Nachrichten von der historischen Commission 3 1

Nachrichten von der historischen Commission bei der MllenlchMen. MMilchen Mdmit der K?niglich (Beilage zur Historisc...

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Nachrichten von der

historischen

Commission bei der

MllenlchMen. MMilchen Mdmit der K?niglich

(Beilage zur HistorischenZeitschrift herausgegeben von H. v. Sybel.)

Tritter Jahrgang. Erstes St?ck.

M?nchen, l86l. Li te rar i s ch-art i st is che Anstalt der I. G. Cotta'schen Buchhandlung Druck von Dr. T. Wolf

Hl Sohn.

I.

Menarversammlung der

AkademiederWissenschaften historischen Commissionbei der k?niglichen vom 4. bis 8. Oct.

1861.

gro?en Arbeiten der Kommission haben, wie die Berichte die ?ber die einzelnen bei der heurigen Plenarversammlung zeigten, Unternehmungen erstattet wurden, einen guten Fortgang gehabt. Von und Er?rterungen und deut denQuellen zur bayerischen Die

schen Geschichte 10. wird

ist im letztenJahre der 6. Band erschienen,der

bis Michaelis

1862 die Presse verlassen haben; jener enth?lt 'WitwlLbaosiisig. 1293?139?, herausgegeben von des Textes ?ber Tode die nach dessen Wittmann, Revision Muffat nahm und die meisten Noten hinzuf?gte; dieser gibt die Formelb?cher mit historischer Uebersicht ?ber das Formelwesen und einleitenden No die NonumentH

ten ?ber die Autoren und deren Zeit von Rockinger; 2. und 3. Bandes sollen im Laufe dieses Etatsjahres werden, so da? das Gesammtwert ebenfalls gedruckt

die Reste des wo m?glich bis

n?chsten

Herbst zuEnde k?me.Die Forschungen zur deutschen Geschichte mit

einer Reihe werthvoller Untersuchungen

sind in Jedermanns 1*

H?n

4 Plenarversammlung der historischenKommission )c.

den. An der FortsetzungderSammlung der Weisth?mer wirb eifrig gedruckt.Die Jahrb?cher des deutschen Reichs und die St?dte-Chroniten mehreren B?nden

werden

in bis zur n?chsten Plenarversammlung kommen. Die deutschen Rechts

in den Buchhandel

sprichw?rter gelangennoch im Laufe des Jahres 1862 zurDruck reife, ebensobisMichaelis der ersteTheil desSchmeller'schen Nach und die Hansa Reichstagsacten an neugewonnenem Material; durch zeigen gro?en Reichthum

zn dessen Lexikon. Die

lasses Recesse

umfassendeReisen im n?chstenJahr soll f?r beide Unternehmun Stoffes so weit gef?rdert gen die Untersuchungdes archioalischen da? auf Grund des dann gewonnenen Ueberblickes der Be werden, in sichere Aussicht genommen werden kann. Die des Druckes ginn

historischer Lieder undSpr?che

Sammluug was

?ber

1200 Dichtungen

gebracht worden.

Der

ist bereits auf et vorj?hrige Plan

zur F?rderungpf?lzischer Geschichte hat bereits Frucht getragen. Die

der pf?l befohlene Herausgabe des 16. und 17. Jahrhun Correspondenzen

erst im verwichenen Jahre

zisch-bayerischen

derts geht in gesichertem Ziel zu. Die Fortschrittauf ihr umfassendes in der Deutschland erfreut sichder Geschichte Wissenschaften Theilnahme

ausgezeichneter Fachm?nner

und

fast alle Zweige

dersel

ben sind bereits durchVertr?ge gesichert. Endlich hat das Preis ausschreiben vom 15. Januar 1860 f?r Lebensbeschreibun und ber?hmter oder verdienter gen ber?hmter Deutschen Arbeiten eine Reihe lobenswerther hervorgerufen und wird Bayern f?r das Jahr N?heres

1864 ein neues Ausschreiben ?ber den gegenw?rtigen Stand

erfolgen. und die k?nftigen Aus

sichten einzelnerder gro?en Unternehmungender Commissionfindet Berichten. sich in den nachfolgenden

II.

Bericht ?ber den Stand der Arbeiten znrHerausgabe der deutschen ReichstagsactenvomHerbste 1861. Von

Julius Weizs?cker.

Schon im Berichte des vorigen Jahres wurde hervorgehoben, da? die Fruchtbarkeitder Archive f?r die verschiedenen Zeitr?ume un sererArbeiten im allgemeinennur den sp?ternTheil beg?nstigt.Nicht blo? inM?nchen hat der bisherigeStand derUntersuchungzu diesem Ergebni? gef?hrt, sonderndasselbewiderholte sich auch bei der im Sept.

vor. I.

unternommenen Erhebung

in verschiedenen bayerischen

Provinzialarchiven.W?rde man bis etwa 1486 den fraglichenStoff ? die letztenB?nde sammelnsowie er am leichtestenzu erreichenist m??ten fr?her fertig werden als der erste. W?hrend wir mit der goldenen Nulle

den Druck

zu beginnen haben, befassen wir

im vorigen

Jahre bis 1414 6xo1. noch keinBlatt, so reich und hoffnungser weckendauch dieVorr?the f?r die zweiteH?lfte des 15. Jahrhun derts sichangesammelthatten. Es lag in derNatur derSache, bei einerAufgabe, derenUmfang sich erst allm?hlichimVerlaufe ihrer L?sungherausstellenkonnte,mit demNaheliegenden, unschwerzu Er

Bericht von Julius Weizs?cker,

6

reichendenzu beginnen. Inzwischen ist diese L?sung soweit fortge schritten,da? es Zeit war, sichauf der einmal erlangtenH?he um zn gewinnen, ohne zuschauen und nach r?ckw?rts die Ausgangspunkte was dieses den l?ngst angetretenen Lauf zu hemmen. Das, Jahr 1) die leicht zu zu leisten hatte, war daher ein gedoppeltes: der sp?tern Periode ruhig weiter auszubeuten g?nglichen Materialien

wie sie sichuns zun?chstdurchdie reichenSammlungen inM?nchen darbieten,

wenn

damit k?nftig,

der Anfang mit dem Drucke

gemacht

ist, die B?nde sichraschund ungehemmtfolgen k?nnen;2) aber das des aus bisherigen Ver?ffentlichungen Augenmerk auf die Gewinnung und bei der ehemaligen L??igkeit inAngabe bekannten gleichwohl schon der Fundorte erst wieder aufzusp?renden, nnd weiterhin auch etwa noch un bekannten Stoffts 15. Jahrhunderts

aus der 2 H?lfte des des 14. uud dem Anfange zu richten, damit wir sicher sind, den Druck bald zu k?nnen. Nun ist gerade bei unserer Sammlung

genug beginnen die Unannehmlichkeit der zu ?berwinden, da? eben der erste Band und im im Ent in Suchen Finden, jeder Beziehung: schwierigste ist ziffern, im Ordnen

und Bearbeiten.

Um so mehr gereicht es uns in der heurigen Plenarversammlung

dieser Beziehung zu gro?er Freude die Anzeige machen zu k?nnen, da? auch auf diesem Boden die Be von des Erfolg gewesen sind. m?hungen verflossenen Jahres die brandenburg-ansba ein Theil der Mitarbeiter W?hrend

chischen,

die churpf?lzischen

Reichstagsacten

nnd besonders die bayrischen

behandelte, die Registrirung in Angriff nahm, die Codices

weiter

der Neubur

der hiesigen ger Kopialb?cher ? und die ausbeutete, F?rstenbriefe Bibliothek bayerischen wurde ein anderer f?r die sp?tere Zeit ?, fast lauter Material das der zerstreuten Urkunden der Suchen Theil unserer Kr?fte auf neben einzelnen Gutachten verwendet. Denn fr?heren Periode und seltenen und kurzen Kanzlei - Aufzeichnungen ?ber die ver die Geschichte dieser Reichstage vornehm handelten Gegenst?nde mu? sondern auf deren Ergebni?, wie es sich lich nicht auf Verhandlungen in den Urkunden

uud Ausfertigungen

niedergeschlagen

hat,

und aus

Briefen, mit Beiziehung chronistischer Nachrichten, zusammengesetzt werden,

und man wird

von vornherein darauf verzichten m?ssen,

die

Akten aus dem 14. Jahrhundert selbe auf eigentlicheprotokollarische

?ber die Reichstagsacten.

?

zu gr?nden. Die ersteArchiv-Note, die etwas ?hnlichesbietet unter dem bis jetztvon uns Aufgefundenenist von 138?; sie ist nicht die Es ist ?lteste, aber eine von den wenigen vorhandenen dieser Art. der eine Zusammenstellung dex einzelnen Punkte gef?hrten Verhand

lungenuud ihresAbschlusses: "diz ist geret zuNurenberg ztwuschen den

surften Herren und

stetden?. Der

der Handlung

Gang

selbst

wird nicht sichtbar, es ist nur eine sachliche Aufz?hlung zur Erleich ersten, nnd Itsui, Iwm u. s. f. Die oder doch Archivnoten, die dieser ersten wohlerhaltenen Protokolle, von die 1405 und Form schon sehr nahe kommen, sind 1406, die er terung des Ged?chtnisses:

Zum

stere noch ganz kurz, die letztere schonausf?hrlicher;noch sind die sp?ter getrennten St?cke,

Liste der Anwesenden,

Anbringen

des K?

nigs, Handlung derSt?nde, Abschied,hier wie imKeime verkn?pft. Das St?ck von 1405 erhebt sich erst amSchlu? zu einer oratio ?i reotn. Die ersteregr??ere politisch-juridische Streitschrift, die uns zuGebote

steht, folgt dann imJahre

1409. ?

Bei

diesem Stande

der

Dinge l??t sich gleichwohl ohneZweifel ein gen?genderStoff f?r dieGeschichtederReichstage auchder ?ltestenPeriode herstellen.Man etwas weiter greifen m?ssen aber f?r diese Zeit in der Auswahl aus dem Kreise einer sol sp?ter. Oft sind hier Privaturkunden chen Versammlung erhalten, aber keine vom Reich; oder neben den

wird als

?ffentlichensindprivate erhalten,die doch f?r dieKenntni? derDauer, der Theilnehmer Datums, formellen

und des Verlaufs eines solchen Tages wegen eines und der Unterschriften wegen irgend eines wegen Zeugen, mit der politischen Ge oder materiellen Zusammenhanges

schichtenicht entbehrtwerden k?nnen.Man kannnicht umgehen, sie einznverleiben, zu ber?cksichtigen, theilweise sie geradezu der Sammlung das einzige letzteres besonders, wenn etwa eine solche Privaturkunde

Dokument der betreffenden Zusammenkunft,vielleichtdie einzigeSpur derselben ist; faches Regest

in den meisten

andern F?llen

mu?

und wird

ein ein

gen?gen.

