenotten gegen?bergestelltwurde. Im 1567 Dr. erhielt Jahre Zuleger von demKurf?rstendenAuftrag, sich in FrankreichdurcheigeneAnschauungund gr?ndlicheKundschaft bei beiden Parteien

von

dem Zustand

dev Dinge

zu ?berzeugen.

Sein ?u?erst interessanter Bericht, von dem schonThuanus gewu?t er den hat, da? erstenZug Johann Casimir's nach Frankreich f?r entscheidend gewordenist, wurde auf 2? Folioseiten f?rWilhelm IV. undmit merkw?rdigen abgeschrieben Briefen Friedrich's nach Kassel gesandt.

Vergebens habe ich im KasselerArchiv nachBriefen Friedrich's

Arbeiten f?r dieHerausgabe der Correspondenzen der Pf?lzer F?rsten. 71

anWilhelm vonOranien und von diesem an jenen gesucht. Ein Schreiben des Prinzen, das ich inM?nchen gefunden, hattemir ge zeigt, wie wichtig es seinw?rde, wenn man denBriefwechsel beider van Prinsterer von dem auch Groen wieder gefunden hat, einigerma?en herstellen tonnte.

F?rsten,

nur wenig auf wenn ich

Aber

auch bis jetztin Kassel keine directeCorrespondenz Friedrich'sIII. mit Oranien, (die dort in Abschriftfehrwohl vorhandensein k?nnte) gefundenhabe, so liefert dochdie langeSerie der Niederl?ndi schen Staats-, Kriegs- und Religionssachen mancherlei Materialien zurGeschichtedes Niederl?ndischen Freiheitskrieges.Ich k?nnen. Am habe vorl?ufignur dieJahre 1563?1568 durchgehen wichtigstenwaren mir daraus die Alten einer pf?lzisch-hessischen Botschaftan denPrinzen vonOranien imJahre 1568, um ?ber eine ihm zu leistende H?lfe zu nnterhandeln.Dieselbe Gesandtschaftging darauf nachW?rttemberg, ohne aber bei Herzog ChristofInteresse f?r die Sache Oranien's

erregen zu k?nnen.

Neben demRegierungsarchiv^) birgt auch das Haus- und zu Kassel eineMenge von Akten aus demZVI. Staatsarchiv Nur der Iahrh. durch die G?te des Herrn ArchivrathVogt, schonvormeiner Ankunftaus Interesse f?r unser Unternehmendie Palatina auszuscheiden begonnenhatte, wurde es mir m?glich gemacht, in kurzerZeit einige nicht unwichtigeSt?cke herauszufinden.Das Werthvollste aber,das ich hier sah, eine lange Reihe von Briefen ?ber seinen niederl?ndischen Johann Casimir's Feld zug (1578), wird der Edition der Pf?lzischen Correspondenzenerst sp?ter zu Gute

kommen.

Ein kurzerAbstechernachWolfenb?ttel und Hannover ergab die f?r Zeit Friedrich'sIII. eine geringereAnsbeute, als ich wenig erwartet hatte. Briefe, die Johann stens von Wolfenb?ttel des Vaters mit Julius vonBraunschweig Casimir noch zu Lebzeiten verloren gewechselthat, m?ssen gegangen sein, w?hrendsich aus sp? tererZeit manches vorfindet. Ich mn?te mich begn?gen,einigeBriefe 1) Diejenigen Akten des Reg.-Archivs, die von den religi?sen und kirchlichen Angelegenheiten handeln, habe ich vorl?ufig bei Seite gelassen, weil diese schon von Neudecker und Heppe stei?ig benutzt und theilweise auch abgedrucktsind.

72

Kluckhohn,Arbeiten f. d. Herausg. d. Corresp. d. Pf?lzer F?rsten.

Albrecht'svon Bayern an Heinrich denJ?ngern vonBraunschweig, die von derPfalz handeln,zurAbschriftnahme auszuw?hlen. Im Archiv zuHannover lie?sich gleichfallsf?r die fr?here Zeit, trotzder g?tigenUnterst?tzung,diemir Herr Archivrath Grotefend zu vonBedeutungfinden. Theil werden lie?, keinePf?lzer Corresponden; Nur

ein Bericht

?ber die Werbung

des Herrn

bei Kur

de Cloynes

pfalz imInteresse derHugenotten (1565), den ich weder inM?n chen noch in Kassel gesehen,w?hrend er in einerAbschriftnachHan nover gekommen ist, war willkommen.

Es wird die Aufgabe des n?chstenJahres sein, theils die M?nchenerSch?tze weiter auszubeuten, theils noch andereArchive, namentlich Dresden,

Weimar

und Berlin,

in den Kreis

der Unter

suchungenzu ziehen. Erst dann wird sich ?ber den Umfang des Unternehmens men lassen.

und ?ber die Art

der Ausf?hrung

Genaueres

M?nchen, imOktober 1862. A. Kluckhohn.

bestim