Trotz allen angef?hrtenSchwierigkeitendurfte man auch f?r die ?ltereZeit schongutenMuth fassen, sobald dieMemminger Hand der sich hier zwei ?ltere schriftdes Andreas Ratisbonensis, aus dem15.Jahrhundertanschl?ssen, und f?r derenErgebnissedergleich zeitigeWiener Codex ausMonsee ma?gebendfeinwird, und die auf

8

Bericht von Julius Weizs?cker,

der Reise imSeptember vorigenJahres in W?rzburg vorge nommenen Mainz-Aschaffenburger Ingrossaturb?cher n?her untersuchtwaren. UnsereHoffnung ist nicht get?uschtworden, Andreas

enth?lt weit mehr einschlagende St?cke als zuerst erwartet und die genannten W?rzburger Kopialien sind gleichzeitig,

wurden,

meist wohl erhaltenund sehr sch?tzbar.Dazu kam das im hiesigen Ab kgl. Reichs-Archiv aufbewahrte Mainzische in 6 Foliob?nden. Diese beidenMainzischen schriftenbuch Material zurGeschichte Sammlungen enthalten ein so massenhaftes des lurerzbisch?flichen Gebiets undRegiments uud der gr??teTheil desselben liegt so weit

ab von unserer Aufgabe,

da? bei n?herer Ein

sichtnahmesich fast unmittelbarderWunsch erhebt, es m?chte irgend ein gelehrterArbeiter dasselbeder historischen Forschung zug?nglicher machen durch ein darauf zu gr?ndendes Mainzisches Regestenwerk, wie wir deren f?r verschiedene Territorien ja bereits besitzen, und f?r das

in Rede stehendewegen seiner historischen Bedeutung lebhaftw?n scheum?ssen. F?r uns ist inBetreff unsereralternZeit neben dem Genannten

der Beitrag

der wichtigste geworden, den das Stadt-Archiv und gab noch erwarten l??t.

zu Frankfurt

Und hier scheintmir nun derOrt zu sein, wo ich einen kurzen Bericht ?ber eine imJuni undJuli d. Is. mit Dr. Menzel nach Frankfurt

unternommene

zu geben habe.

Reise

Ich

glaube

nicht, da? ein anderesArchiv inDeutschland f?r unsereZweckewich in einer tiger und ergiebiger sein wird. Die Reichstagsacten, von 96 dort und 1414 mit Foliob?nden, Reihe begannen an von 1446 ohne Unterbrechung laufen fort bis 1541, zeigen auch sp?ter nur wenige L?cken. Leider ist aber von den beiden

B?nden blo? nochdieRegistratur vorhanden,sie selbstsiud ver ersten loren

gegangen.

Dr.

B?hmer

erinnert

sich noch,

sie gesehen

zu

haben; soviel ichwei? hat auch Pr. Palacky dieselbenbenutzt; Pr. Aschbachhat eine Anzahl vonSt?cken aus dem fr?hestenherausge geben.

Nr.

I. gieng von 1414?1435,

Nr.

II.

von 1440 ?

1446.

Der Verlust ist freilich sehr zu beklagen. Aber was die Zeit Sig munds betrifft, so hat eben der letztgenannte Gelehrte das wichtigste anderes schonmitgetheilt, (vieleBriefe besonders) ist durchdie ziem der lichgenaueAusf?hrung Registraturgerettet (diesewurde vollst?ndig

?ber die Reich stagsacten.

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von uns lopirt und denRegesten unsers Unternehmenseinverleibt); noch anderes, was

hier erwartet werden

durfte, war

schon von An

fang an nicht eingereiht, so da? f?r die wichtigen und schwierigen Hufsitentage

der Zwanziger-Jahre

nicht

allzuviel

erbeutet worden

w?re. Nur was die Zeit Friedrichs betrifft, istderSchaden gr??er, aber auf der andern Seite

da hier nichts benutzt war;

fliesten in dieser

Quellen schonreichlicher,soda? dieL?cken wohl nocher Zeit auchandere die werden k?nnen; auch hier sind Briefe ziemlichersetztdurch g?nzt aber der Verlust der Frankfurter Acten in der Kirchen die Registratur; der Vierziger-Jahre bleibt immerhin schmerz auf den Tagen

Frage

lich. Die Hoffnung, da? Pr. Aschbach noch unedirte Abschriften bes??e, die er fr?her etwa genommen, hat sichnicht erf?llt; wie er mir mitzutheilen die G?te hatte, sind sie fast f?mmtlich in den Die Beilagen zu seinemWerk ?ber K. Sigmund schonver?ffentlicht. Wahltagsacten

beginnen

von

1397

und enthalten

hier sogleich

die ganzeEntwicklungdes letztenKampfes zwischen Wenzel undRu precht. Frankfurt war

ja Wenzels

getreueste Stadt,

unter den letzten

Anh?ngern imReich die ihn aufgaben; sie versieht ihn fortw?hrend mit Nachrichten,und erstnachdemdie Kundevon demAbfall der rhei nischenSt?dte eingetroffenist, bittet dieWahlstadt den neuenK?nig, einen gelinden Zwang auf sie auszu?ben, auf da? sie mit Ehren zu von Sigmund ihm ?bergehen k?nne. Darauf folgen die Wahlakten Es sind Albrecht, Friederich u. s. f. in zusammenh?ngender Reihe.

in gleichzeitiger Schrift f?rmlichereferirendeAufzeichnungenvon dem ganzen Hergang

der Wahlen,

die vorausgehende

Korrespondenz

der

Stadt in eingef?gtenAbschriften, dieBeschreibung des Einzugs und der ganzen Verhandlungen,

soweit sie zur Kenntni?

und die statthabenden Feierlichkeiten.Da

des Raths

kamen,

hier viele ?rtlicheBezie

hungen auftreten, so ist die Bearbeitung dieser St?cke f?r die Heraus gabe nur an Ort und Stelle m?glich, wo besonders das handschrift

Werk ?ber das historische liche topographische Frankfurt vonBatton und Fichard (eben jetztvom FrankfurterGeschichtsvereinezumDruck vorbereitet)die unentbehrlichste Hilfe gew?hrt. Bis zurWahl Fried richs ist dieseArbeit gutenTheils schonbeendigt. Die erw?nschteste Erg?nzung derReichstags-

undWahlacta

bilden die Frankfurter K aise r

Serie vonB?nden ziemlich schreiben, welche in einer umfangreichen

Bericht von Julius Weizs?cker

10

vorkommt, chronologischvereinigt sind. Vieles was dort abschriftlich ist hier im Original

vorhanden, anderes Neue

kommt hinzu, nament

lich f?r dieZeit vor 1414. Hier finden sich jene alten protokollari schen Aufzeichnungen dcs Mainzer Tages von 1405 und des von 1406 und eine Reihe von St?cken zu dem Frankfurter Tag von 1409. Auch

f?r Karl nndWenzel ist hier zu hoffen, da die Schreiben schonmit Ludwig dem Baiern eine ganze Anzahl

des Bundes enth?lt Buch beginnen. Das von St?cken unter Wenzel, f?r die Reichstage

Abschrift Schreiben, UrkundenundGutachten, ?hnlichdas gleichzeitige anno buch unter der Bezeichnung ?Landfriede ?der dem St?ttbund uuter Titel Kopialband

Ebenso der in Schwaben, Urkunden

1403".

am Rhein?. ?ltercn Werkes

und

Ein churpf?lzisches sp?tere Abschrift aus dem 1?. Jahr buch, aus der Zeit Karls IV., die sich Urkunden bietet einschl?gige hundert, des Kon stanz er und Akten Die sonst nicht erhalten haben.

Francken

cines

Baseler

Concils

m?ssen

erst untersucht werden.

den sich verschiedene diplomatische Schreiben

Au?erdem

fin

der Stadt

an den k?niglichen Hof, Zeit, auch aus Ruprecht's und Sigmunds die uud zerstreute wie in Sammelb?nden Urkunden, f?r vereinigte uns von Bedeutung sind; durch die Freundlichkeit des Dr. B?hmer gedruckten sind uns die Fnnvorte dcr ill dem oo?ex ?iploinatioug St?cke bekannt geworden. Einzelne Notizen enthalten auch in Frank die R a t h s p r o t oko

die Stadtrechnun letztere noch aus der zweiten H?lfte erstere seit 1428, gen, Es des 14. Jahrhunderts f?r vorhanden, ist Hoffnung erhalten. deren Bearbeitung bew?hrte einheimische Kr?fte zu gewinnen. Wir furt

l le

und

Arbeit, bei der uns dort die selbst kehrtennach sechsw?chentlicher bereitwilligst zugestanden wurde, freiste Ben?tzung der R?pertorie? mit der Hoffuung nachM?nchen zur?ck, die ausgew?hlten Archivalien der freien des Senates Die Erlaubni? Hieher geschickt zu erhalten. der Vor erbetenen der Stadt gr??te Theil ist eingetroffen, auch und G?te die uns ausnehmende r?the, und f?r das Uebrige b?rgt der dazu berufen aufopfernde Gef?lligkeit des Archivars Dr. Clo?,

scheint,zum erstenmaldiese gro?enSch?tze zu sichtenund zu ordnen und in einer derStadt und ihrerGeschichtew?rdigen, dieDurch Weise aufzustellen. forschungbeg?nstigenden

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?ber die Reichstagsacten.

Ich gebe nunmehr im Folgenden eine ungef?hre Uebersicht des neugewonnenen Stoffes, wobei ich in der sp?teren Zeit mehr nur das bis jetzt Ungedruckte aufzeichne. IV. Aus der Zeit Karls sammelten wir vor allem eine be und Begleitung als Borbereitung die von deutende Anzahl Urkunden, 1351 aus der goldenen Bulle geh?rt Hieher anzusehen sind. Schon und dem ?lteren ein unbekannter Vertrag zwischen Gerlach vonMainz von der Pfalz wegen Erhebung des letzteren zum deutschen von 1355 aus Wiesbaden dann die Vertr?ge zwischen eben K?nig; und der mit einem Vertheidigungsbund denselben, wobei sich Ruprecht

Ruprecht

Gerlach begn?gte, eben? Rechts durch Anerkennungseines kurf?rstlichen falls unbekannt. Weiterhin verschiedene Urkunden zum R.T. von N?rn berg 1355 und 1356, theilweise unbekannt, mit der Aufkl?rung wie der Kaiser von einzelnen Reichsst?nden zu den privilegirenden Bestim mungen der Goldenen Bulle vermocht wurde> theils wie er andere,

welche in der Bulle leer ausgingen, durch sonstigeBeg?nstigungen und Verleihungen zufrieden stellte; endlich ein unbekanntes Schreiben aus N?rnberg an die p?pstlichen Legaten, und die bekannten Gerlach's

Verleihungen der KurstimmenzuN?rnberg undMetz fastvollst?ndig; auch sie tonnen, wie die meisten St?cke der ?lteren Editoren fast als neu betrachtet werden

erfahren haben. Es vom

Kurf?rstentag

Kurf?rstentag

in Folge

der Behandlung,

die sie nunmehr

folgen fast s?mmtliche(schon edirte)St?cke zu Bacharach

zu N?rnberg

1362;

vom einiges Bekannte 1359; und Unbekanntes Bekanntes

von dem FrankfurterTag 1366, besondersMainzifche Verh?ltnisse betreffend.

UnterWenzel f?llt schonder fragliche Reichstag von Frankfurt im April 1380, der jetzt durch eine Urkunde im FrankfurterBuch des Bundes

best?tigt wird,

dann die Verhandlungen

der St?dte

mit

Wenzel auf demReichstag zuN?rnberg, Febr. 1381, durchB?hmer folgenden vom November (unedirt), die bekannte und den mit Clemens VII. gegen Kurf?rsten Vereinigung Wenzels neue dem die Urkunden zu sich besonders auf Februartage, verschiedene von Mainz bekannte Be das Verh?ltni? zur Kurie beziehen. Die bekannt,

und

die

lehnungAdolf's vonMainz ist bis jetzt das einzigeSt?ck von dem N.T.

zu Frankfurt 1382;

neu ist die Urkunde

der N?rnberger

Ver

Bericht von Julius Weizs?cker,

12

fammlung von 1383 ?ber die Vers?hnung vonMainz und Speier durchden Kaiser. Der F?rstentag zuMergentheim im Febr. 1384 aber wegen seiner Beziehung ist zwar keine Rcichsversammlnng, zu der folgenden Heidelberger desselben Jahres kaum zu umgehen; ?ber ihn gibt das Frankfurter Buch des Bundes neue und ?berraschende Berichte. Von dem letztgenannten Tage in der ist die Heidelberger Stallung nnd die Erkl?rung derselben auf der F?rsten dcr St?dte versammlnng zu Koblenz bekannt. Neu sind von dem Heidelberger dcr und die Aushebung mehrere Urkunden und Be Tage Nheinz?lle ?bcr darunter das die politische Gutachten eines un richte Stallnng, Ausfertigung

genannten Schwaben,

dcr in B?hmen

gewesen

und mit

der Lage des

K?nigs vertraut ist, das NichterscheinendesselbenzuHeidelberg erkl?rt und die Haltung

dcr St?dte

bei der Zusammenkunft

in conciliatori

scher Weise geregelt sehenwill. Von dem bisher etwas fraglichen R.-T. zuN?rnberg von 138? ist jetztnicht blo? bestimmteNachricht sondern sogar eine Archivnote

von ziemlicher Ausf?hrlichkeit

gefunden,

die ichvorhin schoncharatterisirthabe.Bekannt dagegen ist dieStal 5. Nov. desselben Jahres, sowie auch der Tag lung vonMergentheim, von dcr in zu Eger 1389, ziemlich vollst?ndiger Anzahl von Urkunden dem Von zu Frankfurt sonst wenig erl?uterten Iubilatetag vorliegt. aus 1397 haben wir Frankfurter Korrespondenzen jetzt weitere Nach richten ?bcr die ?u?ern Vorbcreitungcn, der Stadt das Verh?ltni? zum K?nig.

der Kurf?rsten und im Gegensatz zu dieser in N?rnberg, k?niglichen Tags die Plane

Das

eines Versammlung gefa?te Projekt dcr ziemlich zur gleichen Zeit abgehalten werden follte, wird hier zum an Frankfurt, die Vereitelung erstenmal durch Wcnzel's Einladung

Stadt vorge desselbendurcheinenN?rnbergischenBericht an dieselbe f?hrt. Wcnzel's

Landfriede

von

1398 war

l?ngst vorhanden,

aber

bei Goldast und Koch defekt, nunmehr ist er vollst?ndigda. Die Absetzungantreffend, so sind jetztau?er einerAnzahl der schon ge druckten Dokumente

auch die Einladung

des Markgrafen

Iost

nach

Oberlahnstein, die Gesandtschafts-Instruktionder deutschenF?rsten von Frankfurt nach Rom, worin die Kurie f?r den Fall des Wider bedroht wird, und spruchs mit allgemeiner Neutralit?t Deutschlands eine desgleichen an Karl von Frankreich aus demselben Frankfurter

Tag vom Febr. 1400 zur erstenVer?ffentlichungbereit, worin sie

?ber die Reichstagsacten.

13

sich insgeheimbereit erkl?rendasselbezu thun, weshalb sieWenzel laut anklagten,nemlich im Falle franz?sischer Unterst?tzungzur fran z?sischen Obedienz

?berzutreten.

Von Ruprecht

mit neuem ist gleich die Kr?nuugsgeschichte

aus den pf?lzischen R.-T.-A. bereichert; sein und seiner Ge aus den in einer gleich in Frankfurt mahlin Einzug Wahltagsacten, gewonnen zeitigen Conception, zum erstenmal mit vieler Schwierigkeit von dem b?hmischen K?nige und Ein worden. interessantes Bild

Material

und Iost, die in Kuttcuberg seinen lahmen Gedanken, von Sigmund mit ihm zusammen waren, gibt die lebendige Aufzeichnung eines Ohren zeugen; bisher unbekannt. Der bei Chmel gedruckte Landfriede von 1404 mu?te

werden,

weil

er nut

sp?tern Entw?rfen zusammenh?ngt (Memminger Stadtbibliothek: copia, nova contrae, dann raoionig oiuitawin das fr?her geschil Folgt imp6rialium). von derte Protokoll des Mainzer den Marbacher ?ber 1405 Tages von welchen beiden Bund und das von 1406 ebenfalls aus Mainz, aufgenommen

nur das letzterebei Olenschlager gedrucktist. Daran schlie?ensich die weiteren Verhandlungen

?ber

das genannte B?ndni?:

die Wer

bungRuprecht's bei denReichsst?dten,eine sp?tere?hnlichenInhalts von eben demselben, die Mainzische Werbung und die bei Frankfurt, eines Acten heimlichen Tags zwischen letzteren ?ber Reichskanzler schaft und Reichskammer, wobei Frankfurt hin?bergezogen werden soll; von allen diesen nur das erste St?ck bekannt. Zu dem Franksnrter eine gegen das aus Tag von 1409 liefert Andreas Ratisbonensis der Kardinale gerichtete Streitschrift von Livorno erlassene Manifest

Seite, und gegen diese ein gro?es juridischesGutachten k?niglicher de Franzola, das in Mainz verfa?t war und auf dem vor dem wurde, zu Gunsten der Car Reichstage K?nig vorgetragen nur bekannt. aus kommen im dinale, bisher L'Enfant Dazu Auszug des Nobertus

mehrere andre auf das Verh?ltni? Ruprecht's und des Erzbischofs zum Concil von Pisa bez?gliche, theilweise noch unbekannte Actenst?cke, die sp?ter noch f?r uns zu verwerthen sind, und verschie dene Frankfurter Korrespondenzen in Beziehung auf diese Versamm von Mainz

lung. Au?er dem bei Wencker gedruckten Landfrieden von 1414 (aus in Memmingen) und der Oopia nova R.-T.-A. den Vrand.-Ausb.

Bericht von Julius Weizs?cker,

14

ist die RegierungSigmunds

durch viele neueDokumente erl?utert

von 1421?29 aus wichtigen, besonders die Hussitentage nur von oder gro?entheils noch ungedruckten, Palacky ben?tzten Er und Andreas ans dar z?hlungen Aktenst?cken, meistens Ratisbonensis, unter noch ganz unbekannte oder erst durch Palacky lonstatirte Ver

worden,

sammlungen. So von 1421 der Tag zu Wesel und ein ungenannter vom Rhein. der Verlauf und die Ergeb Dann die Vorbereitungen,

nisse desN?rnbergerReichstags von 1422, in ausf?hrlicher Erz?hlung, aus der bis jetztnur einBruchst?ck?ber dasWahlprojekt vonH?fler aus einem unsrer hiesigen Codices mitgetheilt war; warum die Ver gehalten wurde und warum Sigmund sammlung nicht in Regensburg

den F?rsten schlie?lichdoch nachN?rnberg folgte, ist hier klar ent schon hatten die Kurf?rsten davon gesprochen einen andern K?nig zn w?hlen, der Aspirant war Burggraf Friderich von N?rn ungesetzlich versammelten Kurf?rsten berg und bei den in dieser Stadt wickelt:

befand sichauch der apostolischeLegat; so war die Lage des K?nigs freilich nicht der Art, da? er einen k?hnenEntschlu? h?tte fassen kommt das Ausschreiben der Kurf?rsteu und das des Dazu iu sowie die llor?na ?an?i vcxilluin Betreff des Anschlags, Kaisers vivi?cc crucis contra vert?aos nercticos, alles von dieser Zusam und unediert. Die zu menkunft Tage Boppard 1423, zu Bingen 1424, 1425 und 1426 alle mit neuen Aktenst?cken aus zu N?rnberg sind m?gen.

gestattet worden. Lichtme?tag

Das

zu Mainz

142? zeigt zuerst neu aufgehellt den Jahr und dessenVorbereitung durch eineZusammen

kunftder fr?ukischen Ritterschaft inBamberg, von der zuerstPalacky dann den Frankfurter Hussitentag und durch Erz?hlung von Regensburg, nene aus den durch Briefe und die ot bekannten ^v/sata d?nischen F?rftensachen dnrch ?brigens vom conclusa, ?ber die Reichskriegssteuer 2. Dec. Der noch bis auf 1429 ist aus ungedruckten zu N?rnberg Palacky kaum gekannte Tag erz?hlt hat,

Aktenst?cke aus Andreas

Aktenst?cken des Andreas erl?utert, der ebenfalls haltene von 1430 aus bairischen Korrespondenzen,

zu N?rnberg abge und der von 1431

auch durch bairische Korrespondenzen ?ber (neben bekannten St?cken) den dort verhandelten Streit schlie?t sich die dieser Herzoge. Daran des von als Protektors des Baiern Korrespondenz Herzogs Wilhelm

Concils von Basel mit K. Sigmund und KasparSchlick; die ganze

?ber die ReichstagSacten

15

italienischePolitik des K?nigs, die Verhandlungen und Ereignisse, welche der Kr?nung

zu Rom

vorangehen

und diese bedingen, und die

Kr?nung selbstbetreffend;dieseBriefe sind bis jetztmeist verborgen erregen besonders einige unbekannte Schreiben zu Frankfurt von 1433 welche den Kurf?rstentag

Darunter

geblieben.

gro?es Interesse,

und denmilit?rischenSukkurs f?r Sigmund nachItalien betreffen, und in diplomatischer Geheimspracheausgef?hrt siud: derPabst hei?t der Pfarrer,

die Kurie

der Pfarrhof,

die V?ter

des Concils

find die

Maier, das Concil selbstderMaierhof, Vogt hei?t der r?mische Kaiser, die Kurf?rsten Weber, voll u. s. f.

Rosse

und Gewand

bedeuten Reiterei

und Fu??

Die Wahltagsacta zu Frankfurt enthalten eine ausf?hrliche Dar die noch unbekannt ist. Den Landfrie stellung der Wahl Albrecht's 1438 haben wir jetzt vollst?ndiger als bisher. den von N?rnberg Altes nnd neues zu dem Frankfurter Kurf?rstenvereine von 1439 er

gaben die bairischenF?rstensachen. III., wie sie in den Frank Friderich's war nnr theilweise nen. Der Mainzer vorliegt, furter Wahltagsacta von 1441 in den bairischen hat durch einige Berichte Nentralit?tstag neu war die gro?e Be erfahren. Ganz F?rstensachen Bereicherung Die

r?mische K?nigswahl

in seine Wahl schreibung des erstmaligen Einzugs Fridench's III. des Rathes, stadt, aus den Wahltagsacten; sie gibt das Programm von officieller gleichzeitiger Hand mit Instruk dann eine Erz?hlung der Stadt tionen und Notizen, welche das Verh?ltni? zu K?nig und Reich

behandeln.

Friderich's

III.,

Dem

Reichvtag dem Andre?tag

zu Wien

1446,

zu N?rnberg

dem N?merzug sind neue

1456

Korrespondenzen zugewachsen. Zum N?rdlinger Tag von 1466 sind und eine bairische Instruktion und bairische Ver neu die Berichte den Die ?ber vorberathende Ver Landfrieden daselbst. handlungen den der auf kurf?rstlichen Gesandten N?rnberger Mar sammlung dem in zu Lorsch ist Kurerzkanzlerarchiv tinitag dieses Jahres zu Wien

erst

entdeckt worden.

selbst und das Jahr

Der

genannte

N?rnbergertag

1467 haben Bereicherung erfahren durch

unbekannte Protokollst?cke, Gesandtschafts-Berichte, Verhandlungen, und Wien. aus andre und Aktenst?cke M?nchen Korrespondenzen

Bericht von Julius Weizs?cker,

16

Zu dem F?rstentag von Speyer 1468 (gegen die Schweizer) hat sich eine verlorene protokollarische Aufzeichnunggefunden in bayeri von 1469 zu Regensburg Die Versammlungen und haben aus bairischen und kurpf?lzischen Akten unbekannten 1470 ist ein- von dem bis Zuwachs erhalten. F?r die zu N?rnberg dem aus herigen abweichendes Protokoll Kurerzkanzlerarchiv in Wien neue gewonnen worden, verschiedener F?rsten und Kor Rathschl?ge aus und respondenzen pf?lzischen bairischen Akten. Zum Reichscon schen R.-T.-A.

N?rnberg

vent zn Trier 1473 hat sich einBericht bairischer R?the am kaiser lichen Hof mehrere,

aufgefunden. fr?her

nicht

Der

Angsburger

R.-T.

gekannte Instruktionen

von 1474 zeigt jetzt von und Relationen

Gesandtschaften,besondersVers?hnungsprojekteder bairischenR?the und daran sich kn?pfende Ver f?r den Kaiser und den Pfalzgrafen handlungen ans bairischen Akten. Besonders die N?rnberger-Versamm lungen von 1479, 1480 und 1481, sowie der Freisinger T?rkenkonvent vomM?rz 1479 haben an Acten, Berichten, Korrespondenzen, die bis her unbekannt waren, gro?en Gewinn erfahren, vornemlich die kur

Politik betreffend, aus den ent pf?lzischeund die bairisch-ungarische von 1485, 86, 87, sprechenden R.-T.-A. Aehnlich die Reichstage 88, 89, besonders f?r das Verh?ltni? Deutschlands zu Ungarn und uud die und der f?r Frankreich, Wahl Maximilian's Zust?nde der aus und Niederlande, bairischen Acten und dem Kurerz turpf?lzischen

kanzlerarchivznWien. Ans denselbenbairischenund kurpf?lzischen, ist neues Material auch brandenburg^ausbachischen Quellen f?r den von den von und den 1490 1491, N?rnberger Tag Kurf?rstenconvent zuWesel aus dem letzternJahre, den R.-T. zu Coblenz und die eng

Politik von 1492 , f?r die Verhandlungen bei lischeund franz?sische dem Leichenbeg?ngnisse Friedrichs III. 1493, und in sehrreichhaltigen und regelm?ssigenbairischenGesandtschaftsberichtenf?r die Reichs versammlungzuWorms von 1495, endlichnoch einiges f?r dieJahre von 1497 und 1501 gesch?pftworden. Die manchfaltigenErgebnisse diesesJahres waren nur m?glich durch den Zuwachs

Pr. N?dinger jahr mit

von Arbeitskraft,

den die bisherigen Mitarbeiter

inWien, vr. Kluckhohn und ich seit diesemFr?h

der festen Vetheiligung

der Doctoren

Menzel

und Peter

erhielten,welche schon fr?her ab und zu bei diesenGesch?ftenmit gewirkt hatten.

1?

?ber die ReichstagSacten.

?r. V?dinger, welcher bis dahin f?r die Zeit Friderich's III. die Ausbeutung der Wiener Archivalien nahezu vollendet hatte, ist in ?ber welche einen neuenWirkungskreis getreten und hat seineMitwirkung, dem erscheint, da sie in die?mal kein besonderer Bericht allgemeinen

worden ist, bis aufWeiteres abgeschlossen. theilweisemitber?cksichtigt bereit S ickel erkl?rt, die vorl?ufigeDurchsicht der Prof. hat sich des Registratur K?nigSigmund demn?chstzu beginnenundbereits hoff nungerweckende Proben

Statt

anderweitig aus Ulm eintreten.

wird

mitgetheilt. besch?ftigten Dr. Peter

des durch Prof. Drohsen im Oktober Dr. Kerl er

Mittheilung beif?gen, Schlie?lich darf ich noch die erfreuliche eine neue Ausgabe des Eberhard Win vorbereitet und wir somit, wenn diese wie wir noch zu rechter Zeit fertig wird, einer bedeutenden

da? Pr. Pfeiffer deck von sich aus hoffen Sorge

f?r uns

inWien

enthoben sind.

2

III.

Lieder undSpr?che. Bericht ?ber die Sammlung historischer 1. AllgemeinerJahresberichtvonHerrn v. Liliencron. Durch Herrn Prof. v. Sybel istmir die Bescheidung der histo rischenCommissionauf meine bei der vorigenIahressitzung gestellten mein Fragen und Antr?ge zugegangen;und ichhabe selbstverst?ndlich bei der Arbeit Verfahren danacheingerichtet. Fortsetzung Die Vervollst?ndigungderSammlung hat auchw?hrend dieses Jahres noch die Hauptaufgabebildenm?ssen.Meinen Wunsch, schon jetzt den ersten Zeitraum

der Lieder im Zusammenhang

zu behandeln

und auszuarbeiten,h?tte ichmit R?cksichtauf denBestand derSamm lung aufgebenm?ssen,wenn mich selbstnicht, wie es der Fall gewe mehr sen, Dienstgesch?fte gerade w?hrend des abgelaufenen Jahres wie gew?hulich in der F?rderung der Liederarbeit eingeschr?nkt h?tten. durch das in Neudrucken Nachdem der Grund der Sammlung

Material gelegt und durch dieSch?tze haupts?chlichder vorhandene Berliner nndM?nchener Bibliothek erweitertwar, hoffte ich zun?chst die Vervollst?ndigungdurch dieVermittlung Anderer auf brieflichem

Bericht von Herrn v. Liliencron ?ber die Sammlung hist. Lieder :c.

19

Wege zu erreichen.Mir sind auchmanche sch?tzbare Beitr?ge zuge danken in namentlich zu ich habe dieser flossen; Beziehung denHerren in Elberfeld, G?deke t?t gehabt hat, mir die ganze zuzusenden, Greif in Augsburg, Kriegk in Frankfurt, Landau in

Crecelius

der die gro?e Liberali

eigene Sammlung sch?ner Abschriften iu Ulm, Kern in N?rnberg, Ha?ler in L?beck,Mayer in Cassel, Mantels

in Ulm

Neubronner

Regensburg,

in G?ttingen,

uud Reu?

in N?rnberg.

Von An

deren sindBeitr?ge in Aussicht gestellt. Im Ganzen aber hat sich dieserWeg als unzul?nglicherwiesen. Besser schonals brieflichlie? sich in m?ndlicherBesprechungwirken und ich habe nicht ohneErfolg zu solchemZweck im vorigenJahre die Versammlung derhistorischen in M?nchen,

und

in so eben die Philologenversammlung wie Daneben aber ich schon in stellte sich, Frankfurt besucht. meinem vorigen Bericht andeutete, die eigene Nachforschung als un erreicht werden entbehrlich heraus, wenn ann?hernde Vollst?ndigkeit

Vereine

a. M.

ist eine Beschr?nkung auf die bedeutenderen Biblio Allerdings dabei theken geboten, wenn nicht die Arbeit in's Unerme?liche gehen denn wenn soll. Diese Beschr?nkung ist aber auch wohl zul??ig, sollte.

gleichdie kleinerenst?dtischenoderPrivatbibliothetenundArchive ein zelnes,

uud je nachdem der Zufall

vielleicht interessantes Ma

spielt,

terial enthaltenk?nnen, so besitzensie doch selten jene umfangreichen Sammlungen

und Sammelb?nde,

welche

die

eigentliche Fundgrube

f?r dieDichtungen bilden; und zudemsind sie in den wenigstenF?l len so geordnetund durchKatalogisirungzug?nglichgemacht,da? das Suchen irgend sichernErfolg verspr?che.Selbst in gro?en und sonst Bibliotheken ist dies letztereinBetreff dessen,was ich wohlgeordneten zu suchen habe, keineswegs

immer der Fall,

und nur iu den seltensten

F?llen kannman der Vollst?ndigkeit seinerAusbeute leidlichgewi? so ist es vollends in den schon von den Bibliotheken, den nnd Urkunden ver das Akten nnter Archiven v?llig unm?glich, fl??ig zu machen, sofern es nicht, oft ganz zuf?lliger steckteMaterial den Archivaren bereits bekannt geworden ist. Kann nun bei weise, sein.

Gilt

dies

einer Sammlung,

wie

die vorliegende,

von absoluter Vollst?ndigkeit

?berhaupt schonderNatnr derSache nach nicht dieRede fein, so ist namentlich

in den Archiven der Sammler

nicht einmal dessen gewi?,

Sch?tzen vielleichtnahe vor?berstreift, da? er nicht an bedeutenden 2?

Bericht von Herrn v. Liliencron

20

ohne sie heben zu k?nnen. Nur dessenglaube ichmich nach dem jetzt eingeschlagenen Verfahren

versichert halten

zu d?rfen,

da? die gro?e

Menge derDichtungen, soweit sie ?berhauptdurchSchrift undDruck bei Abschlu?

erhalten wurden,

der Sammlung

beisammen

sein wird.

Ich habe zun?chst W?rzburg, Frankfurt,Darmstadt, Heidelberg, Er T?bingen, Ulm, Augsburg, Regensburg, N?rnberg, langen und Bamberg besucht. In W?rzburg hat Herr Professor wie Contzen bereits gesammelt und die Mittheilung seiner Ausbeute,

Stuttgart,

der historischen Commissionbekanntist, f?r meine Arbeit versprochen. Ich hoffe auf rechtbaldigeErf?llung dieser, auchmir m?ndlichwie der rechnen zu d?rfen. Die Kataloge mir keine Aus gar ergaben auffallender Weise

derholten freundlichen Zusage dortigen Bibliothek

beute; derHerr Oberbibliothekar,dessenUnterst?tzungvielleichtbesser geholfen h?tte, war leider nicht anwesend. In Frankfurt hat der Dr. Bibliothekar sowie die Herren Dr. Roth, Haueisen, Professor Krieg! und Direktor Classen meine Arbeit auf das Zuvorkommenste gef?rdert. Das dern vergebens Sch?tze

ward

Lie nach einigen vermutheten die ?ber deren eingesehen; Bibliothek, betreffende sp?ter der damals leider schwer erkrankteDr. B?hmer

mir

Archiv

freundliche Mittheilung machte, gew?hrte sch?neAusbeute, namentlich f?r das 16. Iahrh. Eine specielleDurchsicht der gro?enHandschrif des Maximilian zum Jungen d?rfte einstweilen jeden da unterbleiben, falls noch sie, wenn ?berhaupt f?r die dem drei?ig j?hrigen Kriege voraufliegende Zeit, doch nur f?r den Anfang des 1?. tensammlung

Ausbeute

Jahrhunderts

erwarten

l??t.

Weniger Erfolg botDarmstadt; Director

Bauer

einige Mittheilungen.

gegenw?rtig imBesitz Sr. gamenthandschrift,

aus dem Archiv machteHerr Es

befindet

sich u. A. dort

k?nigl.Hoheit des Gro?herzogs diePer

deren auf die Mainzer

Unruhen

von 1429

licherInhalt in Fichard'sArchiv III 335 ff. gedrucktist. Das Wackernagels kannt. F?r

in Heidelberg Bibliographie, die Zusendung

einzusehende war

bez?g

aus Willens

Katalog, Hausseras Pfalz. Geschichte u. f. w. be einiger noch genauer zu pr?fenden Hand

schriftenerbotHerr Geh. Hofrath Bahr auf das Gef?lligste seine Vermittlung. Oberstudienrath

F?r die unerm?dliche G?te, mit der in Stuttgart v. Stalin meine Arbeit in der Bibliothek geleitet und

?ber die Sammlung historischerLieder und Spr?che.

21

Dank wiederholen. gef?rderthat, darf ich ihm hier meinen herzlichen Erfolg war lohnend, unter den dortigen Quellen sind Gabel kover's Nisccll. nistorica hervorzuheben. ? Die T?binger Biblio

Der

thekgew?hrte leine Ausbeute, destomehr einBesuch bei LudwigUh land, der sich, mit wohlwollender Theilnahme an der Arbeit, bei seiner Sammlung der Volkslieder befolgten Grunds?tze

?ber die auf das

Lehrreichste aussprach. Die reichenSch?tze der Ulmer Stadtbibliothek, namentlichdie ?beraus

merkw?rdigen

Schade'schen

deren Durchsicht

Sammlungen,

verm?ge der Gef?lligkeit und vortrefflichenSachkunde des Herrn BibliothekarNeubronner ebenso rasch als vollst?ndig bewerkstelligt werden

konnte, t?uschte meine Erwartungen

f?r die letzteZeit von c. 1590?1618 Sammlung

ergaben.

Ihre

Hauptsch?tze

insofern, als

sie fast nur

wichtigenZuwachs f?r meine fallen in sp?tere Zeit.

Na

mentlich ist die Periode des drei?igj?hrigen Krieges in einemwahren von fliegenden Bl?ttern aller Art vertreten, von denen Scheible nur erst den kleineren Theil bekannt gemacht hat.

Walde

In Augsburg

war ich durchUhland's Empfehlung zun?chst

an Herrn Archivar Herberger

gewiesen,

der mir

die Mittheilung

des

von ihm im Archiv gefundenen Materials freundlichzugesicherthat, Dichtuugen auf Ulrich Schwarz (1478), Herbrot (1552) u. f. w. in der Stadtbibliothek, aus der einSammelband Zeitraubendes Suchen mir zur Benutzung zugehen wird, widerrieth der wohlorientirte Herr als nutzlos. Dagegen die Greif hatte er die G?te, Studienlehrer

Durchsicht seiner eigenenAufzeichnungenzu gew?hrenund mir seine Abschrifteneiniger sonstnoch nicht bekannten sorgf?ltigen Gedichte des 15. Iahrh.

f?r die Sammlung

zu ?berlassen.

In Regen s bur g ist es mir uichtgelungen, die k. Kreisbiblio thek selbst zu betreten, da ich nicht in der Lagewar, zu diesem Zweck von Sonnabend bis Dienstag, als dem n?chstenVibliothek

? 3 in Regensburg seinen 2 zu verbleiben. Bibliothekstunden, und durch g?tige Mit Gl?cklicherweise war mir das Vorhandensein tag mit

theilungProf. Kellers in T?bingen auch derInhalt der ohneZweifel wichtigsten

dortigen Quelle,

des ausgezeichneten Oo?.

ins. I. bekannt.

Ministeriums habe Durch geneigteVermittelnng des k?nigl.bayrischen ich die werthvolleHandschrift sogleich nach meiner R?ckkehrHieher

Bericht von Herrn v. Liliencron

22

Dichtungen (1486 bis erhalten,nm die darin enthaltenenhistorischen bot in Ausbeute Regensburg noch die 1510) abzuschreiben.Einige Bibliothek

in znvorkommenster Weise habe zug?nglich machte. In N?rnberg

des histor. Vereins,

Herr Domainenrath

M?her

die mir

Val. Holl'schenLieder ichzun?chstnur die histor.St?cke der ber?hmten handschriftin derMerkel'schenBibliothek verzeichnennnd derenAb jede gew?nschte H?lfe gerne schrift einleiten wollen, wobei Di-. Merkel im Eine einige sehr Archiv f?hrte der Sammlung Anfrage gew?hrte. Anderes Nova zu. durfte ich dort einstweilen auf sich be anziehende der N?rnberger Sch?tze ruhen lassen, da mir f?r die Ausbeutung

H?lfe zuGebote und in Aussichtsteht. mehrfachefreundliche In der Erlanger Bibliothek fand sich nicht eben viel nenes. Im

Vorbeigehen

sei bemerkt,

da?

der in PH. Wackernagel's

Biblio

graphiemehrfach citirte dortigeSammelband als solchernicht mehr existirt. Die

Drucke

sind auseinandergeschnitten,

lagen

indessen vor

l?ufig noch beisammen. Auch in der Bamberg er Bibliothek lie? sich nur eine geringe Ausbeute finden. Wenn ich mit der mir f?r diese Reise

verg?nnten Zeit

so weit

reichenwollte, mu?te ich auf dieDurchsichtder Chronikenverzichten. nach den gemachten Erfahrungen die von daher zu geringer, als man annehmen m?chte. Ich durfte aber in dem damals bereisten Kreise um so mehr von eigener Durch

Es

ist im Ganzen hoffende Ausbeute

sichtabstehen,da die Arbeit derjenigenHerren, welche mit derHer ausgabe derSt?dtechronikenbesch?ftigtsind, sich zun?chstgerade ziem innerhalb derselben Gegend bewegt und mir den vorhandenen Stoff zuf?hren kann. Herrn Dr. Kern, welcher hierf?r die Vermit ?bernommen, habe ich f?r eine Reihe von willkommenen Nach tlung weifungen bestens zu danken. Um den Fortgang der Sammlung rascher zu f?rdern, habe ich lich

sodannim Fr?hjahrHerrn Dr. Reinhold Bechstein den von ihm gerne und mit Eifer und Einsicht ausgef?hrten Auftrag ge und eine zu Archive besuchen. Reihe Bibliotheken norddeutscher geben, Er war in Wolfenb?ttel, Braunschweig, G?ttingen, Hannover, Ham mir er Seinen burg, L?beck, Bremen, Elberfeld, C?ln nnd Bonn. ?bernommenen

stattetenBericht schlie?eichan. Dr. Bechstein, welcher sichgegenw?rtig in Leipzig aufh?lt, hat

?ber die Sammlung historischerLieder und Spr?che.

23

auch f?r dort und f?r einige von dort leicht erreichbarewichtigere Punkte dieNachforschung?bernommen. Ich selbsthabe sodann imSommer die deutsche Schweiz bereist. Ehe ich in die EinzelnheitendieserReise eingehe, kann ich nicht um hin, der ungemein gro?en Zuvorkommenheit, mit welcher meine Ar beiten dort von allen Seiten unterst?tzt worden sind, auf das dank

barste zu erw?hnen. Meine Beauftragung seitens der historischen Commission galt ?berall als beste Legitimationund weit entfernt, diesenTheil meiner Sammlung etwa als einen Eingriff in speziell schweizerisches Arbeitsgebiet zu betrachten,hat man sichvielmehrdes darin hervortretendenengen Zusammenhangs zwischenDeutschland und der Schweiz

erfreut.

Oeffentlichewie Privatsammlungenstanden ?berall in liberalster Weise offen; nirgends war diemindeste l?stigeBeschr?nkungweder in der Zeit

noch in der Art

der Benutzung

des Materials

Es

auferlegt.

ist bekannt,da? die kostbaren Schweizerlieder des 14. und 15. Jahrhunderts in ?ltesterFassung bei den Chronisten zu suchen sind. Da? f?r diesen ?lteren Zeitraum noch viel Unbekanntes zu entdecken sei, war kaum anzunehmen, doch fand sich immer noch Ein zelnes, u. A. ein merkw?rdiges Lied aus dem Jahre 1332. In an

dererBeziehung bot aber gerade diese ?ltereZeit derUntersuchung eine schwierige Seite,

indem es nothwendig war,

innerhalb dieser man

Literatur, soweit sie f?r die Lieder nigfachverzweigtenchronistischen in Betracht

kommt, das Verh?ltni?

der Texte

und Redactionen

zu

kennen. Nur durchdie vortrefflichenm?ndlichenwie schriftlichen Be lehrungenderHerren Professorenv. Wy? inZ?rich, Scherer in St. Gallen

und Studer

in Bern,

sowie des Herrn Staatsschreibers

v.

St?rler in Bern, deren eigeneForschungenhaupts?chlich erst in neue rer Zeit einen sichernGrund f?r jeneUntersuchunggelegt haben, ist es mir m?glich gewesen,mich hier?ber, soweit es f?r meine Arbeit in Betracht kommt, sicherund ausreichend,wie ich hoffen darf, zu orientiren.

Zu Basel, wo ichmeineNachsuchungenbegonnenhabe, gew?hrte die Bibliothek

an Drucken

nur weniges,

welches mir

der Herr Unter

die G?te hatte. Auch bibliothetarDr. Bischer sorgf?ltigabzuschreiben nur von Chronikenist das dort vorhandeneeine von den 4 Exempta

Bericht von Herrn v. Liliencron

24 ren der

sog. alten Berner

Chronik

f?r die Arbeit

von Bedeutung.

Von HerrnPfarrer Ad. Sarasin inBasel erhielt ichden vonUhland (Volkslieder S.

980)

benutzten Sammelband

fliegender Bl?tter,

wel

cher sich fr?her in Prof. WackernagelsBesitz befand. Er enthielt, von anderweitig schon bekannten auch 5 noch au?er neuen Drucken aus der 2. H?lfte des 16. Jahrhunderts. unbekannte Lieder Prof. dessen freundschaftlicher Theilnahme Wackernagel, ich ?berhaupt viel f?r die Schweizerreise danke, hatte die G?te, mir fache F?rderung

eine von ihm selbst collationirte vortrefflicheAbschrift derselbenzu ?bersenden. In

Z?rich,

wo

die Herren Bibliothekare

Dr.

Horner

und Pro

in jeder fessor V?gelin die Ausbeutung der Wasserkirchenbibliothek war eine kennen zun?chst zu Weise f?rderten, Tschudische Handschrift Redaction seinesGeschichts lernen,welche, obwohl noch nicht die letzte werkes

selbst, doch f?r die darin

aufgenommenen Documente

nnd

so

auch f?r die Lieder als vornehmsterund authentischerTschudischer gelten mu?. Sodann von Rochholz nutzen. Die

Text

war Werner

Steiners

(Vorr. p. XVI.)

Liederbuch zu be

gebrauchten Exemplare

dieserwichtigenSammlung sind Abschriftenvon 1586 (M?linensche Bibliothek) und 1657 (BernerStadtbibliothek).Das Z?richer Exem plar dagegen istWerner Steiners

Autographon,

Wohl

imJahre

1536

abgeschlossen. die mit

Von weniger gro?er Bedeutung, aber doch nicht zu entbehren ist ein Gro?-Octavband viel citirte Usterische Liedersammlung, von des Er verstorbenen Usteri Hand. sehr sauberen Abschriften

hat offenbarmit derAbsichtgeschrieben,imWesentlichendiplomatisch treu zu copieren, erlaubt stens in Aeu?erlichteiten. haft zu machen.

In

wenig sich aber gleichwohl Abweichungen, Leider hat er vers?umt, seineQuellen nam einem anderen Octavb?ndchen giebt Usteri ver

gleichendeVerzeichnisseund Mittheilungen aus 2 ber?hmtenSt. Galler ?lter.

die andere die eine von Tschudis Hand, Liederhandschriften, ver ist erstere die von Rochh. Vorr. XVII. Ohne Zweifel

mi?te Tschudische Handschrift.UsterisArbeit ?berhobmich derM?he, dieHandschriftenselbst inSt. Gallen zu pr?fen; sie enthalten keine historischenLieder. Es fanden sich2 Sammelb?nde fliegenderBl?tter, mit einigen

?ber die Sammlung historischerLieder und Spr?che.

25

Liedernuntermischt,der einemit Drucken der 2 letz handschriftlichen ten Jahrzehnte

von 1596? Theil

des 16. Ihdts.,

der andere

in seinen Drucken

etwa

1613 reichend. Dieser letztereerkenntsich als der 2.

einer Sammlung,

leicht auf Usteris

deren erster, wenn

Auction

erworben,

nicht alles t?uscht, viel gegenw?rtig der k?nigl. Bib

liothek in Berlin einverleibt ist. Ebenso zweifle ich nicht, da? der eben da vorhandene Druck ^c,

2011,

Titel,

Inhaltsverzeichni?

und

3? Einleitung der 1600 bei Rud. Wyssenbach in Z?rich erschienenen eben dasjenige von Prof. Wy? in Bern von Rochh. gekannte Exemplar ist (s. Rochh. Vorr. XVI.), welches ehedem Usteri besa?. Ein 2 es Exem davon plar ist nirgends aufgetaucht. Da? man die dazu geh?rigen Schweizerlieder enthaltend, und aus dessen Sammlung

3? Lieder selbst?berhaupt nichtmehr findet, so weit sie nicht etwa, wie mir wahrscheinlichist,mit anderen Einzeldrucken Wyssenbachischen identischsind, ist schwerlichein gro?erVerlust. Einzelnes ?bergehend, erw?hne ich nur noch der gro?en Simlerschen

Sammlung,

einer chro

nologischgeordnetenZusammenstellungvon Acten und geschichtlichen Documenten

Sie

aller Art, wenn

ich nicht irre ungef?hr

150 Foliob?nde.

enth?ltDichtungen in AbschriftenundDrucken, auch gelegentlich

befand sich dort u. A. eine Merkw?rdigkeit, au?erschweizerische. So die an diesem Ort v. O. doppelt ?berraschte: n?mlich ein Druck,

1567, der Nachtigal, jenes von Lessingzuerstherausgegebenen Spruch der und Druck, gedichtesauf die Grumbachischen einzige erste H?ndel, welcher wenigstens

mir

neben 14 Handschriften

bekannt geworden

ist.

Ich kann zugleichdie erfreuliche Mittheilung machen, da? in K?rze ein

seit Jahren

von Herrn

Dr.

Horner

gearbeiteter Katalog

voll

st?ndigeAuskunft ?ber die reichenSch?tze der Wasserkirchegeben wird.

Das

erste St?ck

war

In der St. Galler im Amt.

Henne folge, dem, was

bereits gedruckt.

Stiftsbibliothek war damals nochProf. die Kataloge war,

Durch ich zu suchen hatte,

nicht

zu sondern es

seiner Mittheilung beizutommen,

mu?te in derBibliothek selbstgesuchtwerden, wof?r mir die freiste Bewegung gestattetward. Die Vollst?ndigkeitdes Ergebnisses bleibt freilichunter solchenUmst?ndensehr zweifelhaft.Das Wichtigste war dieDurchsichtdes umfangreichen Nachlasses.Mer Codex, Tschudischen aus welchem Prof. Henne

so eben die von

ihm fo genannte Klingen

Bericht von Herrn v. Liliencron

26

bergischeChronik heransgegebenhat, enth?lt von Tschudis eigener Hand mehrere Lieder,welcheEttm?ller, nicht ganzdiplomatischgenau, in seinen eidgen??. Schlachtliedern herausgegeben hat. Nicht allein um der Collation willen, sondern auch anderweitig war es lehrreich,

dieseHandschrift selbsteinzusehen.Die Art n?mlich,wie Worte und durchstrichen und ge?ndert,

Verse

ganze Strophen

durch andere er

setztwurden, best?rktden auch sonstbegr?ndeten Verdacht, da?Tschudi bei seinerTextbehandlungmit ziemlichgro?erWillk?hr zuWerk ge gangen

ist, was

mit

seinem Verfahren

bei andern Dingen

?berein

stimmt. Es scheint, als ob er sich einfach in seinemRecht f?hlte, wenn er die Liedernach seinemGeschmackund seinerGeschichtskennt ni? besserte. als gew?hnlich in den Archiven, war in dem St. Galler die Ausbeute unter zuvorkommender Vermittelung des Stiftsarchiv wo Herr Herrn Archivars v. Gonzenbach. Anch die Staatsbibliothek, Gr??er,

Bibliothekar

Mit

Wartmann

freundlich zur Hand

ging, gew?hrte Einiges.

Dank habe ich noch die Gef?lligkeit zu erw?h besonderem

der mich in St. Dr. Wartmann schreiber

nen, mit

ein j?ngerer Historiker, der Stadt gef?rdert hat, so wie der Liberalit?t, mit

Gallen

welcherHerr v. Tschudi, der bekannteVerfasser des Thierlebens in der Alpenwelt, mir ein Verzeichni? und jede gew?nschte weitere Mit theilung aus seiner eigenen Liedersammlung zugesagt hat.

In Aar au war zun?chst Prof. Rochholz, derHerausgeber der die dortige Staatsbibliothek eidgen. Liederchronik, zu begr??en. Was an einschlagenden Handschriften und Drucken besitzt, war verm?ge des Katalogs, wie der vortrefflichen Orientirnng ves Herrn Biblio

thekars,Prof. Kurz, leicht zug?nglich. Die gr??te Zurlaubensche Sammlung ist, da sie nur jungeAbschriftenbietet, gegenw?rtig f?r die Liederarbeit von keinem erheblichen Interesse mehr. Wichtig aber war, au?er einem Sammelband fliegender Bl?tter, zumal der dort von des Bremgartener Scho aufbewahrte 2. Band des Autographons delers Chronik, die Zeit von 1468 ? 1525 umfassend. Der erste

Band findet sich inBremgarten, einewerthvolleAbschriftdes ganzen Werkes

in Ginsiedeln*).

*) Gelegentlich bemerke ich, da? die Bilder,

mit denen das Schodeler'sche

?ber die Sammlung

historischerLieder und Spr?che-

27

In Bern war zuf?rderstdie Wy?'sche Sammlung (Rochh. Vor. XVI) zu durchsuchen.Von demHistorikerProf. Ioh. Wy? im inBern Jahre 1809 angelegt, enth?lt sie in8 Quartb?ndenAlles, ein kundiger nnd eifriger Sammler jeuer Zeit dern aller Art in Abschriften zu erlangen wu?te.

was

an schweizer Lie Wenn ich nicht

irre, bildet haupts?chlichsie dieGrundlage desRochholz'schen Werkes; f?r eine erste Arbeit wie diese, mu?ten

ihre Nachweisungen

von un

Nutzen sein. Die Abschriften,aus denen sie besteht, sind sch?tzbarem von ungleichem Werthe;

Einzelnes

davon

kommt aber auch jetzt noch

in Betracht,weil dieQuelle, aus der es gesch?pftist, schwerlichnoch aufzutreiben

sein d?rfte.

Ihr

jetziger Besitzer,

des Sammlers

Sohn,

gew?hrte sie zur bequemsten Benutzung. Herr Stadtschreiber Wy?, der Berner Stadtbibliothek w?rde die, f?r die Textredattion In von einer Menge Liedern erforderliche Orientirung in der reichen cine in kurzer Zeit kaum ?berhaupt zu der Chromkenliteratur wenn nicht Prof. Studcr Vorarbeit die G?te haben, leistende gebildet

F?lle

gehabt h?tte, mir feine handschriftlichen Quellenforschungenanzuver trauen, um mir

daraus die Ergebnisse

f?r meine Zwecke auszuziehen.

Nachdem das geschehen,konnte ichmeine eigeneArbeit f?r jetzt auf das Schilling'scheAutographon, dessenLieder Weniges beschr?nken: schatz mit

aus

abgeleiteter Quelle stammenden, Druck seiner die durch Staatsschreiber collationiren zu war; diplomatischer Treue veranstaltete Copie des ?ltesten

dem,

Burgunderkriege v. St?rler mit

(Winterthurer)Textes der Iustinger'schen Chronik; das schon er w?hnte Werner

Wy? von

Steiner'sche Werk

u. s. w.

Leider war

ein von Prof.

f?r seineSammlung benutzterBand mit fliegendenBl?ttern, ihm mit H.

5. 42. Niso.

Hslv.

po6t.

niiu.

bezeichnet, nicht

aufzufinden. Rochholz (Vor.XV) scheintihn noch gesehenzu haben, falls er nicht dieWy?'schenAbschriftendaraus benutzte.Wenn ?bri gens Rochholz I. c. sagt, dieM?linen'scheBibliothek besitzeebenfalls eine noch unbekannte Zahl solcher Drucke, auch mir diese Zahl unbekannt geblieben

so mu? ich bekennen, da? ist, denn weder der Herr

Besitzer noch der Katalog, soweit ich gelesenhabe, wu?te davon zu Autographon sehr reich ausgestattet ist, wegen der ?beraus gro?en F?lle an Detail f?r Cultur- und KriegsgeschichtebesondereBeachtung verdienen.

Bericht von Herrn v. Liliencron

28

berichten.Dagegen bot dieseBibliothek,welcheGraf M?linen, eigens dazu in dieStadt gekommen,freundlichst?ffnete, eine trefflichehand um 1562 geschrieben,von der Prof. Wh? schriftlicheLiedersammlung, und Rochholz mit Unrecht

behaupten,

sie sei sehr nncorrect. Schreib

fehler zwarfinden sichmanche, aber imGanzen ist dieSchrift nicht nachl?ssignoch etwa ungebildet. M?he machte es, Aufkl?rung ?ber eine von Rochholzmehrfach nnd reiche Quelle zu erlangen. Er sagt dar?ber (Vorr. ?Eine unbetitelte sehr besch?digte Handschrift, im vorliegen XVll). des Ludwig Sterner von den Werke unter dem Namen Reimchronit konnte zum ge aufgef?hrt, nicht Vorschein mehr sp?terhin Raconix erw?hnte

Sie

bracht werden.

stammt

aus

der Zeit

des Schwabenkrieges."

Da dieseNotiz sichan die Aufz?hlung der von ihm inBern benutz so mochte man vermuthen, die Handschrift in Bern sei vor ihrem Verschwinden gewesen. Aber weder in der wo man bereits auf die noch in der Stadtbibliothek, M?linen'schen ten Quellen

anschlie?t,

hatte, fand sich Rochholz'sche Bemerkung hin derSache nachgeforscht in und Nachfragen Wy?'sche Sammlung von Bern ging, ergaben endlich, da? diese soge Freiburg, wohin ich nannte Reimchronik des Sterner ist, als das Gedicht nichts Anderes irgend

eine Spur.

Die

?ber denSchwabenkriegvon Lenz,welches (Z?rich1849) v. Die?bach herausgegeben

hat.

Sterner

ist nur der Schreiber

des in derDie?

bach'schen Bibliothek befindlichen Exemplars, welches der Ausgabe zu Grunde

liegt, nur

da?

er einige Zus?tze

zu seiner Vorlage

gemacht

hat. Dem Lenz'schen Gedicht vorauf geht in der Handschrift eine ?s lg. auch diese wird, ^i-Hivss Geschichte der Burgnnderlriege; (?ali. ?'Kist. ?u (?ant. ?e ^ildour^^ 6ooi6ts pr6in. p. 91, dem

Sterner zugeschrieben,ist aber ganz gewi? nichts als eineAbschrift des Schilling'schenWerkes. Ob die Handschrift ?brigens noch vor handen ist. habe ichnicht erfahren k?nnen,da Graf Die?bach nicht in Freiburg war

blieb. So

und

eine briefliche Anfrage

bis

jetzt unbeantwortet

viel aber lie? sich constatiren,da? dieHandschrift vor

in Bern geliehen ward; die in ihr enthalte Zeiten dem Prof. Wh? nen Lieder hat derselbe in seine Sammlung eingetragen und zwar ?Reimchronit irrigen Bezeichnung gerade unter der oben angef?hrten

?ber die Sammlung

historischerLieder und Spr?che.

29

des 8. Sterner." Rochholz, der dies wiederholt, wird eben das ganze Werk nur aus den Wy?'schen Abschriften gekannt haben. in Freiburg, Nachforschungen nach etwaigen sonstigen Dichtungen blieben bei denen mich Prof. Daguet ohne liebensw?rdig unterst?tzte, Erfolg. Die Handschriften der LidliotK. 6des Reformators

selbst zusammenh?ngt.

Meine

Sammlung

wird

aller

dings durchdiesenAusfall nur theilweiseber?hrt, denn er beziehtsich vor Allem

auf die halbgelehrte Polemik

nen Inhalts.

in Spruchgedichten

allgemei

Von 1536 an sind dann haupts?chlichdie savoyischen

und franz?sischen H?ndel,

die Hugenottenkriege

:c. vertreten.

Meine Verzeichnisseweisen bisher etwas ?ber 1200 Dichtungen auf; reichlichzweiDrittheile davon sind Lieder, einDrittheil Spruch Ausgeschlossen habe ich von letzteren, wie soeben angedeutet, an welchen allgemeinen Inhalts, jene polemischen und Spottgedichte

gedichte.

die Reformationszeit so fruchtbargewesen ist. Ihr Inhalt, soweit er sich inSpott nnd Klagen gegenKircheundGeistlichkeitnach bei hin ergeht, liegt strenge genommen au?erhalb des Gebietes es geh?rt, im der eigentlichen historischen Dichtung, zu deren Wesen mer auf ein einzelnes Ereigni? oder eine bestimmte Pers?nlichkeit ge den Seiten

richtet zu sein. Auch aber in der Ausf?hrung unterscheidensie sich von der rein volkst?mlichenDichtung h?ufig durch ihrenmehr ge lehrtenCharakter. Vielleicht h?tte ich inBeziehung auf sie dieGren aus ?Satiren und Pasquille zen weiter gezogen, wenn nicht Schade's der Reformationszeit" bekannt schon eine Reihe solcher Dichtungen machte, deren Zahl der Herausgeber gewi? gerne, wenn sich interessan ter Stoff vermehren findet, durch eine Fortsetzung der Sammlung

wird. Eine aufVollst?ndigkeitausgehende Publikationderselbe?scheint mir

ohnehin nicht gerade geboten.

?ber die Sammlung historischerLieder und Spr?che. Es

wird

nun f?r meine Sammlung

ZI

zun?chst darauf ankommen,

im Osten Deutschlands noch einigeBibliotheken zu besuchen,welche sich f?glich in eineReise zusammenfassenlassen (aus K?nigsberg das Vorhandene

mitzntheilen,

hat Herr

Professor

Voigt

zugesagt)

und

schlie?lichdann die bisher noch ganz unber?cksichtigt gebliebenenNie derlandenachzuholen.Sobald dies geschehen,l??t sichein ersterTheil des Werkes

im Zusammenhang

Meiningen,

zum Druck

den 29. September

ausarbeiten.

1861. v. Liliencron.

2. ReiseberichtvonDr. N. Dechstcin. Am erstenZielpnnktmeiner Reise, in G?ttingen,

beschlo?ich

wegen der noch andauernden Vibliotheksferien f?r's erste nicht l?nger vollbrachten Arbeit zu verweilen, sondern nach der in Wolfenb?ttel lieber wieder hierher zur?ckzukehren, nachdem ich in der kurz zugemes senen, wenn auch durch die aufopfernde G?te Herrn Professor Schwei nur zu einer fl?chtigen Ueberschau gers verl?ngerten Nibliothekszeit des durchzuarbeitenden Materials gelangt war. Herr Professor Waitz

und nothwendig,auch die handschriftlichen Chro hielt f?r zweckm??ig zu unterwerfen, selbst auf die Gefahr uur ein ergeben hin, da? tagelange Forschungen negatives Resultat -w?rden. Von Herrn Prof. Havemann erhielt ich einschl?gige Nach niken einer genauen Durchsicht

weise sowie das Versprechen, sichmit Ihnen

in Verbindung setzen

zu wollen. Zu meiner Freude traf ich Herrn vr. Karl G?deke hier des Unternehmens und konnte mich somit gleich am Beginne sei nes Rathes Der Gewinn dieses ersten kurzen erfreuen. gr??te und sicher nicht dcr geringste dcr ganzen in G?ttingen Aufenthaltes seine Collectaneen aus dem Reise war der, da? G?deke mir f?r Sie darunter in ?ber Gebiete des historischen und politischen Gedichtes, bekannter, theils un thcils Abschriften Anzahl wiegender zuverl?ssige Liberalit?t mit St?cke zu Gebrauche freiem gedruckter r?hmenswerther ?berlie?

und mitgab.

Auch Herrn vr.

Cohn

lernte

ich kennen und

Reise von Dr. R. Bechstein

32

wurde in der zuvorkommendsten Weise von ihm ?ber seine Ausgabe der LiederundSatiren des drei?igj?hrigen Krieges unterrichtet.Die Sammlung

ist eine reichhaltige, gut ausgew?hlte,

vollst?ndige.Sie allzulanger Zeit

aber keineswegs eine

ist schon im Drucke begriffen und wird in nicht ver?ffentlicht

sein.

Die ber?hmteBibliothek zuWolfenb?ttel fesseltemich bei Arbeit und nicht beschr?nkter beinahezweiWochen, schon aus dieser Zeitangabe werdeu Sie ermessen, wie gro? die Ausbeute gewesen sein die mir dort zu halten verg?nnt war. In Herrn Dr. Beth mag, mann fand ich nicht allein den zuvorkommendsten und liberalsten Bib und Lehrer, liothekar, sondern auch den wohlwollendsten Rathgeber der an den auch Herr Bibliotheksekret?r f?rderte Bibliothekstagen meine

Bestrebungen freundlichst.Die Misch-

nnd Sammelb?nde,

wie die gedruckten handschriftlichen

an denen ja bekanntlich die Wolfenb?ttler

Bibliothek so ?beraus reich ist, enthieltenzumTheile eineF?lle brauch und die handschriftlichen Chroniken wurden mit nicht

baren Materials

geringemErfolge durchsucht.Erstreckensichdie in letzterenaufgefun denen Lieder und Gedichte

auch meist auf Braunschweiger

Angelegen

heiten, so fehlen doch auch nicht h?chstwichtigeAufzeichnungenaus andernGebieten der L?nder-undSt?dtegeschichte,so f?hre ich z.B. namentlich an: eine Chronik der Wirtembergischen

Graven,

fchon von

Soltam (Hildebrand)benutzt, eine j?ngereAbschrift des Neocorus, eine Relation

?ber die Herbrotischen H?ndel

in Augsburg. ?

Das

Staatsarchiv zuWolfeub?ttel, zu dessenBesichtigung die Genehmi gung des herzogt. Staatsministeriums

geh?rt,

konnte diesmal

nicht

werden, dochwird dies noch zu geschehenhaben, da das durchforscht enthalten soll und die Vermuthung selbe auch viele literarische Dinge die Lieder auf die ver liegt, da? hier, wie in Hannover

nahe

schiedenen BraunschweigerH?ndel in gleichzeitigenEinzelhandschrif ten oder Drucken

vorhanden

sein werden.

Von Wolfenb?ttel aus besuchte ich Braunschweig, dessen und Stadtarchiv eineReihe von handschriftlichen braunschweigischen l?neburgischen Chroniken aufzuweisen hat, die fast alle die sich immer wiederholenden Lieder enthielten. Herr Westphal, dessen Obhut das Dr. uud anvertraut bei der jetzt wollen Archiv ist, H?nselmann Herr und der vorzunehmenden Ordnung Katalogisirung Archivbibliothek ihr

f?r die Sammlung historischerLieder und Spr?che.

33

Liederrichteuund etwaigeFunde kundgeben. Augenmerkauf historische verdanke ich auch der G?te des LetzterendieVermittelung Namentlich der Bekanntschaft mit in Brannschweig,

Sack

einem Sammler, welcher

au?er

niken anch einige Einzelhandschriften

K'reisgerichtsregistrator

Herrn

eiuigen Braunschweiger Chro nnd Drucke von Liedern besitzt,

derenNotiruug freundlichst gestatteteund treueAbschriftenzu liefern versprach.

Die Universit?tsbibliothekzuG?ttingen

gew?hrte n?chst der

die meiste Ausbeute. Wolfenb?tteler Au?er in den Drucken, welche in dem von Wilhelm Grimm gefertigten Kataloge ?Poetae? verzeich

net sind, fand sich unter der kirchlichen Polemik einigesBrauchbare, die haupts?chlichste Th?tigkeit aber war auf dieDurchforschungder Chronikenmanuscripte gerichtet. Und hier dener, welcher das Gebiet der Handschriften genw?rtig mit

f?rderte Herr vr. M?l zu verwalten hat und ge einer genaueren und zweckm??igeren Katalogisirung be

Weise, und nichtminder sch?ftigtist, die Arbeit auf die freundlichste bin

ich Herrn

stu?. plnl. Arndt

zu Dante

verpflichtet,

der mir

auf

Anregung des Herrn ProfessorWaitz bereitwilligstsuchenhalf und die Aufzeichnungen

vorbereitete.

In Hannover war die k?niglicheBibliothek, das k?nigliche Archiv und dieStadtbibliothek zu durchforschen.Namentlich Herr und einen Archivsekret?r vr. Grotefend war mir ein treuer F?hrer, bietet das Archiv dadurch, da? mehrere Gedichte besonderen Gewinn die verschiedenen Braunschweiger H?udel, die ich in einer Anzahl auf

Halbweg guter und noch mehr werthloser Texte schonvielfach aus Chroniken angemerkt hatte, sich hier unter Alten in gleichzeitigen Ein waren und zelhandschriften vorfinden, welche im Besitze der Herzoge von ihnen zum Theil mit eigenh?ndigen Randbemerkungen Hersehen wurden uud somit gewisserma?en als Originale gelten k?nnen. Auch die Chronikenmanuscripte der Archivbibliothek lieferten eine verh?ltni? der tonigl. Bibliothek wurde Die Benutzung m??ig gute Ausbeute. des Herrn vr. B?ttger mir durch das freundliche Entgegenkommen lag ganz wesentlich erleichtert. (Herr Oberbibliothekar Schaumann leider krank darnieder.) Auch hier vorzugsweise inDrucken und Hand

Gedichte auf die BrauuschweigerH?ndel. Die Stadtbiblio schriften thek wurde mir

durch die Herren

vr.

Guthe

und vr.

Deichmann 3

Reise von Dr. R. Bechstein

34

bereitwilligstzug?nglichgemacht,und hier sind es vor allem die Col des 1?. Iahrh. verstorbenen Rathsmit von Liedern viele Namens welche Einzeldrucke Hofmeister, gliedes, die ausw?r auf welche auf T?rkenkriege, sich enthalten, meist solche, in die auf Kalenderunruhen Augsburg beziehen. tige Angelegenheiten, lectaneen eines

im Anfange

kounte ich mir manches notiren Auch bei zwei Privatleuten Herr in Culemann besitzt Senator seiner kostbaren Sammlung auch eine angebunden an die Sassenchronik, Handschrift des 16. Jahrhunderts, welche einige niederdeutsche Gedichte

enth?lt, darunter

eines, welches

mir sonstnicht wieder vorgekommenist; au?erdemfinden sich unter seinerCollection fr?hererDruckerzeugnisseein paar fliegendeBl?tter mit niederl?ndischen Gedichten. Herr HerrmannKestner, der sichmit des Volks und namentlich mit der Melodie die konnte mir Literatur f?r sehr angelegentlich besch?ftigt, einige sch?tzbare Nachweise geben und besa? einen mir noch unbekannten

dem Voltsliede

?berhaupt

liedes

Druck eines Landstnechtsliedes mit Melodie, fr?her in Hehses Bi bliothek. Die bis jetzt entdeckteneinschl?gigen Sch?tze des Staatsarchivs zu Hamburg

sind allesammt

bekannt gegeben durch Herrn Dr.

Lap

Weise entgegenkamund mir penberg, der mir auf die freundlichste ?ber die hansischen Lieder beachtenswerte gab. Herr Fingerzelge der bei Eler Mehr mich unterst?tzte Notirung zuvorkommend.

Dr.

Die gro?e st?dtische Bibliothek bot verschiedenes Wichtige, so unter den politischenBrochure? und unter denSchriften aus der Zeit derReformation. Auch in denChroniken, bei derenDurchforschung Herr Oberbibliothekar

Dr.

Petersen

mir wahrhaft

aufopfernd beh?lf

St?cke, wenn auchzu gr??temTheile lich war, fanden sichbrauchbare schon vorher nachgewiesen.

In

dem werthvollen

Sammelbande

mit

Flugbl?ttern, meist aus der Zeit des drei?igj?hrigenKrieges sind auch mehrere

enthalten,

welche in den Anfang

des Jahrhunderts

ge

h?ren. Erw?hnt mag sein, da? sich in dem h?chst interessantennie derdeutschen Liederb?chlein,

welches Herr I.

L. de Vouck

aus

einer

V?cherschaledurchAbl?sungen gewonnen hat (f. seinenBericht im Serapeum Nasfawe"

In

185. Nr.),

auch

das

bekannte Lied ?Wilhelmus

von

befindet.

L?beck fand fich auf dieVersicherung des Herrn Niblio

s?r die Sammlung historischerLieder und Spr?che. thekars Professor

vr.

Deeke

und des Herrn

35

Staatsarchivars

Vr.

Wehrmann weder in der Bibliothek noch im Archiv irgend etwas Mautels in der Zeitschrift f?r Einschl?giges, was nicht schondurch L?beck'sche Geschichtebekanntgemachtw?re. Geringer

als

ich erwartet hatte, waren meine Funde

in Bremen,

Unter den handschriftlichen Sch?tzen derBibliothek, welchemir durch in vr. Mehr h?chst liberalerWeise znr.Benutzung ge?ffnet Herrn wurde, fand ich nicht ein St?ck, wohl aber unter den alten Drucken in einigen Sammelb?nden; darunter, was der Erw?hnung verdient, den Druck eines Dithmarsenliedes aus dem Anfange des 16. Iahrh., der einzige dieser Art, der mir ?berhaupt zuGesichte kam. Im Stadt

Archive, dessen Benutzung mir durch Herrn Senator Smidt sehr freundlichgestattetwurde, fand ich durch die Gef?lligkeit des Herrn vr. Ehmck fast alles Dienliche schonbereit gelegt. Das wich tigsteGedicht, welches das Archiv aufzuweisenhat, ist schonim 11? Bande vonHaupts Zeitschrift ver?ffentlicht. Nicht derBibliothek wegen, die neuerenUrsprungs ist und f?r die Liedersammlung

sondern um Herrn vr.

nichts enth?lt,

Crecelius

aufzusuchen,begab ichmich nachElberfeld.

Derselbe theilte mir

zwei wichtige St?cke

aus

mit,

eines

im Original

dem 16. Iahrh.

und eines in zuverl?ssigerAbschrift und gab die Zusicherung seiner ferneren Antheilnahme

an der Arbeit*).

Herr vr.

Arnold

daselbst

besch?ftigtsichhaupts?chlichinmusikalischer Beziehung mit dem deut und VolksAn schen Kirchenliedeund konntemir sch?tzenswerthe gaben ?ber die Literatur machen, wenn sich auch nichts unter seinen werthvollen Sammlungen befand, was aufzuzeichnen gewesen w?re.

War schon in Bremen die Erndte keineergiebige,so bot das Rheinland nochweniger Fr?chte. In der t?nigl.Bibliothek zuD?s seldorf findet sichauf die bestimmtgegebene VersicherungdesHerrn Bibliothekarsund ArchivarsLacombletnicht das mindesteEinschl?gige, und

ein von

ihm im Staatsarchive

entdecktes, gegen Luther heftig

oderver?ffentlichen eiferndesGedicht zu ver?ffentlichen zu lassen, tr?gt er grunds?tzliches Bedenken.

*) Herr Dr. Crecelius hat seitdem die G?te gehabt, die Dortmunder Stadt bibliothet durchsuchenzu lassen und das Gleiche, was von speeielleM Interesse ist, f?r Soest zugesagt. 3

Reise von Dr. R. Bechstein.

36 Wider

alles Erwarten

unerhebliche.

Im

war

die Ausbeute hat Herr

Stadtarchive

Dr.

in C?ln

eine durchaus nur drei histo

Ennen

rischeGedichte entdeckt,die sich auf C?lner Unruhen beziehe?. Er gab das

freuudliche Versprechen, von diesen St?cken getreue Abschriften Die Gymnasialbibliothek, fr?here Iefuitenbibliothek,

senden zu wollen.

Da sie sehr ist vor kurzemdislocirt nnd zurZeit nochunzug?nglich. die alt ist, so l??t sichvermuthen,da? sie manches f?r Sammlung In also noch durchforscht werdeu. Dr. des im Chronik Besitze Herrn handschriftlichen des Muscatbl?t welcher freundlichst seine Ausgaben enth?lt,

mu?

verehrte,

Da?

fand ich wenigstens

ein Gedicht,

und Wierstraat das notirt werden mu?te.

ich auf der Universit?tsbibliothekzu Bonn nicht viel fin

den w?rde, konnte wohl vermuthet werden. Doch der Sammlnng St?cke trugen zur Vervollst?ndigung zum Theil

einer C?lnischen von Gro?te,

E.

auch die wenigen bei, zumal sie

hier zum erstenmale erschienen.

An Herrn Meiningen,

von Liliencron. den 19. Mai

gez. Bechstein. 1861.